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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
Autoren: Thomas Höhl
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vermutet, dass etwas faul war in den Drei Systemen, und dass man Genetics, für die keine Verwendung mehr bestand, regelrecht entsorgte. Insbesondere natürlich Soldaten, aber inzwischen durchaus auch Wissenschaftler und Techniker.
    Sie selbst war vorerst natürlich nicht in Gefahr. Sie gehörte noch immer zu den Topwissenschaftlern. Außerdem hatte sie auch außerhalb der Drei Systeme einen gewissen Ruf. Ihr Verschwinden würde zu sehr auffallen.
    Erneut betrachtete Blair die Bausteinlücken in den Gen-Sequenzen, wie sie bei geklontem Material üblich waren.
    Doch dann fiel ihr etwas auf, dem sie zuvor keine Bedeutung beigemessen hatte. Der Magnesium-Anteil der Leiche lag bei zweiundvierzig Gramm, der Eisenanteil bei 5,6 Gramm.
    Das waren deutlich erhöhte Werte.
    Außerdem fand sie Spuren von Gallium und Silizium.
    Blair programmierte den Elektronen-Scanner neu. Er sollte ihr nun das exakte Vorkommen dieser Metalle anzeigen.
    Sie erstarrte.
    Es befanden sich nicht etwa nur Spuren dieser Metalle auf molekularer Ebene in dem Körper des Toten, diese Metalle bildeten regelrechte Einheiten. Winzige Einheiten, Bruchteile eines Pikogramms, aber Einheiten! Das waren keine Spurenelemente mehr. Das waren winzige Metallvorkommen.
    Naniten , ging es Blair durch den Kopf. Das sind Überreste von Naniten!
    Geschwind überprüfte Blair die Krankenunterlagen der Leiche. Sie klickte sich durch die medizinischen Daten, welche Dr. Strobl auf der AMSTERDAM angefertigt hatte.
    Seine Gewebescans waren natürlich nicht so detailliert wie ihre, aber wenn der Körper damals schon Metallspuren aufgewiesen hatte, müsste dies in den Akten vermerkt sein.
    32 Gramm Magnesium, 3,1 Gramm Eisen. Die Werte waren nur zwei Tage vor dem Tod des Klons völlig normal gewesen.
    Es war natürlich noch immer möglich, dass der Tote damals noch kein Klon gewesen war, doch Blair bezweifelte das entschieden.
    Schließlich kam ihr ein ganz verwegener Gedanke. Blair war in Medo-Nanitentechnik ein bisschen bewandert. Viele Heilverfahren nutzten Nanitentechniken, insbesondere auf den Genetic-Welten. Daher kannte sie auch einige genetische Grundlagen.
    Was, wenn sich in den Körpern der Klone Naniten befanden, welche verschiedene Aufgaben erfüllten, zum Beispiel, die zellularen Bausteinlücken zu überbrücken? Wenn diese Naniten ihre Energie aus den elektrischen Impulsen des Gehirns bezogen, konnten sie endlos lange bestehen, indem sie sich gegenseitig ersetzten. Zugleich war es denkbar, dass sie mittels elektromagnetischer Induktion auf das neurale Netz einwirkten. Dies würde erklären, weshalb die Doppelgänger so feindselig handelten, obwohl sie weitaus mehr waren als nur Klone. Sie waren bis hin zum Gehirngewebe exakte Kopien der Originale.
    Die Naniten nutzten offenbar einen Teil der Energie, um sich zu tarnen. Beim Eintritt des Gehirntods vernichteten sich die Naniten selbst und hinterließen im Körper nur noch Überreste. Doch bis dahin waren die Naniten nicht zu scannen. Und sie täuschten auch ganz gewöhnliche Bio-Scanner, indem sie die Bausteinlücken ausglichen, sodass die Klone unerkannt blieben.
    »Dana Frost«, murmelte sie in Gedanken vor sich hin, »das, was ich herausgefunden habe, wird Ihnen und den Solaren Welten nicht gefallen.« Wenn ihre Theorie stimmte – und Blair war es gewohnt, dass ihre Theorien stimmten – dann hatte es das Star Corps mit einem weitaus mächtigeren Feind zu tun als bislang angenommen. Denn dieser Feind konnte sich mithilfe extrem weit entwickelter Technik vollkommen unerkannt einschleusen und war erst zu entdecken, wenn er tot war.
     
    *
     
    »Ein wenig weit hergeholt scheint mir Ihre Theorie«, sagte Dana und musterte die rothaarige Genetic-Ärztin, die mit ihrem glatten Gesicht und dem geflochtenen Zopf eher an eine Medizinstudentin erinnerte als an eine Koryphäe.
    »Verzeihen Sie meine Offenheit, Captain Frost«, sagte Dr. Sparker mit herbem Tonfall, »aber wenn es eine naheliegendere Lösung gäbe, hätten sie wohl die medizinischen Fachkräfte des Star Corps bereits ohne meine Hilfe herausgefunden.«
    Fast musste Dana über diese Spitze ein wenig lächeln. Wo Dr. Sparker recht hatte, da hatte sie eindeutig recht.
    Dr. Scott hob ratlos die Hände. »Wir sprechen also von getarnten Naniten!« Sie warf erst einen Blick auf Dr. Sparker, dann auf Dana. »Was heißt da Naniten, wir sprechen von regelrechten Supernaniten. Sie beziehen ihre Energie aus den elektrischen Gehirnimpulsen, sie tarnen sich, sie
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