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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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der kosmischen Bildfläche erscheint, und mit einem Fingerschnippen jene Gefahr beseitigt, die eine Million Jahre lang die Galaxis beherrschte.«
    Im Dämmerlicht wirkte Ahte Anpetuwis Gesicht schärfer gezeichnet als das Wambli Gleskas und anderer Wanagi. Es fiel Vince schwer, den genauen Unterschied zu benennen. Er mochte sich dies nur einbilden, aber fast schien es ihm, als ob bei Ahte Anpetuwi unter der jugendlichen Unbedarftheit und Eindimensionalität, die alle Gesichter der Wanagi auszeichneten, die Schatten eines alten und erfahrenen Wesens lauerten. Vince wechselte das Standbein, in der Absicht, durch eine verschobene Perspektive, mehr zu erkennen.
    »Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auch schon öfter gewundert, weshalb es am Ende so schnell ging.« Wieder wechselte Vince das Standbein. Doch langsam nahm das blaue Leuchten wieder zu, was den genauen Blick erschwerte.
    »Die ganze Galaxis ist zu Dank verpflichtet. Einem jungen Volk und seinen genialen Wissenschaftlern.« Das blaue Licht begann erneut, die Züge Ahte Anpetuwis zu verflachen. »Es ist immer etwas Erstaunliches, Ratspräsident Taglieri, wenn der Geist der Erkenntnis über ein junges Volk kommt, dass sich gerade noch – in großen Zeiträumen betrachtet – selbst zerfleischte. Es gibt frappante Entwicklungssprünge, die eigentlich unbegreiflich sind. Der Vertreter eines alten und gereiften Volkes mag dann zuweilen ein wenig missmutig auf jene dreisten Jungspunde blicken, die mit unbändiger Experimentierlust das Richtige treffen. Er fragt sich dann: Wo ist der Verdienst, der dies möglich gemacht hat? Kam er aus der Tiefe des Nachdenkens, aus der Stille der Betrachtung? Aber am Ende verflüchtigt sich dieser Anflug von Missmut, denn das Lebendige dieses vorpreschenden Erkenntniswillens muss einen doch mit Bewunderung erfüllen.«
    »Vergessen Sie nicht«, erwiderte Vince, »dass die Erfolge unserer Wissenschaft in nicht unerheblichem Ausmaß den Erkenntnissen Ihrer Vorväter, den Erhabenen, geschuldet sind. Die Toten Götter bildeten die Spitze naturwissenschaftlicher Erkenntnis, und diese Höhe konnte bis zum heutigen Tag von keinem anderen Volk erklommen werden. Ohne dieses Wissen wäre es auch uns nicht möglich gewesen, die Orphanen zu vernichten.«
    »Sie sprechen wie ein weiser Mann, Ratspräsident Taglieri, und die Unterhaltung mit Ihnen ist eine Freude.«
    Das blaue Licht erfüllte gleißend die Kuppel – und brach wieder in sich zusammen. Vince hatte den Eindruck, dass Ahte Anpetuwis Gesicht jetzt wie gemeißelt in der Dämmerung schimmerte.
    »Nun, Ratspräsident Taglieri«, fuhr der Wanagi fort, »wenn ein sehr altes und ein sehr junges Volk zusammenkommen, so kann dies befruchtend für beide sein. Eben das erhoffe ich mir. Die Rückkehr, die wir heute feiern, ist für uns Wanagi ein Grund zu großer Freude – versüßt wird sie durch die begründete Hoffnung, in den Menschen einen guten Freund gewonnen zu haben.«
    »Auch wir wünschen uns die Wanagi zu Freunden. Ich bin zuversichtlich, dass sich die gerade begonnene Beziehung unserer beiden Völker vertiefen wird.« Vince blickte rasch auf seinen Chronometer. »Doch nun, Ahte Anpetuwi, müssen wir zu unseren Leuten zurückkehren. Was wir hier erleben durften, war sehr aufschlussreich, und wir bedanken uns für die Gastfreundschaft, die uns die Wanagi gewährten.«
    »Ich begleite Sie noch bis zum Raumhafen«, sagte der schwarzhaarige Wanagi. »Seit einer Million Jahren hatte Makato Zan keine Gäste mehr – und nun kommen gleich so verständige Wesen, wie Sie es sind, Ratspräsident Taglieri! Da ist es mir ein Bedürfnis, Sie dort zu verabschieden, wo Sie Makato Zan betraten.«
     
    *
     
    Was bin ich?
    Diese Frage war für Jan Theodopolos nach der Rückkehr aus Annas Arrestzelle in das für ihn bereitgestellte Gäste-Quartier für den Shuttle-Piloten und 3-D-Filmer wichtiger als jemals zuvor.
    Was bin ich?
    Wenn Anna – seine Anna! – in ihm schon einen Fremden sah, den es erst neu kennenzulernen galt, bevor sie sich auf weitere Kontakte mit ihm einließ, dann musste er sich diese Frage stellen, bis er eine Antwort darauf gefunden hatte.
    Er fragte es sich, während er zu Abend aß. Er fragte es sich, als er eine Schalldusche nahm. Er fragte es sich, während er versuchte, ein Nickerchen zu machen.
    Und er fragte es sich jetzt, in diesem Augenblick, in dem er mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel stand und sich betrachtete. So, wie ihn andere sahen.
    Da war einfach
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