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Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Titel: Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT
Autoren: Anonymous
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ausüben, wodurch diese sich anspannten.
    Er kommt doch meist um diese Zeit , dachte Sandrine. Habe ich heute vielleicht Pech?
    Beinahe wäre sie vom Gravband gestürzt, als sie zur Seite blickte und er plötzlich direkt an ihr vorbeilief.
    Er mochte gerade mal zwanzig Jahre alt sein, also nur wenig älter als sie – und sah unverschämt gut aus. Kurz geschorene Haare, definierte Konturen, absurd perfekte Wangenknochen. Nur die Augen …
    Er hat faszinierende Augen, aber er guckt irgendwie immer so … finster!
    Sandrine erhöhte die Gravitation und lief schneller. Aus den Augenwinkeln konnte sie gerade noch erkennen, wie der Fremde in seinen Muskelkubus stieg. Er nahm immer den gleichen.
    Er trainiert immer an den gleichen Tagen, hält sich an exakt den gleichen Ablauf und verwendet immer die gleichen Geräte , dachte Sandrine. Und immer benutzt er den dritten Kubus von links.
    Das Antigravfeld umhüllte ihn, die Leuchtdioden begannen zu blinken, die Generatoren erwachten zum Leben. Es war nur ein Summen, doch in dem sonst fast leeren Fitnessstudio war es überlaut zu hören – zumindest für Sandrine.
    Von der Theke erklang das Lachen von Mirah. Vermutlich hatte einer der Bewerber heute einmal Glück. Sie gönnte es der Trainerin. Entgegen ihrer flapsigen Sprüche war Sandrine durchaus klar, dass auch Mirah ein Arbeitstier war. Sie schuftete täglich. Ein bisschen Abwechslung tut ihr gut.
    Sandrine beschleunigte ihre Schritte, während die Audiofelder ihres Hand-Pads die Musik von Syria Nova übertrugen.
    Erneut wanderte ihr Blick zu dem Fremden. Der Muskelkubus stand nahe ihres Gravbandes. Durch die Öffnungen an der Seite konnte sie sein Gesicht erkennen. Es war schweißüberströmt. Vermutlich trainierte er mittlerweile auf einem extrem hohen Level.
    Ich sollte ihn mal ansprechen , nahm sich Sandrine vor. Oder noch besser, Mirah soll mir seinen Namen aus der Datenbank raussuchen. Dann finde ich seine Kom-Page und schreibe ihn einfach an.
    Sie lächelte. Erst jetzt bemerkte Sie, dass der Unbekannte den Kopf gedreht hatte. Er blickte sie direkt an. Erschrocken begann sie zu taumeln. Ein Schmerz durchzuckte ihr Knie. Das Gravband regulierte die Gravitation augenblicklich auf Normalniveau, der Sturz war jedoch unvermeidlich. Sandrine fiel, mit verdrehtem Knie, nach hinten.
    Ihr Kopf machte eine unangenehme Bekanntschaft mit den seitlichen Begrenzungsstreben, dann schlug sie auf dem Boden auf.
    Alles begann sich zu drehen.
    Verdammt, ist mir übel! Sie versuchte, sich wieder aufzurichten.
    »Vorsichtig«, erklang eine Stimme neben ihrem linken Ohr. Starke Hände griffen nach ihren Armen, stützten sie.
    Schwankend kam Sandrine wieder auf die Beine. Zumindest auf das Linke. Ihr rechtes Knie sandte noch immer Schmerzwellen durch den Körper – sie konnte nicht mehr richtig auftreten. Zitternd wischte sie sich den Schweiß aus den Augen.
    Erst jetzt realisierte sie, wer neben ihr stand.
    »Du!« Es war heraus, bevor sie es aufhalten konnte.
    »Kennen wir uns?« Seine Stimme war samtig-rau.
    »Nur vom Sehen«, stammelte sie. »Ich meine, ich habe dich hier schon öfter mal gesehen.«
    »Ach so.« Er nickte, und Sandrine ärgerte sich. Er war ihr aufgefallen. Umgekehrt war es offenbar nicht so gewesen.
    »Geht es wieder?«
    Sandrine schüttelte den Kopf. »Mir ist schwindelig. Und mein rechtes Knie tut höllisch weh. Ich muss es mir irgendwie verdreht haben.« Sie sah sich um. Mirah war nirgends zu sehen, die Theke war unbesetzt. Ausgerechnet jetzt!
    »Ich bringe dich erst mal zur Bar, da kannst du dich hinsetzen«, erklärte er. »Und dann suche ich die Trainerin.«
    Der Griff um ihren rechten Arm verstärkte sich. Sandrine bekam eine Gänsehaut und versuchte krampfhaft, weder zu hilflos noch zu lächerlich zu wirken. »Danke.«
    »Nichts zu danken.« Er sah zu Boden.
    »Ich bin Sandrine«, stellte sie sich vor.
    »Cody.«
    Wenigstens kannte sie jetzt seinen Vornamen.
     
    *
     
    Merkur, 24. Januar 2273, 01.40 Uhr
     
    Jason vollführte mit seiner rechten Hand eine Geste in der Luft. Der Computer interpretierte sie korrekt: Das Gespräch wurde beendet.
    Zuvor murmelte er: »Es ist zu spät.«
    Der Monitor, auf dem gerade noch Commodore Frost und Ritter Mulcahy zu sehen gewesen waren, erlosch. Zurück blieb das blinkende Warnsymbol, das von der K.I. eingeblendet wurde.
    Wer auch immer das Gespräch zurückverfolgt hat, es war nicht die STERNENFAUST , dachte Jason. Die hätten das nie in so kurzer Zeit geschafft.
    Er
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