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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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nichts, das auf irgendeine Veränderung hindeutete. Die Art, wie er die Augenbrauen hochzog, wenn er versuchte, sich zu konzentrieren. Der Haaransatz, seine widerborstigen dunklen Locken.
    Wenn der echte Jan tot war, was war dann er selbst? Eine Kopie? In der Kunst hatte man für Kopien einen Namen. Man nannte sie Fälschung !
    War er das? Eine Fälschung?
    Der Türalarm piepte leise. Jemand wollte ihn besuchen. Schnell streifte sich Jan ein Syntho-Shirt über und fuhr sich mit den Fingern durch die ungekämmten Haare. Er tat es so, wie er es schon unzählige Mal getan hatte.
    Jan hob überrascht die Augenbrauen, als er Commodore Dana Frost vor seiner Tür fand.
    »Guten Abend, Mister Theodopolos«, sagte die Kommandantin. »Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?«
    »Natürlich. Kommen Sie herein, Commodore Frost.« Jan trat beiseite und ließ sie eintreten. Die Kommandantin der STERNENFAUST ging zielstrebig zu der Sitzgruppe des Quartiers und setzte sich in die Mitte des Zweiersofas.
    Jan nahm in dem Sessel schräg gegenüber Platz.
    »Was führt Sie zu mir?«, wollte er wissen. »Nachdem Sie ja wohl ausgeschlossen haben, dass ich weder ein fremder Spion für die Makato Zan noch eine wandelnde Zeitbombe oder ein Geist bin, sollte Ihr Interesse an mir doch wohl beträchtlich nachgelassen haben.«
    Dana verzog die Lippen zu einem amüsierten Lächeln und legte die Fingerspitzen ihrer Hände aneinander. Sie räusperte sich. »Ich glaube, ich kann mir ziemlich gut vorstellen, welche Fragen Sie derzeit beschäftigen.«
    Jan streckte den Rücken durch und schnalzte misstrauisch mit der Zunge. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie wissen können, wie es mir geht«, gab er zurück. »Sie sind ja nicht gestorben und von den Toten zurückgekehrt. Sie hält man nicht für eine Kopie. Für eine … Fälschung!«
    Da, nun hatte er es laut ausgesprochen. Fälschung!
    »Mister Theodopolos«, begann Dana Frost, »es ist noch gar nicht so lange her, da war ich sterbenskrank. Ich hatte einen unheilbaren Gehirntumor und nur noch wenige Monate, wenn nicht gar Wochen, zu leben. Aliens haben meinen Körper neu geschaffen. Einen Körper, der viel jünger ist, als er mir eigentlich zusteht. Und genau wie Sie stelle ich mich immer wieder dieselben Fragen: Was bin ich? Bin ich das noch? Oder ist die echte Dana Frost in diesem ›Auge des Universums‹ gestorben und wurde nur durch eine jüngere Version ersetzt.«
    Jan schluckte.
    Die Kommandantin nickte. »Doch leider werden wir nie eine Antwort auf diese Frage finden.«
    »Wir sollen uns also einfach damit abfinden und weitermachen wie bisher?«, erwiderte Jan.
    »Bei den Forschungen im Zusammenhang mit künstlichen Intelligenzen stellten sich Wissenschaftler bald die Frage, ab wann eine solche Intelligenz wie ein menschliches Wesen zu behandeln sei. Ab wann dürfen wir nicht mehr von einer Simulation ausgehen? Ab wann sind Emotionen echt? Die Antwort lautete: Dies ist dann der Fall, wenn kein Unterschied mehr nachweisbar ist. Vielleicht sollten wir uns diese Überlegung zu eigen machen. Ich bin so lange die echte und wahre Dana Frost, solange mir nicht jemand das Gegenteil beweist. Und sie sind der echte und lebendige Jan Theodopolos.«
    »Und was ist mit den anderen? Was ist mit den Menschen, die uns wichtig sind? Wann verschwinden Zweifel und Misstrauen aus ihren Blicken?«
    »Es verschwindet dann, wenn Sie sich nicht länger selbst misstrauen. Wenn Sie zu dem stehen, was Sie sind. Sobald Sie sich selbst akzeptieren, gelingt dies früher oder später auch Ihrer Umwelt. Einigen schneller, anderen erst später, manchen gar nicht. Aber so ist das Leben.«
    »Ich frage mich, ob es Anna eines Tages akzeptieren wird«, murmelte Jan.
    Dana nickte, erhob sich und kam, die ausgestreckte Hand nach vorne gehalten, auf Jan zu. Er stand ebenfalls auf und ließ sich von der Kommandantin der STERNENFAUST kameradschaftlich auf die Schulter klopfen.
    »Haben Sie noch einen Rat?«, wollte Jan wissen.
    »Den habe ich immer«, erwiderte Dana.
    »Und er lautet?«
    »Kopf hoch!«
     
    *
     
    Auf Makato Zan, 4. Februar 2272
     
    Ahte Anpetuwi und Wambli Gleska verabschiedeten die Menschen von der Erde: Vincent Taglieri, Cody Mulcahy, Ashkono Tregarde und auch Savanna Dionga, die ebenfalls auf das Landefeld zurückgekehrt war.
    Die Menschen erstiegen die Rampe, die zur Luke des Shuttles führte. Oben angelangt, drehte sich Vincent Taglieri um.
    »Ich danke Ihnen, Wambli Gleska und Ahte Anpetuwi. Makato
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