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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
Autoren: Thomas Höhl
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unautorisierten Schiffen unterwegs waren und die glaubten, fremde oder noch unerforschte Systeme ausrauben zu können. Nicht selten erlebten diese Piraten eine böse Überraschung, denn viele scheinbar schlichte und einfache Zivilisationen wurden von anderen, mächtigeren Alienrassen beschützt.
    »Erhalte Scan-Daten«, erklärte Lieutenant Toober. »Zylindrische Grundform mit einem tellerartigen Aufsatz in der Mitte!«
    »Genetics«, murmelte Dana.
    »Optische Erfassung eingeloggt«, erklärte Lieutenant Toober. »Wir werden allerdings erst in vierundzwanzig Minuten etwas zu sehen bekommen.«
    Dana nickte. Das fremde Schiff war vierundzwanzig Lichtminuten von ihnen entfernt aus dem Bergstromraum gekommen. Daher würden die optischen Systeme vorerst nichts anzeigen können. »Scan-Auswertung auf den Schirm!«, befahl Dana.
    Der große Monitor auf der Brücke der STERNENFAUST zeigte die Umrisse eines Schiffes, wobei der Scanner mit Hilfe des Bordcomputers die Informationen so berechnete, dass er schließlich ein Bild konstruierte, das von einer rein optischen Erfassung kaum zu unterscheiden war.
    »Ich werde die Gauss-Stationen besetzen lassen«, sagte Taktikoffizier Lieutenant Commander Robert Mutawesi.
    »Glauben Sie wirklich, die sind noch in der Lage, auf uns zu feuern?«, wollte Stephan van Deyk von ihm wissen.
    Der hagere Afrikaner ließ sich davon jedoch nicht beirren: »Es ist die Standard-Prozedur bei Schiffskontakt mit unidentifizierten Raumschiffen.«
    Dana konnte sehen, wie Stephan van Deyk ein bisschen abfällig lächelte. Sie wusste genau, was im Moment in ihm vorging. Während er sich den Kopf darüber zerbrach, wie man die Besatzung des fremden Schiffes vielleicht doch noch retten konnte, traf Lieutenant Commander Mutawesi lediglich Vorkehrung, damit man notfalls auf die Fremden feuern konnte.
    »Versuchen Sie, das Schiff zu kontaktieren«, sagte Dana zu Lieutenant Jamil.
    »Bremswerte bei über fünfzehntausend Meter pro Sekundenquadrat«, meldete Lieutenant Toober. Das war weitaus mehr als bei der STERNENFAUST, dennoch würde es Stunden dauern, bis das Schiff eine Geschwindigkeit erreicht hatte, bei der an eine Bergung von Überlebenden überhaupt nur zu denken war. »Der Computer errechnet einen radikalen Anstieg kurzwelliger Gamma-Strahlung im Bugbereich auf über neuntausend Millisievert. Infrarot-Scans deuten auf eine Hitze der Außenhülle von 260 Grad hin, Tendenz steigend.«
    »Hitzeverteilung?«, wollte Stephan van Deyk wissen.
    »Bug 230 Grad, Heck 300 Grad …«, erklärte Lieutenant Toober und stockte. Besorgt drehte sie sich zu Dana Frost um.
    »Im hinteren Teil des Schiffes ist also eine höhere Hitzestauung als vorne«, murmelte Dana laut. »Dies liegt nicht an der Strahlungsdichte aufgrund der hohen Geschwindigkeit. Der konventionelle Fusionsreaktor hat offenbar ein Leck.«
    »Inzwischen erhalte ich Scans über die Beschaffenheit der Außenhülle«, erklärte Lieutenant Toober und berührte mehrere Touchscreen-Felder, was zur Folge hatte, dass neben der optischen Darstellung auf dem Hauptschirm ein Modell des Schiffes eingeblendet wurde. »An der Backbordseite sehen wir vier Strukturrisse«, erklärte sie und ließ die jeweiligen Stellen farblich auf der Anzeige hervorheben. »Das sind Spuren von Gauss-Geschossen.«
    »Das Schiff war in einen heftigen Kampf verwickelt«, erklärte Lieutenant Commander Mutawesi.
    In diesem Moment färbte sich die optische Anzeige des Sichtschirms in gleißendes Weiß. Nur Sekunden später wurde der Bildschirm schwarz, und es war nichts anderes zu sehen als die Darstellung des Sternenhimmels.
    Von dem fremden Schiff fehlte jegliche Spur.
    Dana Frost seufzte. Sie waren Zeuge eines grauenvollen Schauspiels geworden. Sie hatten miterlebt, wie das unbekannte Schiff kurz nach dem Verlassen des Bergstromraums explodiert war.
    Wahrscheinlich würden sie niemals die wahren Hintergründe erfahren, die zu dieser Katastrophe geführt hatte. Das All war riesig, und in seiner monströsen Schwärze verbarg es die meisten Geheimnisse für immer.
    Zugleich fühlte sich jeder im All mit anderen Besatzungen auf seltsame Weise verbunden. Auch wenn niemand die Crew des fremden Schiffes kannte, ging allen auf der Brücke der Tod dieser unbekannten Raumfahrer nahe.
    »Senden wir eine Scan-Sonde los«, sagte Dana und überlegte kurz, wie absurd das Leben war. Gerade hatte irgendeine Crew ihre letzte Fahrt erlebt, während die Crew der STERNENFAUST in wenigen Minuten wieder
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