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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Moynihan. Paul Moynihan. Paul Moynihan.«
    Mit jedem Mal, dass der Fremde den Namen seines Gegenübers artikulierte, nahm er ein wenig mehr dessen Stimme und Klangfarbe an, bis er sich genauso anhörte wie Moynihan.
    Was geht hier vor sich? Ist das etwa … Im selben Augenblick erkannte er, dass es so sein musste. Dieses Wesen, das da vor ihm stand, war jenes, das der Sonde entstiegen war. Der Fremde, dessen Handfläche auf seinem Oberarm jetzt zu wachsen schien, wollte ihn offenbar kopieren! Nur warum?
    Der Fremde löste sich von dem Professor und schritt auf den Datenserver zu. Der Countdown der Desintegration stand bei 22 Sekunden. Ohne darüber nachdenken zu müssen, tippte er auf das Sensorfeld.
    »Desintegrationssequenz abbrechen? Ja / Nein«, zeigte das Display. Der Fremde wählte »Ja«. Moynihan war zu geschockt von den Ereignissen, als dass er hätte reagieren können.
    »Retina-Scan erforderlich!«, verlangte das Handheld-Gerät. »Handflächen-Scan erforderlich! Stimmabgleich erforderlich!«
    »Paul Moynihan«, sagte das Wesen erneut, ließ seine Augen und seine Hand scannen – und der Wissenschaftler, der alles staunend mit angesehen hatte, wusste, dass er versagt hatte.
    »Autorisationen bestätigt. Sequenz abgebrochen!«, blinkte es auf.
    So langsam war der Professor aus seiner Starre erwacht und fand auch seine Sprache wieder. »Was hast du da gemacht? Wenn du glaubst, du könntest mir meine Arbeit stehlen, dann …«
    »Ich hindere Sie nur daran, einen Fehler zu begehen«, sagte der Mann mit den identischen Kopien von Moynihans Stimme, Augen und Händen. Er lächelte gütig. »Es ist nicht notwendig, dieses Wissen zu vernichten. Es gibt eine andere Lösung für das Problem, das Sie und die anderen auf diesem Himmelkörper haben.«
    »Was meinen Sie damit? Falls Sie auf die Probleme anspielen, die durch das Freisetzen modifizierter Bakterien zur friedlichen Erforschung von Heilmitteln gegen Biowaffen bei einem Unfall entstanden sind, dann …«
    Der Mann nickte gütig und mit einem schnellen Handgriff hatte er einen rechteckigen Behälter irgendwo aus seiner Kluft gezogen. Moynihan sprang zurück. Er vermutete eine unbekannte Handfeuerwaffe in den Händen des Wesens. »Was haben Sie vor? Bitte, bitte tun Sie mir nichts! Ich bin Zivilist! Was auch immer Sie für ein Problem haben mögen, ich kann nichts dafür!«
    Der Fremde lächelte immer noch und legte den Kopf schief. Seine gütigen Augen changierten zurück zu der ursprünglichen dunkelblauen Färbung. »Sie haben nichts von mir zu befürchten, Paul Moynihan. Das hier ist Geschenk für Sie und die Ihren. Folgen Sie mir bitte.«
    Ohne eine Antwort des verdutzen Professors abzuwarten wandte sich der Mann um und trat hinaus auf den Gang. Moynihan folgte ihm, wobei er sich ständig in Gedanken fragte, was hier eigentlich gerade passierte.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST
     
    Commodore Dana Frost blickte vom Bild auf ihrem Datenpad hoch und sah in das Gesicht des Mannes, der ihr gegenübersaß.
    Die 3-D-Fotografie aus den Archiven des Unternehmens Crossmind Holo Art wies den gelisteten Mitarbeiter als Jan Theodopolos aus, einen 3-D-Filmer, der zusammen mit seinem Kollegen Alwin Hilleboe schon so manches kosmische und planetare Phänomen in fantastischen Bildern eingefangen hatte. Diese wurden dann zur Projektion in öffentlichen oder privaten Räumen aufbereitet, sozusagen als dekoratives und Rekreationen förderndes Element.
    Dana hatte sich das Portfolio des Mannes einmal angesehen und war erstaunt darüber, dass sie einige seiner Arbeiten wiedererkannte. Offenbar waren die Motive Theodopolos’ in den Solaren Welten ziemlich populär.
    Und doch kann er nicht hier vor mir sitzen und mich fragend ansehen! , ging es Dana durch den Kopf. Denn er ist tot, eine kalte Leiche, die konserviert nur ein paar Meter weiter in einer der Kühlkammern der Krankenstation liegt. Das hier kann er einfach nicht sein. Aber er ist es doch. Die molekularen Abgleichungen … Das Ergebnis ist eindeutig.
    »Sie sind also Jan Theodopolos?«, wiederholte die Kommandantin der STERNENFAUST ihre Frage, die sich schon vor einigen Augenblicken gestellt hatte.
    »Natürlich bin ich das!«, antwortete der Mann gereizt. Er trug einen schillernden Overall. Mit diesem Kleidungsstück hatte er die Sonde der Fremden verlassen, und seitdem hatte er sich nicht umgezogen.
    Dr. Perloff und Ash Tregarde, die beiden Ärzte, die sich um den jungen Mann kümmerten, seit sie das »Geschenk«
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