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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum
Autoren: Thomas Höhl
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paar Sekunden erkannte Ash, dass sie offenbar nach ihrem Akoluthorum tastete.
    »Das Akoluthorum ist noch da, Dana«, erklärte er. Immerhin schien dies Dana ein wenig zu beruhigen. »Und Romana Hel’gara ist in Gewahrsam«, fügte er hinzu.
    »Romana Hel’gara?«, fragte Dana nach, und Ash bereute, die Wanagi überhaupt erwähnt zu haben.
    Erneut riss Dana ein wenig weiter die Augen auf.
    Ash zuckte mit den Schultern und winkte Colonel Yefimov herbei.
    »Was ist geschehen?«, wollte Dana wissen.
    »Wir haben Sie in Taros Quartier gefunden«, erklärte Yefimov. »Sie und Ashley Briggs. Und Romana Hel’gara. Nach dem Karolaner suchen wir, doch bislang haben wir ihn nicht gefunden. Romana Hel’gara war als Einzige unverletzt.«
    Dana schien zu überlegen, was ihr offensichtlich schwer fiel. Aufgrund der schweren Kopfverletzung war dies natürlich kein Wunder.
    »Wenn Sie sich nicht schonen, muss ich Sie sedieren, Dana«, sagte Ash. Es war im Grunde eine leere Drohung, denn Ash war froh, dass Dana das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Und wie Ash bereits zuvor vermutet hatte: Dana durchschaute ihn und nahm seine Ankündigung nicht einmal ernst genug, um überhaupt darauf zu antworten.
    »Könnte Romana Hel’gara etwas damit zu tun haben?«, wollte Yefimov wissen. »Könnten es erneut Skianer gewesen sein? Und sie hat sie angelockt und zu Taro geführt?«
    »Möglich«, murmelte Dana, doch Ash konnte ihr am Gesicht ablesen, dass sie das nicht wirklich glaubte. »Nur frage ich mich«, fügte Dana hinzu, »weshalb sie mir dann mein Akoluthorum nicht abgenommen haben. Und was wollen sie mit Taro?«
    »Das sind viele Fragen, Dana«, sagte Ash streng. »Viele Fragen auf einmal. Und für ein Gehirn, dessen Neuronen gerade eben durcheinandergewirbelt wurden, sind das ein paar Fragen zu viel.«
    Dana erhob sich, und Ash schüttelte wütend den Kopf. »Ash, uns fehlt nur noch ein Akoluthorum«, begann Dana ungeduldig. »Es braucht mehr als einen Schlag auf den Kopf, um mich dazu zu bringen, so kurz vor dem Ziel die Hände in den Schoß zu legen. Taro wurde entführt, und wir müssen alles unternehmen, ihn zu finden.«
    »Wir haben Commodore Taglieri und Captain Mulcahy«, sagte Ash. »Diesem Schiff mangelt es eindeutig nicht an fähigen Kommandanten. Und solange Sie meine Patientin sind, tun Sie, was ich sage.«
    Dana funkelte Ash streng an, er funkelte zurück.
    »Unterschätzen Sie nicht meine Sturheit, Dana«, sagte er, und diesmal meinte er es auch so.
    Schließlich nickte Dana grimmig und legte sich auf die Medo-Liege zurück. »Darf ich wenigstens kurz mit Taglieri sprechen?«, wollte sie wissen.
    »Kurz«, wiederholte Ash, obwohl er wusste, dass Dana keinen noch so kleinen Hinweis auslassen würde, um Taglieri im Detail zu erklären, was er ihrer Meinung nach tun sollte.
    »Wo ist Romana Hel’gara?«, hörte Ash die Stimme von Ashley Briggs auf der Nebenliege.
    Der nächste , dachte Ash grimmig.
     
    *
     
    Taro hatte keine Ahnung, wohin man ihn gebracht hatte.
    Seinen Eponenmantel hatte man ihm abgenommen, und er befand sich in einem dunklen Raum ohne Fenster und mit nur ganz schlechter Luft.
    Langsam betastete er die feuchten Wände, die leicht vibrierten.
    Es war lange her, dass er lebendige Wände berührt hatte. Seit seiner Zeit auf Karol war er auf keine lebenden Unterkünfte mehr gestoßen.
    Doch diese Wände waren anders.
    Taro wusste nicht, was es war. Von diesen Wänden ging eine Art dumpfes Gefühl aus. Ein Gefühl, das sich in seinem Körper ausbreitete und ihn regelrecht narkotisierte.
    Doch dann erkannte er, dass dieses Gefühl nur in seinem Kopf vorhanden war. Von dort strahlte es über seine Wirbelsäule in alle Glieder.
    Und schließlich begriff er: Diese Wände waren mental aufgeladen.
    Doch nicht nur das: Sie schienen ihm mentale Energie abzuziehen.
    Taro versuchte, seine Geistsprache zu verwenden, doch es gelang ihm nicht, irgendwelche Emotionen zu bilden und mittels Geistsprache an seine Umwelt abzugeben.
    Diese Wände waren eine Art mentaler Knebel. Sie sollten verhindern, dass er sich mental äußerte. Dass er mental um Hilfe rief.
    Wer sollte daran ein Interesse haben?
    Sie wollen nicht, dass du einen Eponen herbeirufst, mit dem dir die Flucht gelingt , ging es ihm durch den Kopf.
    »Mein Epone ist fort«, rief Taro in der Lautsprache. Er wusste nicht, ob ihn überhaupt irgendjemand hörte. Und selbst wenn, würde man ihm wahrscheinlich nicht glauben.
    Wo war er hier?
    Zunächst hatte er
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