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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt
Autoren: Kerstin Pflieger
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denn?«
    »Steckt irgendwo in den Rocky Mountains. Ihre Brüder haben sie zu einer Snowboardtour mitgenommen, und nun sind sie eingeschneit. Wahrscheinlich kommt sie erst in zwei Tagen.«
    »Ich möchte nicht in der Haut ihrer Brüder stecken«, lachte Lilly. Amy galt als Streberin, die niemals eine Stunde schwänzte, war aber zugleich so lieb und hilfsbereit, dass die meisten über ihre Begeisterung fürs Lernen hinwegsahen. »Vermutlich reißt sie ihnen jedes Haar einzeln aus.«
    Michelle kicherte. »Da hätten sie aber noch Glück. Ihr fallen sicher noch schlimmere Gemeinheiten ein.« Sie drückte die Eingangstür auf, zog die Mütze aus und schüttelte ihren Kopf, sodass ihre Locken wild um sie herumflogen. »Ich bin so aufgeregt, vielleicht habe ich sogar einen Kurs mit Mikael zusammen! Du musst ihn mir unbedingt vorstellen!«
    Sie gingen die breite Wendeltreppe hinauf zum Speisesaal, in dem das Neujahrsfrühstück stattfand und an dessen Glasfront die neuen Kurspläne für das zweite Halbjahr aushingen.
    An ihrem Stammplatz saßen bereits Samuel, Nick und Calista, sodass sie sich noch zwei Stühle holen mussten und es mit ihren Tabletts sehr eng wurde. Obwohl ihr Stiefbruder wie der wandelnde Tod aussah, schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln, als sie ihn in die Seite knuffte und sich neben ihn setzte.
    »Womit haben wir das nur verdient?«, stöhnte Nick.
    »Was denn?«, fragte Michelle.
    »Na, diese Möchtegernrockstars. Den ganzen Morgen muss ich mir schon anhören, wie toll sie doch sind.«
    »Hat da jemand Angst, dass für dich keine mehr übrig bleibt?«, spöttelte Calista und strich sich geziert durch ihr rabenschwarzes langes Haar.
    Es war einfach unfair, dass so eine Zicke wie die kleine Schwester von Megan Fox aussah, dachte Lilly wie so oft. Innere Schönheit hin oder her – für ihre Kurven und dichten Wimpern hätte sie viel gegeben.
    »Mach dir keine Sorgen. Sie werden nur Augen für mich haben«, fuhr sie fort. »Die unreifen Schulmädchen hier interessieren Jungs wie sie ohnehin nicht.« Sie riss in gespielter Unschuld die Augen auf. »Anwesende natürlich ausgenommen.«
    Michelle lehnte sich genüsslich zurück. »Lilly kennt Mikael. Sie haben sich heute Morgen unterhalten. Wie nahe bist du ihm denn bereits gekommen?«
    Für einen Moment zeigte sich ehrliche Überraschung auf Calistas Gesicht, bevor sie von einem höhnischen Grinsen verdrängt wurde. »Mit so einer Beule war sie wohl nicht zu übersehen. Wer würde da kein Mitleid haben?«
    Verlegen fuhr sich Lilly über ihre Stirn und spürte tatsächlich eine Schwellung, die schmerzhaft unter ihren Fingern pulsierte.
    »Autsch«, sagte Michelle. »Die ist mir noch gar nicht aufgefallen. Wie ist das denn passiert?«
    »Ich habe eine Tür an den Kopf bekommen.« Sie würde mit Sicherheit nicht in Calistas Gegenwart erzählen, dass es Mikael war, dem sie so begegnet war. Sollte sie doch grübeln, woher sie ihn kannte.
    »Die Favelkap scheint jedenfalls nicht so begeistert über die Stargazer zu sein«, mischte sich Nick ein, den das Interesse an Mikael offensichtlich tierisch nervte. »Die waren schon über eine Stunde in ihrem Büro. Vermutlich ein Befehl von ganz oben.«
    Lilly konnte sich gut vorstellen, dass ihre Rektorin über die Anwesenheit der Band nicht erfreut war. Sie war eine Sternenhüterin, die ihr Leben der Aufgabe widmete, den Sternenseelen am Tag, wenn sie sich nicht mehr an ihre wahre Identität erinnerten, zu helfen. Da konnte sie den Rummel, den es um die Stargazer geben würde, nicht brauchen. Vor allem, da sie Gerüchte in die Welt gesetzt hatte, dass Schüler, die gegen die Regeln verstießen, plötzlich verschwanden. Wenn das an die Presse geriet, wäre hier die Hölle los.
    »Da ist dein Freund«, Calista deutete auf Raphael, der zusammen mit Anni den Speisesaal betrat und sich an einen Tisch auf der gegenüberliegenden Seite setzte. Wie immer verschlug ihr seine Schönheit den Atem, und sie wünschte sich nichts mehr, als seine weichen Lippen auf den ihren zu spüren und sich an seine feste Brust zu schmiegen, aber im Sonnenlicht verließ seine Seele den Körper und ließ nur eine Hülle zurück.
    Sie lächelte, als er sich eine Strähne seines schwarzen Haars, die ihm ins Gesicht hing, nach hinten strich. Zumindest diese kleine Geste war am Tag und in der Nacht dieselbe.
    »Übel, wenn sich der Freund so sehr für einen schämt, dass er sich nicht mit einem sehen lassen will«, stichelte Calista.
    Lilly ballte die
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