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Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Titel: Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent
Autoren: Anonymous
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traf.
    »Scheiße!« Gernot wandte den Blick von den berstenden Jägern. Jetzt konnte er Donovan die hundert Credits erst in der Hölle zurückzahlen. Hass stieg in ihm auf. Wer waren die neuen Feinde?
    Gernot drückte den Flightstick nach vorn. Rasend schnell kamen die Kraterwände von Sagunta näher. Er konnte nur hoffen, dass darin keine neuen Überraschungen versteckt waren. Eingeklemmt zwischen den Kridan und den mörderischen Quallen war es hier ohne Rogers EMP ganz schnell vorbei. Verdammt!
    In Gernots Helmempfänger rauschte es.
    »Santos hier. Befehl von Admiral Taglieri: sofortiger Rückzug!«
    »Na, der hat leicht reden«, zischte Guns in den jägerinternen Funk.
    Über ihnen lauerten die beiden Quallen, die alles abschossen, was sich bewegte. Diese elenden Quallen! Ihr Anblick war entsetzlich, und sie schnitten Gernot die Luft ab. Ihre Waffensysteme – oder was immer es sein mochte – spuckten Feuer, das in seine Augen und sein Hirn drang, bis seine Umgebung mit einem Mal explodierte.
     
    *
     
    Keuchend wachte Gernot aus dem Albtraum auf. Sein Herz raste. Er starrte auf seinen Arm, auf die schweißnasse Tätowierung, die zu brennen schien. Wie oft hatte er die Minuten über Sagunta seit der Operation Harmagedon wieder und wieder durchlebt? Wie oft seine Kameraden sterben sehen? Würde er diese Bilder nie mehr aus seinem Kopf bekommen? Selbst Psychopharmaka halfen ihm nicht, aber das wusste niemand außer ihm. Wenn Santos dahinter käme, was mit ihm los war, würde er nie wieder einen Jäger von innen sehen.
    »Hey Koeck, Mann, was ist los?« Die Stimme von Morten Jackville drang wie durch die Watte an seine Ohren.
    Gernot schlug die Hände vors Gesicht.
    »Ach, lass mich doch in Ruhe«, presste er darunter hervor.
    »Ob es dir passt oder nicht, du und Guns, ihr seid die Nächsten«, sagte Morten. »Santos wartet schon.«
     
    *
     
    Torrent,
    4. Tsempir-Dan im Jahre 11.563 Marton-Sar (entspricht dem 3. August 2272 nach irdischer Zeitrechnung)
     
    Gain, Kommandierender Handelsherr des Hauses Pandanor, sicherte seinen Privatgleiter über die Fernbedienung. Hoch über der Insel des Adyton schwebten die zehn quadratkilometergroßen Habitate der Sharaan, die im Wolkenmeer der Zwielichtzone kaum zu erkennen waren. Nur an der Unterseite des größten von allen blinkten die Positionslichter von zwei angedockten Tropfenraumern, mit denen das geförderte Erz abtransportiert wurde.
    Sein Habitat!
    Für einen Moment riss die Wolkendecke auf und erlaubte einen Blick auf die Dreiecksflächen aus transparentem Metall, in denen sich die helle Fußkralle von Torrents Mond Ag’Bor spiegelte. Stolz erfüllte ihn, wenn er die auf Antigravfeldern schwebende Station mit der seines Stellvertreters und Funkoffiziers Sandek verglich, die wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen von verschieden großen Quadern aussah. Von den übrigen acht Habitaten wollte er gar nicht sprechen. Nicht, dass ihn ihr Aussehen gestört hätte, drückten sie doch die Individualität der sie bewohnenden Sharaan-Sippen aus, aber sein Habitat war etwas Besonderes. Dafür hatte er auch lange genug geschuftet.
    Viel lieber wäre ihm zwar gewesen, wenn die Station über einem Planeten mit Methanatmosphäre geflogen wäre, und nicht über diesen Felsklotz, dessen Atmosphäre hauptsächlich Stickstoff und Kohlendioxid enthielt; aber dann hätte er wohl auch keinen Zugriff auf jenen Reichtum gehabt, den dieser Planet bot.
    Blitze zuckten aus den Wolken, die sich nun wieder vor die Habitate schoben. Der Sturm zerrte an Gains Raumanzug und ließ die Wogen des Eismeeres gegen die graserbearbeiteten Felsen klatschen. Ein feiner Sprühnebel ging über dem Gleiter und Gain nieder, der in seinem synästhetischen Gehirn eine violette Woge aus Licht entfachte.
    Gains drittes Auge, an der Oberseite des Kopfes, der fast ein Drittel des Körpers ausmachte, verwob das Leuchten mit einer Sonate aus disharmonischen Tönen. Er wusste, dass dies die Reaktion des Sinnesorgans auf die Gammastrahlen war, die von den Minen mit dem ultradichten Darantit-Erz ausgingen, die nahe der Zwielichtzone in ewiger Finsternis lagen. Nur deswegen befanden sie sich hier auf Torrent, diesem Planeten knapp außerhalb des Reiches der Kridan, der so unwirtlich war, dass ein Erzabbau ohne zusätzlichen manuellen Einsatz unmöglich war.
    Er drehte sich um und schritt die Säulenreihe entlang, die von seinen Leuten auf der Insel errichtet worden war und die den Weg des Gläubigen zum Verborgenen
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