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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer
Autoren: Michael McCollum
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auf sich zog.
    » Nachrichtensonde vorbereiten.«
    »Captain, das können wir nicht tun«, sagte Pendergast neben ihm. »Wir sind zu tief in der Gravitationsquelle des Planeten. Die Generatoren werden der Beanspruchung nicht standhalten.«
    »Die Nachrichtensonde laden, verdammt noch mal!«
    »Nachrichtensonde geladen«, meldete Pendergast im nächsten Moment.
    Die mit Kernreaktoren und einem Sternenantriebs-Generator bestückte Nachrichtensonde war ein kleines, unbemanntes Raumschiff. Die Magellan hatte ein Dutzend der kugelförmigen, fünf Meter durchmessenden Drohnen an Bord. Sie wurden eingesetzt, um Nachrichten an die Erde zu senden. Dank ihnen war es nun nicht mehr erforderlich, nach jedem neu entdeckten System eigens zur Erde zurückzufliegen; außerdem waren sie eine Versicherung gegen den Verlust wertvoller Daten, sollte das Schiff einmal eine Havarie erleiden.
    Landon beobachtete das anfliegende Duo und hatte zugleich eine Anzeige im Blick, die ihre Geschwindigkeit, Kurs und relative Position zueinander darstellte. Weil niemand damit gerechnet hätte, in einen Raumkampf zwischen den Sternen verwickelt zu werden, war die Magellan kaum in der Lage, sich zu verteidigen. Das Waffenarsenal des Schiffs bestand aus Gewehren, Maschinengewehren und ein paar schwereren Waffen, um aufdringliche Fleischfresser auf Distanz zu halten. Dennoch hatten sie eine potenzielle Waffe an Bord, die sich bei der Abwehr eines marodierenden Aliens durchaus als nützlich erweisen konnte.
    Die zwei Schiffe kamen näher, wobei das kleinere das größere ständig »annagte«. Und die Schäden zeigten nun auch Wirkung. Teile wurden von der Beute abgesprengt, als eine Wolke aus Gas und Dämpfen aus Dutzenden Rissen im Rumpf eruptierte.
    Dan Landon gab die Koordinaten der Sonde selbst ein - er wollte es nicht riskieren, jemand anders damit zu betrauen. Als das Kampfschiff sich wieder auf die Distanz näherte, aus der es Scout-3 zerstört hatte, aktivierte Landon die Steuerung, die das kleine unbemannte Raumschiff mit Volldampf zur Erde geschickt hätte. Nur dass die Erde diesmal nicht sein Ziel war. Landon schickte es vielmehr dem außerirdischen Kampfschiff entgegen.
    Fähnrich Pendergast hatte recht. Sie standen zu tief in der Grav-Quelle des Planeten, um die Stabilität eines Sternenantriebs-Generators zu gewährleisten. Die Nachrichtensonde wurde ins All katapultiert und bewegte sich hundert Kilometer mit Überlichtgeschwindigkeit. Diese paar Nanosekunden genügten, um die Generatoren der Sonde zu überlasten. Sie explodierten und schleuderten die Sonde in den Normalraum zurück. Die überschüssige Energie wurde in Geschwindigkeit umgewandelt. Die schnell expandierende Trümmerwolke bewegte sich beim Wiedereintritt in den Normalraum- mit sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Das unbekannte Kampfschiff hatte eine Reaktionszeit von null. Die Trümmerwolke war kaum aufgetaucht, als das kleine Kampfschiff auch schon von etlichen Brocken getroffen und in einen Stern verwandelt wurde, der für ein paar Sekunden mit dem Zentralgestirn des Systems um die Wette strahlte.
    Lieutenant Harlan Frees war in die Sternenforschung eingetreten, weil er keine Lust hatte, den Familienbetrieb im australischen Woomera zu übernehmen. Dieses Leben war jedoch genau das richtige für ihn. Für Frees war die Gelegenheit, mit einem Spähtrupp an Bord des überlebenden außerirdischen Raumschiffs zu gehen, fast zu schön, um wahr zu sein.
    »Meldung, Scout-2«, sagte Landon, als Frees' Kommandotrupp gerade außerhalb des Schwenkbereichs des langsam taumelnden außerirdischen Raumschiffs schwebte. Nachdem die Magellan seinen Peiniger zerstört hatte, hatte das große Schiff den »Nachbrenner« gezündet, um sich vom Schauplatz des Gefechts zu entfernen. Das war anscheinend zu viel für die gequälten Motoren des Schiffs gewesen. Im nächsten Moment war der gedrungene Zylinder in den freien Fall gegangen. Nachdem sie die Stelle abgesucht hatten, wo Scout-3 zerstört worden war, nahm die Magellan die Verfolgung auf.
    »Das Schiff ist nicht menschlich, Captain. Keine orbitale Schiffswerft im näheren Umkreis von Sol hat je einen solchen Pott gebaut«, berichtete Frees. Er war mit seinem Schiff so nah herangegangen, wie er es glaubte, riskieren zu können. Vor ihm klaffte ein großes Loch, wo ein Strahl des Kampfschiffs eine Bresche geschlagcn hatte. Im Abteil darüber driftete ein Körper. Er war zwar stark verstümmelt, aber immer noch so intakt, dass man sah,
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