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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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das schlecht. Schäm dich.«
    Dad! Junior war, als habe sein Verstand gerade die Tür zum Hinterausgang geöffnet und sich vom Acker gemacht. »D … Da …«, stammelte er, unfähig die Situation zu erfassen, geschweige denn zu begreifen. Der Scotch fiel ihm aus der Hand und zerschellte am Boden.
    »Das nennst du Kunst?«, tadelte sein quietschlebendig aussehender, toter Erzeuger weiter, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. »Johnny, du verkaufst Souvenirs, weiter nichts. Du machst nichts, hast nichts Eigenes! Hätte nicht übel Lust, dich auf Tantiemen zu verklagen.«
    »Wie …« Die Fassungslosigkeit begann, der Angst zu weichen. »Wie geht das? Wie kommst du hierher? Du bist …«
    Senior gluckste. »Tot? Ist es das, was du sagen willst? Richtig, aber das warst du schon, als du diesen Berufsweg einschlugst. Ach was, davor! Wie arm muss ein Mann sein, dem nichts Besseres einfällt, als auf dem Ticket seines Alten Herrn mitzufahren?«
    Es waren die Selbstzweifel, die Johnny Fontane Jr. seit Jahren plagten. Sie nun aus dem Mund seines größten Kritikers zu hören – des Mannes, in dessen Augen er nie das Richtige gemacht und zu dem er schon Dekaden vor seinem Tod jeglichen privaten Kontakt abgebrochen hatte –, war Salz in offenen Wunden.
    Er ist aus dem Grab gestiegen, um mich zu verspotten. Der Gedanke – bizarr oder nicht – erschien Junior in diesem unfassbaren Augenblick absolut logisch. Er war das Einzige, das hier überhaupt noch Sinn ergab. Und wenn es jemanden auf dieser Erde gegeben hatte, dem Junior eine solche Aktion zugetraut hätte, dann war es sein Vater. Nichts hatte Senior aufhalten können. Seine Sturheit war das Geheimnis seines Erfolgs gewesen.
    »Was willst du?« Die Stimme kaum mehr als ein Flüstern, spürte Junior, wie er sich mehr und mehr der Situation ergab. Knie wurden weich, und der Puls, der eben noch gerast war wie ein Kurzstreckenläufer vor der Zielgeraden, pendelte sich resignierend auf einem gesünderen Level ein. Einem, auf dem ohnehin alles egal war. »Warum bist du hier?«
    Um dich zu holen, was sonst?
    »Was ich will, hmmm …« Dad strich ich übers Kinn, theatralisch. Er war immer schon ein guter Schauspieler gewesen. »Mal sehen. Dass du endlich ein Rückgrat entwickelst? Nein, die Hoffnung habe ich schon lange aufgegeben. Dass du aufhörst, eine Enttäuschung zu sein und zu dem Sohn wirst, den ich immer wollte? Mach dich nicht lächerlich. Dass du dir eingestehst, dass die Reise auf der Memory Lane , die du dem Pöbel hier Tag für Tag bietest, nichts bringt, weil du nun einmal einfach nicht ich bist? Schon eher, aber wenn wir ehrlich sind, weißt du das doch selbst – oder, Sohn? Du weißt selbst, dass du dir hier nur in die Tasche lügst, wenn du glaubst, ein Showman zu sein, wie ich es war. Du weißt selbst, dass sich der Rest der Mischpoke kringelig über dich lacht. Dean, Sammy, Joey, Frankie-Boy … Meinst du, die nehmen dich ernst? Halten dich für einen der Ihren?«
    Mit jedem Wort, das aus Dads Mund kam, war Junior, als wachse sein untoter Vater. Als würde er zu einem Riesen, vor dem jeder – und insbesondere jeder Has Been – zum Zwerg verkümmern musste.
    Und Senior war weit davon entfernt, seine Tirade zu beenden. »Du bist kein Teil des Rat Pack, John. Du warst es nie. Du bist nichts als ein Möchtegern, der den Stil seines Alten Herrn kopiert, weil er nie etwas Eigenes auf die Beine gestellt hat – und du erwartest allen Ernstes von mir, das gut zu heißen? Mich damit zufriedenzugeben?«
    Dads Augen funkelten auf eine Art, die Junior kannte – und die ihn zutiefst überraschte: hasserfüllt. Dann glitt Johnny Fontane Seniors Hand unter sein Jackett. Als sie wieder hervorkam, glänzte etwas Metallisches in ihr und dem Licht der nackten Glühbirnen rings um Juniors Schminkspiegel, der einzigen Helligkeitsquelle des fensterlosen Kabuffs. Der Lauf einer Smith & Wesson Modell 459!
    »Und warum ich hier bin?«, wiederholte Dad die zweite Frage, während Junior bass erstaunt auf den Revolver starrte. »Na, um dem Scheiß, den du abziehst, endlich ein Ende zu bereiten. Was dachtest du denn? Bye, bye, Johnny-Blue …«
    Mit einem Mal schien die Zeit stillzustehen. Jegliche Hintergrundgeräusche verschwanden aus Juniors Wahrnehmung. Es gab nichts mehr, nur diesen Raum, nur diese kranke Situation. Nur den Wahnsinn. Die Mündung der Waffe glich einem düster klaffenden Tunnel und Junior dem Zug, der sich ihm unaufhaltsam näherte. Puffend und
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