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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition)
Autoren: Kristina Ohlsson
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herausgekommen war. Er versprach, Johan Aldrin erneut zu vernehmen, machte aber deutlich, dass dies wahrscheinlich nirgendwohin führen würde. »Er wird das Gleiche sagen wie beim letzten Mal«, sagte er mit resignierter Stimme. »Dass Rebecca ihn niemals gebeten habe, den Kontakt zwischen ihr und Axberger herzustellen. Dass er nicht gewusst habe, dass Rebecca wiederum von seiner Vergangenheit wusste. Dass er deshalb auch Axberger nicht mit der Information versorgt habe, die dann dazu führte, dass Rebecca ermordet wurde. Und was den Mord an seinem Vater angeht… Leider haben wir, selbst wenn es uns gelänge, ihn mit dem Tatort zu verknüpfen, nicht die geringste Bestätigung dafür, dass er wirklich der Mörder war. Es genügt kaum, dass Thea, die für diesen Mord verurteilt wurde, bestätigt, dass er es gewesen sei. Und wie gesagt, die Tat ist verjährt.«
    »Das ist mir scheißegal«, warf Fredrika ein. »Ich will einfach nur, dass Johan Aldrins Schuld öffentlich wird. Es spielt keine Rolle, dass seine Mutter die Schuld auf sich genommen hat. Wir wissen, dass es Johan Aldrin war, der Axberger den Tipp gegeben hat.«
    Wussten sie das wirklich?
    Fredrika war sich ihrer Sache sicher. Thea hatte gleich zwei Mal ihren Sohn gerettet. Es spielte für Fredrika keine Rolle, wie lange es dauern würde. Eines Tages würde sie der erfolgreichen Karriere von Johan Aldrin ein Ende setzen und dafür sorgen können, dass er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde.
    Sie beendete das Gespräch mit Alex und tätigte dann noch einen Anruf.
    Margareta Berlin, die Personalchefin, ging sofort ran.
    »Hier ist Fredrika Bergman. Sie haben mich doch gebeten, als ich aus der Elternzeit zurückgekommen bin, Alex Recht ein bisschen im Auge zu behalten.«
    »Und?«
    »Er ist voll und ganz arbeitsfähig. Sie müssen sich keine Sorgen mehr um ihn machen.«
    Sie wollte schon auflegen, als Margareta Berlin ihr mit einem Satz in die Parade fuhr. »Ich habe Dinge erfahren, die das Gegenteil vermuten lassen.«
    »Wie bitte?«
    »Er ist eine Beziehung mit Diana Trolle, Rebecca Trolles Mutter, eingegangen. Während der laufenden Ermittlungen. Das ist wohl kaum ein Zeichen für gesundes Urteilsvermögen.«
    Fredrika wusste nicht, was sie sagen sollte. »Alex ist mit Diana Trolle zusammen?«
    »Es scheint so, wenngleich er selbst natürlich nicht den Begriff ›zusammen sein‹ benutzen würde.« Die Personalchefin lachte trocken.
    Fredrika lehnte sich an ihr Auto und sah zu dem tiefblauen Himmel hinauf. Warum mussten manche Menschen aus Dingen, die doch eigentlich richtig gut waren, trotzdem immer etwas Schlechtes machen?
    »Alex ist durch die Hölle und zurück gegangen«, hörte sie sich selbst sagen. »Wenn Sie und Ihre Kollegen Vorgesetzte sich seinem Glück in den Weg stellen, dann kündige ich mit sofortiger Wirkung.« Ohne die Antwort der Personalchefin abzuwarten, beendete Fredrika das Telefonat.
    Dann rief sie Spencer an.
    Er schien das unwissendste Mitglied der Sterntaler gewesen zu sein. Der Gedanke an den Filmclub und den Snuff-Film machte ihr nach wie vor schreckliche Angst. Die Tatsache, dass es mehrere Versionen von dem Film gab, deutete darauf hin, dass Manfred und Morgan die Absicht gehabt hatten, ihn aufzuführen, ihn vielleicht sogar zu verbreiten, ohne jedoch dabei zu riskieren, als Beteiligte erkannt zu werden. Gab es denn wirklich eine Nachfrage nach solchen Filmen?
    Fredrika versuchte, ihr Unbehagen abzuschütteln. Sie glaubte nicht daran. Wer wollte einen über vierzig Jahre alten Film sehen, in dem gezeigt wurde, wie eine junge Frau auf bestialische Weise ermordet wurde?
    Spencer ließ sich mit müder Stimme vernehmen, und im Hintergrund hörte Fredrika ihre Tochter plappern. Sie drückte das Telefon ans Ohr und flüsterte die drei Wörter, die sie sagen musste und von denen sie glaubte, dass er sie hören wollte.
    »Du fehlst mir.«

66
    DAS GEFÜHL TIEFSTEN UNBEFRIEDIGTSEINS KAM immer mit Einbruch der Dunkelheit. Am stärksten wuchs es an den Abenden, an denen er allein war. Er konnte, wenn er ehrlich war, wirklich nicht behaupten, dass er seine Frau noch liebte, doch sie war eine Meisterin darin, seine guten ebenso wie die schlechten Seiten auszugleichen. Deshalb log er auch nicht, wenn er ihr ins Ohr flüsterte, dass er ohne sie nicht leben konnte. Es war die Wahrheit. Ohne sie wäre er verloren. Obwohl sie inzwischen nur mehr als eine Art Kulisse fungierte.
    Ihm war bewusst, dass er ein Mann war, der es im Leben
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