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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition)
Autoren: Jason Atum
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dafür, dass sie diese Fotomontage gemacht haben. Zudem wäre niemand anderes dazu in der Lage, etwas derart Verkommenes und Widerwärtiges zu tun«, warf Professor Schuhmann um Fassung bemüht ein.
     
    Lucas hatte absolut nichts gegen Schuhmann. Die Wahl hätte auf jede männliche Lehrkraft fallen können, doch das Durchschnittsalter der Lehrer lag bei etwa fünfzig. So war der einzige Grund, warum die Wahl auf Professor Schuhmann fiel, der, dass er mit fünfunddreißig sehr jung war, und zudem auch noch relativ gut aussah, soweit Lucas dies, als Mann beurteilen konnte.
     
    »Und welche Hinweise könnten derart erschwerend für mich sein, dass dies größere Konsequenzen nach sich ziehen könnte?«, fragte Lucas altklug.
    Direktor Turner schüttelte verständnislos sein Haupt.
    »Mister Scott. Wie viele Unterredungen mussten wir die letzten Monate bereits schon wegen diverser Vergehen miteinander abhalten? Immer und immer wieder sagte ich ihnen dasselbe, doch diesmal werde ich offen mit ihnen reden. Ich kann sie verstehen, das heißt ich begreife, auch wenn ich es nicht gutheißen kann, warum sie sich gezwungen sehen, gegen nahezu jede Regel zu verstoßen. Sie fühlen sich alleingelassen, hoffen auf diese Weise, die Aufmerksamkeit zu erhalten, die ihnen von jeher verwehrt wurde. Ich kenne ihren Vater, sogar sehr gut, und vielleicht genau aus diesem Grund muss ich ihnen sagen, dass es sinnlos ist, sich auf diese Weise Gehör oder gar eine Art von Zuwendung verschaffen zu wollen. Ihr Vater mag nicht der für sie gewesen sein den sie verdient hätten und vielleicht ist er auch nicht dazu in der Lage, zu würdigen, was für ein intelligenter und überaus kreativer Sprössling sie sind, doch auf diese Weise zu rebellieren, hat noch nie auch nur annähernd einen sinnvollen Zweck erfüllt. Eher Gegenteiliges.«
    Lucas versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, doch das, was der Direktor zu ihm sagte, erschütterte ihn zutiefst. Womöglich war dies wirklich der Grund, dass er auf diese Weise Aufmerksamkeit und Beachtung suchte. Wie oft saß er vor dem Rektorat, blickte in den Spiegel, konnte aber genau dies nicht erkennen – er war nicht dazu in der Lage, sich selbst mit anderen Augen zu sehen, aus sich herauszugehen. Beschämt saß er da, mit geneigtem Kopf, seine Blicke dem teuren altertümlichen handgeknüpften Teppich zugewandt.
    »Ich muss mir nun heute, obwohl ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu helfen Mister Scott, eingestehen, dass ich versagt habe. Ich wünschte ich hätte mich bereits vorher bemüht und versucht zu verstehen, was in ihnen vorgeht. Doch nun ist es zu spät«, sagte Direktor Turner bedrückt.
     
    Lucas Kopf schnellte in die Höhe und seine Blicke waren plötzlich hellwach.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er erschüttert. »Sie können mich nicht von der Schule werfen. Es gibt außer diesem kein Internat mehr, welches mich aufnehmen würde.«
    »Das ist nicht richtig!«, vernahm er eine tiefe markante Stimme neben sich.
    Es war der Mann, den er zuvor absichtlich nicht beachtet hatte. Nun blickte er neben sich und sah, dass er eine Uniform trug. Lucas vermutete aufgrund seiner zahlreichen Orden und Abzeichen, dass er ein Mann vom Militär sein musste.
    »Darf ich vorstellen, dies ist Major General Henry West.«
    »Schickt mich mein Vater jetzt etwa auf eine Militärschule?«, entgegnete Lucas empört, beinahe schon den Tränen nahe.
    »Ehrlich gesagt, war dies nicht die Idee ihres Vaters, sondern meine«, gestand Professor Schuhmann. »Ihr Vater war auch nicht imstande dazu, mir sein Einverständnis persönlich zu übermitteln, sondern durch seine Sekretärin.«
    Direktor Turner warf dem vor Schadenfreude grinsenden Professor rügende Blicke zu, da er es als unnötig und gemein erachtete, dies erwähnen zu müssen.
    »Wie auch immer«, fuhr der Rektor fort. »Sie lagen mit der Vermutung nicht ganz falsch, dass es sich um eine Art Militärschule handelt, nur dass diese nicht dem US-Militär untersteht und alles andere als gewöhnlich ist. Nur wenige haben das Privileg, diese außergewöhnliche Schule besuchen zu dürfen und dies haben sie einzig ihren ausgezeichneten Noten und ihrem scharfen Verstand zu verdanken. Major General West hier, ist der Leiter und Initiator dieser neuartigen Schule, einer fliegenden Schule. Das Projekt nennt sich ›School to the Stars‹. Sie werden ein Teil der besten Schüler dieses Landes sein und mit ihnen ihre Zeit auf der CSA Epiphany verbringen.«
    Lucas
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