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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer
Autoren: Michael McCollum
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die Luke rührte sich nicht. Das war auch kaum verwunderlich, wenn es Luft auf der anderen Seite gab.
    »Sind Sie sicher, dass sie nicht verzogen ist?«, fragte Frees, als er zu den zwei Raumfahrern aufschloss.
    »Ich glaube nicht, Mr Frees. Die Luken, durch die wir bisher gekommen sind, waren auch nicht blockiert.«
    »Stimmt. Valmoth, kehren Sie zum Schiff zurück und holen Sie die tragbare Luftschleuse. Wir haben Atmosphäre auf der anderen Seite dieses Schotts.«
    Der Aufbau der Luftschleuse nahm zwanzig Minuten in Anspruch. Das größte Problem bestand jedoch darin, einen Ankerpunkt für die Schleuse zu finden, um den Rückschlag beim Druckausgleich zu minimieren. Die Schleuse war gerade groß genug für zwei Männer in Vakuumanzügen. Frees und Kurtzkov quetschten sich in die Schleuse und wurden von den beiden anderen dort isoliert. Dann schickten sie sich an, die Luke zu öffnen. Ein Blitz fuhr aus Kurtzkovs Bohrlaser, und die Luftschleuse füllte sich mit Luft.
    Sobald der Anzug um ihn erschlaffte, berührte Frees die Bedienelemente der Luke. Das Drücken des einen Kontakts hatte keine Wirkung. Er versuchte den anderen. Das Druckschott schwang lautlos zurück.
    Frees leuchtete mit der Taschenlampe den dunklen Raum aus. In einer Ecke lag eine zu einem Ball zusammengerollte Gestalt. Zuerst hielt Frees sie auch für eine Leiche. Doch dann sah er die gelben Augen, die ihn anstarrten, und hörte den stoßweise gehenden Atem.
    »Melden Sie dem Captain, dass wir einen Überlebenden haben«, sagte er zu den zwei Raumfahrern, die noch immer im Vakuumsektor des Schiffs ausharrten.
    Langsam und vorsichtig bewegte er sich auf den zitternden Körper zu. Das Wesen erschauerte und wimmerte, als Frees es an einer knochigen Schulter berührte. Ganz sachte entrollten Frees und Kurtzkov das Geschöpf.
    »Verdammt, Mr Frees. Es ist ein Affe!«

2
    Moira Sims war eine Frau, wie ein Mann sie sich nur wünschen konnte. Mit den langen Beinen und der schlanken Figur war sie so schön, dass Männer manchmal im wahrsten Sinne des Wortes gegen die Wand liefen, wenn sie an ihnen vorbeiging. Das Kleid aus hauchdünnem schwarzem Stoff kontrastierte mit ihrer Alabasterhaut und betonte zugleich ihre weiblichen Formen. Ihr Schmuck war ebenso dezent wie wertvoll, ihre Frisur saß perfekt, und ihre Stimme war dieses tiefe, kehlige Schnurren, das man bei Holo-Schauspielerinnen so schätzte. Sie hatte Esprit, war eine geistreiche Gesprächspartnerin und hatte zudem einen ausgeprägten Sinn für Humor. Und doch wurde Mark Rykand ihrer allmählich überdrüssig.
    »Gehen wir zurück an deinen Platz, Markie. Ich habe keine Lust mehr auf diese Party.«
    Mark warf einen Blick auf seine Begleiterin, die sich neben ihm auf der Chaiselongue rekelte, auf deren Kante er hockte. Sie hatte einen Finger unter seinen Kummerbund gesteckt und massierte das Speckröllchen, das unter Kontrolle zu hallen er überaus bestrebt war. Er versuchte nicht die Stirn zu runzeln, obwohl sie Gunter Perlman unterbrochen hatte, seinen Sportsfreund, der ein genauso begeisterter Solar-Segler war wie er selbst und der Skipper der Jacht, auf der Mark hin und wieder als Crew-Mitglied mitfuhr.
    Mit einer Willensanstrengung schluckte er seine Verärgerung hinunter und wandte sich ihr zu. »Eine Weile noch, Moira. Gunter und ich müssen erst noch diese Wette platzieren, bevor wir abreisen.«
    »Aber eine Solar-Regatta ist doch so langweilig!«
    »Wieso holst du dir nicht noch einen Drink? Wir sind bald fertig.«
    »Pah!« Er war sich ihres wundervollen warmen Körpers bewusst, als sie von der Chaiselongue glitt und aufstand. Gunter sah zu, wie sie sich das Kleid glatt strich, das bei diesem Manöver hochgerutscht war. Ihr vielsagendes Lächeln zeigte, dass sie sich der Aufmerksamkeit bewusst war. Aus irgendeinem Grund wurde Mark dadurch noch gereizter. Die beiden schauten ihr nach, wie sie mit wiegenden Hüften an der Streicher-Combo vorbei zur Bar schlenderte.
    »Wieso tun Sie das, Mann?«, fragte Gunter.
    »Was denn?«
    »Wieso behandeln Sie sie wie ein Möbelstück? Sie liebt Sie doch.«
    »Moira liebt nur mein Geld.«
    »Nun, selbst wenn das stimmt, ist es keine Entschuldigung. Wenn Sie nicht aufpassen, wird Sie sie verlassen, wie Carol es getan hat.«
    Marks von einem Achselzucken begleitete Antwort kam ihm selbst blöde vor: »Wieso soll ich mir gleich eine ganze Kuh kaufen, wenn ich nur mal ein Glas Milch trinken will?«
    »Bei Ihrem >Milchkonsum< würde sich die Anschaffung
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