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Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich

Titel: Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich
Autoren: Manfred Weinland
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sie aus ihm herausdrängte – ihn selbst überraschte, » dürft ihr nicht aufgeben. Dann müsst ihr euch das Amulett eben zurückholen! Ich bin bereit, euch dabei zu unterstützen. Ich bin bereit, alles zu tun, damit die Tenebrikoner gestoppt werden – und natürlich erst recht jene, die hinter ihren Schreckenstaten stehen!
    Wenn auch nur ein Bruchteil dessen wahr ist, was man sich über die Wächter – also euch! – erzählt, dann könnt ihr unmöglich nur zusehen, wie die Macht der Skianer immer mehr zunimmt, während die eure von Tag zu Tag mehr beschnitten wird!«
    »Versündige dich nicht schon wieder!« , brandete ihm erneut der Chor aller entgegen.
    »Ist es Sünde, die Wahrheit zu sagen?« Ungläubig blickte Taro von Gesicht zu Gesicht. Und er erkannte, dass sie alle ihn verstanden hatten.
    Die Gestalten verloren auch jetzt nicht ihr Charisma, allerdings fragte sich Taro insgeheim, worauf es fußen mochte. Denn ihre bloßen Worte waren nicht dazu angetan, Respekt zu wecken.
    »Wenn du die Skianer so gut kennen würdest, wie wir sie kennen, würdest du keine solchen Reden führen«, sagte einer der Ankrilen. »Aber dir sei verziehen. Hinter dir liegt Furchtbares. Und dein Vada, wie du ihn nennst, genießt auch heute noch hohes Ansehen. Darum – und nur darum – findest du überhaupt Beachtung.«
    Wie gnädig , dachte Taro. Doch die Art und Weise, wie über seinen Vada gesprochen wurde, schürte noch einmal das fast schon erloschene Flämmchen der Hoffnung.
    Nun warf er alles in die Waagschale. Alles, was er überhaupt bieten konnte. Auch wenn er ahnte, dass nicht einmal das genügen würde. Aber er musste es wenigstens versuchen.
    »Ich will ein Ankrile werden! Ich will euch ein gutes Beispiel sein, dass wir nicht vor einer scheinbaren Übermacht kapitulieren dürfen. Nötigenfalls ziehe ich allein gegen die Skianer und ihre willfährigen Schergen! Lasst mich beweisen, dass ich es ernst meine. Nehmt mich bei euch auf – so, wie ihr meinen Vada einst aufgenommen habt.«
    Die Ablehnung brandete von allen Seiten auf ihn nieder. Taro meinte fast zu spüren, dass nicht allein die hier versammelten Ankrilen Zeugen seines Ersuchens waren, sondern auch unzählige andere, die über den Planeten verstreut waren und sich ihm nicht zeigten – aber mental Anteil an dieser Begegnung nahmen.
    Aber er wankte nicht, sondern richtete sich daran auf, fühlte sich sogar gestärkt in seiner innersten Überzeugung, wahrhaftig ein Ankrile werden zu wollen. Nicht nur, um etwas zur Rettung seiner Liebsten tun zu können, sondern auch, um die Wächter mit einer Stimme aufzurütteln, die eher Chancen hatte, Gehör zu finden, weil es dann die Stimme eines der Ihren wäre.
    »Du bist viel zu unerfahren. Der Heros, den du an dich binden konntest, mag auf den ersten Blick beeindrucken, denn diese Wesen erwählen sich niemanden, der ihrer nicht würdig wäre. Aber das ändert nichts an deiner allgemeinen Unerfahrenheit, denn ein Ankrile wird man nicht aus einer Laune heraus. Außerdem wärst du der Jüngste, der je von uns berufen wurde. Nein. Es widerspräche unseren ehernen Grundsätzen. Du musst wieder ziehen. Wir werden deine Angelegenheit bedenken und beraten. Aber da wir vorrangig um Schadensbegrenzung wegen des verlorenen Amuletts bemüht sein müssen, will ich dir keine große Hoffnung machen, dass wir Kräfte abstellen können, die sich deines letztlich persönlichen Anliegens annehmen. Der Verlust einer Cluster-Bevölkerung mag für dich als Betroffener furchtbar sein, aber im großen Rahmen dessen betrachtet, was für die Galaxie auf dem Spiel steht, ist es leider nur ein Nebengeplänkel.«
    Die Worte entfachten eine heilige Wut in Taro.
    »Dann ist alles falsch, was man sich über die Ankrilen erzählt? Dann seid ihr nichts anderes als ein Haufen Feiglinge? Habt ihr kein Gewissen? Kennt ihr kein Mitleid? Der Tenebrikoner hat nicht nur meine Mater und ein Mädchen, für das ich Gefühle habe, entführt! Jedes andere Leben, das ihr so leichtfertig abtut, zählt ebenso viel! Ich kann euch nicht verstehen. Ich würde alles tun, um ein Ankrile zu werden – und wenn ich alles sage, meine ich das auch. Ich unterwerfe mich jeder Prüfung, die ihr für angemessen haltet. Wie kann ich euch beweisen, dass ich würdig bin, wenn ihr mir nicht einmal die Gelegenheit dazu bietet?«
    »Du unterschätzt, was auf dich zukäme.«
    Taro wollte sich nicht beruhigen. Hitzig widersprach er in der Lautsprache: »Tue ich nicht! Versucht es!
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