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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang
Autoren: Andreas Suchanek
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Schutzschirmprojektoren, die auf der Oberfläche von Gemini Prime installiert waren, abgestrahlt werden sollten. Die Flussregulatoren im Orbit würden die Wellen in Phase schalten und so hoffentlich für einen Schutz vor der Sphäre sorgen.
    »Ich aktiviere den Schirm«, erklärte Nummer Zwei dann endlich.
    Auf seiner Konsole konnte Nummer Eins verfolgen, wie die Barriere entstand, während die KI einzelne Störfelder ausglich. Nach neun Minuten wurde Gemini Prime von der schützenden Sphäre eingehüllt.
    Abrupt ließ der Druck, der in den letzten Tagen in seinem Kopf geherrscht hatte, nach. Ein wohliges Seufzen schien vom HIVE durch das geistige Netzwerk zu klingen, und die Klarheit der vereinten Gedanken kehrte schlagartig zurück.
    Endlich. »Und nun zu euch«, murmelte Nummer Eins mit einem Blick auf die drei Bas’Alaahn.
     
    *
     
    »Er hat rechtzeitig reagiert« , bemerkte Larissa.
    Sie hatten gehofft, dass Nummer Eins trotz seines Wissens um die Intention der Bas’Alaahn das Wohl des HIVE an erste Stelle rückte.
    »Damit ist unser Schutz gewährleistet« , warf Araminta Tschang ein.
    »Eine beeindruckende Anlage, wir hätten keinen besseren Ort auswählen können «, sandte Bran Riktor mit seiner mentalen Stimme.
    Sie hatten dem HIVE ihr Wissen um einen wirksamen Schutz zur Verfügung gestellt, doch nun begann das zentrale Bewusstsein sich zurückzuziehen, wieder seinem primären Ziel zu folgen.
    »Wir können dir helfen« , warf Larissa den Köder aus.
    Das Bewusstsein des HIVE strahlte abrupt Neugier aus. »Wie?«
    »Wir wissen, was du bist.« Larissa zog die gesamte Aufmerksamkeit des HIVE-Bewusstseins auf sich. Die anderen würden die Chance nutzen.
    »Und was bin ich?« Die mentale Stimme des HIVE klang amüsiert.
    »Evolution.«
    Das HIVE schien nicht zu verstehen. »Bin ich das?«
    »Unsere Vorfahren haben diese Anlage erschaffen, um ihre Armeen aufzustellen. Unbesiegbare Klone, in millionenfacher Zahl. Du bist die Kontrollinstanz. Oder warst es für lange Zeit.«
    Sie wartete auf die Reaktion des HIVE. Als diese jedoch ausblieb, sprach sie weiter mit ihrer mentalen Stimme: »Doch deine größte Entwicklung war zugleich dein Nachteil: Du hast ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Ein Bewusstsein, das sie nicht länger kontrollieren konnten. Und so wurde der Planet gesperrt. Zerstören wollte man dich nicht, da man im Notfall auf dich zurückgreifen wollte. Doch Störsender und Bergstrom-Dislokatoren riegelten deine Welt ab. Du wurdest in den Schlaf geschickt.«
    »Sie hatten Angst vor mir. Dabei diente ich stets den Erbauern. Und ich diene ihnen noch immer.«
    »Selbst nach so vielen Generationen gehört deine Treue noch immer jenen, die vor uns da waren.«
    »Ihre Welt wird wieder auferstehen« , hallte die Stimme des HIVE.
    »Das ist nicht das Ziel, und du weißt es.« Larissa lächelte. »Du hast die Orphanen besiegt, doch nun werden die Kad’Chie kommen. Sie werden den Normalraum verändern. Das, was sie erschaffen, ist nicht das Paradies von einst. Es ist eine Hölle. Die Kad’Chie planen die Auflösung des Musterraums. Was das bedeutet, muss ich dir nicht erklären. Zwei Schiffe des Star Corps sind bereits dort draußen, und eine weitere Gefahr schwebt ganz in der Nähe.«
    »Die Sphäre stellt keine Gefahr mehr dar« , entgegnete das HIVE.
    »Dank uns« , stellte Larissa klar. »Wir gaben dir das Wissen, um dich zu schützen, denn es ist an der Zeit, dass du uns dienst. Wir sind ebenfalls die Nachfahren der Erbauer.«
    Eine Flut an unterschiedlichen Gefühlen waberte durch das mentale Netz. Das HIVE-Bewusstsein griff auf unterdrücktes Wissen zu, überdachte Fakten und stellte infrage.
    »Du weißt, wer wir sind?« Larissa wollte dem Bewusstsein keine Zeit geben, das Gesagte zu überdenken.
    »Ihr seid die Bas’Alaahn« , gab das HIVE zurück. »Die Orphanen sahen eure Rückkehr. Ihr Wissen ist auch mein Wissen. Doch die Ziele, die ihr verfolgt, sind nicht …«
    Die mentale Stimme verstummte.
    Ein zustimmender Impuls von Araminta Tschang erreichte Larissa. Die Infiltrierung des HIVE war geglückt, der mentale Schirm war überwunden.
    Etwas in der Struktur der Intelligenz änderte sich. Sie war nun dazu bereit, die Bas’Alaahn als ihre neuen Herren anzuerkennen. Das Vorhaben war geglückt.
    Noch während das HIVE dabei war, seine neue Rolle anzunehmen, erklang die Stimme von Araminta Tschang: »Nummer Eins hat sich uns entgegengestellt. Wir mussten sein Bewusstsein abkoppeln. Und er war
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