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Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Titel: Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung
Autoren: Anonymous
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Hangar positioniert hatten – eine Sicherheitsvorschrift, die schon eine Menge Leben gerettet hatte. Corporal Haddiyah Ghufran hatte direkt neben Dana Aufstellung bezogen. Die Marine war klein und zierlich, hatte in der Vergangenheit jedoch mehr als einmal ihre Zähigkeit bewiesen.
    Die Shuttlerampe senkte sich in behäbiger Langsamkeit und hielt kurz inne, bevor sie mit einem Quietschen endgültig auf den Boden sank. Sirun-Tar trat aus der Schleuse hervor, auf seinen Armen einen Würfel, der auf Dana wie eine Reliquie wirkte. Die Seiten waren von Ornamenten bedeckt, und ein Schimmer ging davon aus.
    »Was sagen die Scans?«, wollte sie wissen.
    Corporal Ghufran schüttelte den Kopf. »Keine interpretierbaren Daten. Die Oberfläche lenkt alles ab. Und nicht nur das, sehen Sie sich die Werte an.« Dabei deutete die Marine auf das Display des Handscanners.
    Dana runzelte die Stirn. Der Körper Sirun-Tars war mit etlichen Prothesen ausgestattet. Für einen Kridan war das nichts Ungewöhnliches. Der mobile Scanner konnte die Oberfläche der künstlichen Körperteile jedoch nicht durchdringen.
    »Die Legierung lässt keine Strahlen durch«, bemerkte Corporal Ghufran.
    »Womöglich gibt es dafür einen religiösen Grund«, vermutete Dana. »Den gibt es bei den Kridan doch nahezu immer.«
    Sirun-Tar schritt, fast feierlich, näher. Direkt vor ihrem Stellvertreter, dem Corporal und ihr selbst, kam er zum Stehen.
    »Ich begrüße Sie an Bord der STERNENFAUST«. Dana verneigte sich vor dem Kridan. »Das sind Captain Cody Mulcahy und Corporal Ghufran.« Beide nickten ebenfalls dem Ra-Prasa Tanjaj zu. »Benötigen Sie oder ein Mitglied Ihrer Crew medizinische Hilfe?«
    »Danke, Kommandantin Frost, doch wir sind alle unverletzt.«
    »Ein Glück, dass wir Sie hier draußen im Nirgendwo gefunden haben«, sagte Dana. »Darf ich fragen, was Sie und Ihre Leute hierher führt?« Sie versuchte in der Mimik des Kridans zu lesen, gab es jedoch kurz darauf wieder auf. Trotz der zahlreichen Konfrontationen mit dem Volk der Vogelartigen war es ihr noch immer nicht möglich, die Gefühle der Kridan – die meist durch das Aufeinanderschaben der Schnabelhälften ausgedrückt wurden – zu interpretieren.
    Die Finger des Kridan schlossen sich fester um das reliquienartige Objekt in seinen Krallenhänden. Erst jetzt erkannte sie die Antigravprojektoren auf der Unterseite. Das Gewicht musste beträchtlich sein. Seine Schnabelhälften schabten in kurzer Folge aufeinander.
    Ist er aufgeregt? , fragte sich Dana.
    »Ich führe eine kleine Gruppe meiner Gefährten zu einer alten Kultstätte. Sie würden uns wohl als Pilger bezeichnen.« Sirun-Tar blickte sie durchdringend an. »Wäre es möglich, dass wir den Rest der Reise an Bord Ihres Schiffes zurücklegen? Unser ewiger Dank ist Ihnen gewiss.«
    »Ich bedaure, aber das ist unmöglich«, verneinte Dana. »Wir sind nicht zum Vergnügen hier draußen. Nachdem die aktuelle Mission abgeschlossen ist, werden wir Sie zur Erde bringen. Der Diplomatische Dienst wird sich mit Kridania in Verbindung setzen und Ihre sichere Rückkehr in die Wege leiten.«
    »Natürlich, verzeihen Sie mir die anmaßende Bitte, Kommandantin Frost. Wir sind alle Sklaven der Befehle unserer Oberen. Und ebenso unserer von Gott auferlegten Bestimmung.«
    Dana nickte. »Ganz so drastisch würde ich es nicht ausdrücken, aber Sie haben wohl recht. Aus diesem Grund werde Sie sicher verstehen, dass wir Ihr Shuttle einer genauen Überprüfung unterziehen müssen. Ich kann nicht riskieren, eine potenzielle Gefahrenquelle an Bord meines Schiffes zu haben. Sie und Ihre Begleiter werden bis zur Ankunft auf der Erde in Gästequartieren untergebracht.«
    »Ich verstehe.« Die Schnabelhälften Sirun-Tars mahlten nun heftiger aufeinander. »Ich möchte Sie jedoch bitten, dass einer meiner Techniker zugegen sein darf, wenn die Untersuchung unseres Schiffes durchgeführt wird. Zu Ihrer eigenen Sicherheit und nur zur Beobachtung.«
    Dana bereute, Lieutenant Halova nicht hinzugebeten zu haben. Der Translator war nicht in der Lage, die Stimmung ihres Gegenübers auszulesen und verständlich zu übersetzen. Sie bekam lediglich neutralen Text über den Audiokanal ausgegeben – bar jeglicher Emotion.
    »Natürlich«, stimmte sie zu. »Das dürfte kein Problem sein.«
    Mittlerweile waren weitere Mitglieder der religiösen Gruppe aus dem Shuttle getreten. Sie erkannte sofort, dass es sich um Tanjaj handelte. Sie trugen die typische Kleidung von
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