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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer
Autoren: Michael McCollum
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liebsten in seinen knochigen kleinen Arsch schieben!«
    Der Captain lächelte. »Sonst noch jemand?« Als niemand etwas sagte, fuhr er fort: »Gut. Fürs Protokoll: Eher friert die Hölle ein, als dass dieses Schiff wendet, solange ich das Kommando habe.«
    Es folgte ein allgemeines Murmeln der Zustimmung. Nur Laura Dresser enthielt sich dieser Geste. Landon bemerkte das und wandte sich an seine Chefingenieurin. »Laura, Sie haben eine bessere Idee?«
    »Wie wir so schnell wie möglich von hier verschwinden sollen? Nein. Das ist die verdammt beste Idee, die ich gehört habe, seit ich mich dieser Expedition anschloss. Ich dachte gerade an die Voldar'ik.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Wir sind hastig abgereist, ohne eine plausible Begründung und ohne unsere Gebühren zu bezahlen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie neugierig werden — neugierig genug, um uns den ganzen Weg zum Sternentor zu verfolgen und es zu registrieren, wenn wir nicht hindurchgehen.«
    »Sie haben eine Alternative?«
    »Ich glaube, wir sollten vielleicht doch das Sternentor passieren.«
    Landon runzelte die Stirn. »Und noch tiefer in die Souveränität hinein? Haben Sie denn nicht gehört, was Sar-Say gesagt hat?«
    »Mark hat während der zwei Wochen, in denen er die Datenbank durchsucht hat, viele astronomische Daten gesammelt. Einer der Sterne, die er identifizierte, war Nanda, ein Roter Riese der M-Klasse ein Dutzend Lichtjahre von hier. Richtig, Mark?«
    Mark hörte sie nicht. Er versuchte, eines flüchtigen Gedankens habhaft zu werden, der sich ihm entzog, seit Sar-Say das Abteil verlassen hatte. Laura Dressers Frage holte ihn auf den Boden der Realität zurück. »Was?«
    »Wir sprachen über das angrenzende Sternsystem. Sie haben es anhand der astronomischen Daten identifiziert. Richtig?«
    »Ja, Nanda. Ein Roter Riese der M3-Klasse. Er hat drei Sternentore. Dasjenige von Klys'kra't ist ungefähr so weit vom Stern entfernt wie Jupiter. Wieso?«
    »Ich schlage vor, dass wir das Nanda-Tor für unsere Flucht nutzen.«
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen und nickte dann. »Keine schlechte Idee. Auf diese Weise sehen die Voldar'ik uns ganz normal abreisen und vergessen uns dann hoffentlich.«
    Dan Landon wirkte nachdenklich. »Welche Risiken bestehen?«
    »Unter dem technischen Aspekt - nicht, dass ich wüsste, Captain«, erwiderte Laura Dresser. »Unser broanischer Sprung-Generator ist betriebsbereit. Keine Ahnung, an wen oder in was wir auf der anderen Seite vielleicht geraten. Berücksichtigt man jedoch die große Entfernung des Nanda-Tors, gelingt uns wahrscheinlich der Absprung, ohne dass jemand unsere Ankunft bemerkt. Wenn die Gravitationswelle sonst wo im System erscheint, werden wir längst weg sein.«
    »Irgendwelche anderen Vorschläge?« Es gab keine. Er dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Es ist eine gute Idee, aber zu unsicher. Wir wissen eben nicht, was wir dort vorfinden würden. Die Informationen, die wir besitzen, sind zu wertvoll, um auch nur ein kleines Risiko einzugehen. Nein, wir machen weiter wie gehabt.«
    Der beredte Ausdruck der Chefingenieurin zeigte, was sie von dieser Entscheidung hielt. Sie sagte aber nichts. Sie hatte ein Jahr Zeit gehabt, um die Sinnlosigkeit des Argumentierens mit dem Kapitän zu erkennen, sobald er eine Entscheidung getroffen hatte.
    Landon bemerkte ihren Ausdruck und sagte: »Schaut mal, Leute, die Wissensfracht, die wir transportieren, ist die vielleicht wertvollste in der ganzen Geschichte der Menschheit. Wir müssen sie so schnell wie möglich zur Erde bringen. Um sicherzustellen, dass sie auch dort ankommt, möchte ich, dass - sobald wir einen etwas größeren Abstand zwischen Klys'kra't und uns hergestellt haben - wir die Columbus und die Magellan mit einem gebündelten Strahl anvisieren. Sonst noch etwas, bevor wir wieder an die Arbeit gehen?«
    »Was ist nun mit Sar-Say?«, fragte Lisa und schnitt ein Thema an, um das alle sich gedrückt hatten.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Glauben Sie wirklich, dass der Broa seine Drohung wahrzumachen vermag?«
    »Ich befürchte, diese Expedition hat alle Zweifel zerstreut, die wir in dieser Hinsicht hatten«, erwiderte Raoul Bendagar. »Wir müssen nun alles daransetzen, dass die Broa nie etwas von unserer Existenz erfahren.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?«
    »Wir folgen dem Terra Nostra -Programm«, sagte Michail Vasloff. »Wir geben unsere interstellaren Kolonien auf und ziehen uns in unser heimatliches Sternsystem
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