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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge
Autoren: Anonymous
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knurrte und verstärkte die Drehung. Der Daumennagel brach ab, ein scharfer Schmerz durchfuhr sie. Blut tropfte vom Finger. Sie heulte leise auf, drückte den Daumen an ihren Bauch und hopste hin und her. Scheiße, tut das weh!
    Sie biss die Zähne zusammen und versuchte das Pochen in ihrer Hand so gut es ging zu ignorieren. Egal wie, sie musste hier raus. Dann eben der Zeigefinger!
    Ihre gehärteten Nägel gaben nicht nach. Entweder sie rissen ab, oder …
    Die Schraube drehte sich, lockerte sich. Savannas Beine zitterten. Schweiß lief über ihren Rücken. Jeden Moment erwartete sie, dass sich die Toilettentür öffnete, dass Graser-Feuer sich durch ihr Fleisch fraß.
    Und dann spritzen meine Knochensplitter durch die Gegend!
    Die Stille und metallene Leere hinter ihr gruselte sie und nagte an ihrer Zuversicht, sie würde die Situation schon irgendwie überstehen. Hinter ihr lauerte das Unbekannte. Jeden Augenblick konnte sich die Tür öffnen, und Savanna würde sterben. Ihr war, als griffen Hände nach ihr. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Ihre Beine zitterten.
    Die zweite Schraube.
    Drehen, verdammt noch mal, drehen! Vielleicht kann ich mich verstecken, Hilfe holen.
    Wie viele Kridan waren auf der Station? Nur eine Handvoll? Was wollten die Geierköpfe hier?
    Erst handeln! Später denken!
    Die zweite Schraube gab nach und erneut brach ein Fingernagel ab. Savanna heulte auf. Ihr Nagelbett war eingerissen. Reflexartig steckte sie den Finger in den Mund und saugte. Ihr heißer Speichel machte den Schmerz noch unerträglicher.
    Der Mittelfinger. Die dritte Schraube. Sie wartete auf den Schmerz, sie ahnte, sie würde diesen Fingernagel ebenfalls verlieren. Die Schraube löste sich ein Stück, und Savanna nahm ihre linke Hand und drehte die Schrauben mit den Fingerspitzen heraus. Sie fielen klickend auf die Bodenfliesen. Savanna bückte sich und verstaute die Schrauben in ihre Hosentasche. Die Klappe rutschte nach links und baumelte an der verbliebenen Schraube. Die Öffnung war schmal, sehr schmal, und es gab keine Garantie, dass sie dort trotz ihrer schlanken Figur nicht stecken blieb. Sie steckte den Kopf durch die Luke und suchte in der Dunkelheit, tastete nach etwas, an dem sie sich festhalten, an dem sie sich in die Röhre ziehen konnte. Es gab keinen Schub von hinten, wie sollte sie da reinkommen?
    Die Tür öffnete sich.
    Savanna fuhr herum.
    Unsinn! Die Tür war nach wie vor geschlossen. Ihre Nerven spielten ihr Streiche. Sie hörte Dinge, die es nicht gab. Das Toilettenlicht flackerte, ansonsten war alles still. Falls es ihr gelang, in die Röhre zu kommen, stellte sich als Nächstes die Frage, wie sie die Klappe wieder verschloss.
    Gelang das nicht, konnte sie gleich ein Schild daneben hängen, auf dem stand: Bin dann mal weg! Findet mich ein paar Meter weiter! Bitte einfach in die Wand feuern!
    Außerdem musste sie mit den Beinen zuerst da rein, was völlig unmöglich war, es sei denn …
    Savanna betrieb seit neun Jahren Yoga. Ein schöner altertümlicher Sport, der ihre Seele beruhigte und die Muskulatur stärkte. Ohne nachzudenken, kam sie in eine Kopfstand-Position, mit dem Rücken zur Wand. Sie knickte ihre Beine nach hinten in die Öffnung. Nun benötigte sie etwas, um sich abzustoßen, nach oben zu drücken. Ihre Haare nahmen ihr die Sicht, ein schwarzer Vorhang, schwarz wie Tod und Hölle. Schwarz wie das, was man sah, wenn man von einem Graserstrahl getötet wurde.
    Ihre Unterschenkel lagen in der Öffnung, und sie zog die Arme an. Sie versuchte ein Sit-Up, und es gelang ihr tatsächlich, mit dem Oberkörper in die Höhe zu kommen, was letztendlich vergeudete Kraft war. Sie baumelte mit dem Hinterkopf vor der Wand und wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
    Die Tür öffnete sich. Jetzt war es keine Illusion mehr, keine Einbildung aufgrund ihrer von Schmerz und Angst überreizten Nerven.
    Savannas Herz setzte aus. Sie atmete keuchend und schloss die Augen. Wartete auf das Unvermeidliche.
    Ein junger Mann wankte herein, blutüberströmt. Er fiel vornüber auf seine Hände und starrte Savanna an. Einen endlosen Augenblick lang musterten sie sich. Hier der verwundete Mann auf allen vieren, dort die Frau, die in einer abstrusen Position mit den Beinen in der Wand hing.
    Kling! , machte es. Eine Schraube rutschte aus Savannas Hosentasche. Kling! Kling! Drei Schrauben kullerten über die Fliesen.
    Obwohl er grausame Schmerzen haben musste, redete der junge Mann. »Kridan!«, spie er aus und Blut
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