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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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unserer Planetengrenzen zu opfern? Aufs Spiel zu setzen, was wir durch eigene Arbeit und besonnenen Geist erschufen – und warum? Um uns mit den Dronte zu befassen? Den Kridan? Um grausame Kriege zu führen, die ohne unseren Vorstoß ins All nie geführt worden wären?«
    Nicht schlecht, Bursche , dachte Tim anerkennend. Du drückst genau die richtigen Tasten.
    Die großen Monitore zeigten Cifaretto in einer Nahaufnahme. Gesenkter Blick, sanfter Biss auf die eigene Unterlippe. Falls der Mann schauspielerte, merkte man es ihm nicht an. Und je länger Tim ihm zuhörte, desto weniger glaubte er, es mit einer Show zu tun zu haben. Ralph Cifaretto stand hinter seinen Worten, war überzeugt von seinen Inhalten. Die Tatsache, dass ihn bisher niemand unterbrochen hatte, deutete darauf hin, dass er damit nicht allein stand. Längst nicht!
    Minuten verstrichen. Der überraschend charismatische Italiener sprach vom Weltall und seinen Gefahren, die er in den Ereignissen der jüngsten Erdvergangenheit wieder einmal bewiesen sah. Er fragte – sich, indirekt aber seine Zuhörer –, warum die Menschheit sich mit dem Unbekannten dort draußen befasste, wenn der Preis für diese Neugierde Blut, Tod und Zerstörung war. Warum sie ihre Zeit mit dem Fremden verschwendete, anstatt sich dem Nachbarn zu widmen. »Wir haben ein Paradies geschaffen«, wiederholte er mehrfach, »und dann gaben wir es auf. Gaben es her .«
    Nur einmal meldete sich ein Zwischenrufer. Hunderte von Mündern pfiffen gegen ihn an, als er seine Kritik äußerte, doch Cifaretto bat sie, zu schweigen. Er wolle den Mann hören, sagte er, denn auch er, Cifaretto, sei nur ein Bürger, der das Glück habe, gehört zu werden.
    Für einen Moment glaubte Tim, Cifarettos Felle davonschwimmen zu sehen, als der Störenfried die Vorzüge des Star Corps in Verteidigungsfragen betonte. Ohne Schiffe wie die STERNENFAUST hätten die Meteore der Orphanen die Erde ungehindert getroffen und sämtliches Leben auf ihr vernichtet. Ohne Raumfahrt kein Schutz.
    Doch Cifaretto war geschickter, als Tim vermutet hatte. Mühelos – und überraschend aufrichtig wirkend – ging der junge Mann auf das Argument seines Gegners ein, gab ihm sogar recht. »Aber fragen Sie sich einmal, mein Freund, ob dieser Einsatz der STERNENFAUST und ihrer Helfer überhaupt nötig gewesen wäre, hätte die Menschheit stets nur vor ihrer eigenen Tür gekehrt. Fragen Sie sich nicht, ob es die Erde ohne das Star Corps noch gäbe – sondern ob es das Quartier latin ohne es noch gäbe!«
    Applaus brandete auf. Ralph Cifaretto hatte seinen Punkt gemacht, und die Menge quittierte das, belohnte es. Sie fraß ihm aus der Hand – weil sein Schmerz auch der ihre war, tief in jedem von ihnen.
    Es wurde ein langer Abend. Argumente wurden vorgebracht, Wunschträume thematisiert, und hinter allem stand Cifarettos Grundthese: Weniger war mehr. Zurück zu den Wurzeln. Zur Erde.
    Als es vorbei war und die Abertausende zu den Ausgängen und hinaus in die römische Nacht strömten, packte Tim seine italienische Kollegin am Arm und bahnte ihnen beiden einen Weg durch die Menge. Er musste zum Quader, musste die eine Frage stellen, die ihm bereits seit Stunden durch den Kopf ging und die hier noch niemand formuliert hatte. Sein Aufnahmegerät surrte pflichtbewusst neben seinem Kopf, als Tim sich dem zum Backstage-Bereich geführt werdenden Cifaretto kurzerhand in den Weg stellte.
    »Pennington, GNA «, stellte er sich kurz vor. »Eines noch, Signor Cifaretto, wenn Sie gestatten: Sie sprachen von der kriegerischen und defensiven Seite der irdischen Raumfahrt, aber was ist mit der Forschung? Wenn Sie in den Hohen Rat gewählt werden sollten, was kann das Star Corps erwarten?«
    Cifaretto lächelte. Mit einer Handbewegung deutete er seinen wütenden Begleitern, zurückzubleiben. »Wer hat denn vom Hohen Rat gesprochen, Mister Pennington? Ich mit Sicherheit nicht.«
    Nicht mit Worten, richtig , dachte Tim. Aber wir wissen beide, dass deine Kandidatur nur noch Formsache ist. Ein kluger Kopf wie du macht so eine Show nicht ohne Eigennutz.
    »Was Ihre Star Corps-Frage angeht, kann ich Sie und Ihre Leser aber beruhigen: Natürlich würde ich – im hypothetischen Fall politischen Machterhalts – das Corps existent lassen. Die Erde braucht es zur Verteidigung. Auch der Schiffsverkehr zu den Kolonien wäre mir wichtig.« Cifaretto hob die Brauen und zwinkerte Sara zu, die daraufhin entrüstet schnaubte. »Natürlich heißt es dann immer: Was
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