Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
ihr das Rauschen des eigenen Blutes wie Lärm vorkam.
    Niemand hatte etwas von ihr gesehen oder falls doch, nicht darauf reagiert.
    Eine Körperlänge entfernt knisterte die defekte Plasmaleitung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kridan den Schaden bemerkten. Savanna fühlte sich im Moment absolut hilflos. Was konnte sie nur tun?
    Immer noch beschäftigte sie etwas, von dem sie nicht wusste, was es war. Ein kühler Finger, der über ihren Rücken fuhr, kaum hörbare Schwingungen, die sie aufforderten, nachzudenken. Es gab da etwas, das sie entdecken musste. Ein Wort, ein Satz, etwas, dass sie gesehen hatte. Etwas, das sie weiterbrachte. Ihre Gedanken überschlugen sich, sortierten dies und jenes hin und her, prallten aneinander ab, was so anstrengend war, dass es schmerzte. Unsinn, sie hatte diese bohrenden Kopfschmerzen, weil sie unter Stress stand. Nur das konnte der Grund sein. Oder hatte die defekte Plasmaleitung damit zu tun?
    Vorsichtig rollte sie sich auf den Bauch und schob ihren Kopf nach vorne. Die Kunststoffröhre war tiefschwarz und nicht direkt angeleuchtet, sodass sie mit den Schatten verschmolz, was Savanna eine berechenbare Sicherheit gab.
    Der Kridan, von dem sie annahm, dass er das Kommando führte, schritt die Reihe der Geiseln ab.
    Seine zwei Kameraden hantierten an den Konsolen herum, ein bisschen unsicher, wie Savanna vermutete. Es wirkte eher so, als lernten sie gerade damit umzugehen. Kein Wunder, waren die Eingabegeräte und die Anzeigen doch weder optimal für die Krallenhände der Kridan, noch für ihre seitlich angebrachten Augen geeignet. Immer wieder schossen die Köpfe der beiden Vogelartigen vor und legten sich auf die Seite, damit ein Auge die Anzeigen des Konsolenbildschirms erfassen konnte. Oft schlossen sich die Vogelaugen danach, als riefen die Kridan tief aus ihrem Gedächtnis Wissen ab. Zwei andere Kridan hatten sich sichernd am Schott postiert. Ihren kalten Augen entging nichts – fast nichts, verbesserte sich Savanna.
    Ein helles Licht durchzuckte den Raum, und Savanna riss die Augen auf. Es war direkt über ihr und für einen Moment war ihr, als richte sich ein Leuchtstrahler direkt auf sie.
    Dem war nicht so. Die vier holografischen Projektoren waren eingeschaltet worden. Sie bildeten einen Lichtkegel um das Leitpult in der Mitte. Das unscharfe Bild flackerte, von einer Konsole im Hintergrund kam ein begeistertes Kridan-Krächzen, dann zeigte der Kegel eine schemenhafte Person. Die Bildqualität wurde nach und nach besser.
    Es war Jasper Mitchell, der Ratsvorsitzende des Hohen Rates der Solaren Welten.
    Savanna wischte sich den Schweiß von der Stirn, damit er nicht wieder durch das Gitter tropfte, und wartete gespannt ab, was geschah.
    Das Bild wurde immer deutlicher. Mitchells Kopf und Schultern wurden dreidimensional dargestellt. Kopf und Schulter drehten sich unentwegt, sodass man von allen Seiten in den Genuss der Dreidimensionalität kam.
    Der Kridan, welcher das Leitpult verwaltete und auch derjenige war, der die Frau misshandelt hatte, stoppte mit einem Krallentippen die Drehung der Darstellung und sagte: »Ich weiß, dass Sie nun mit uns diskutieren wollen, Jasper Mitchell. Wir haben das erwartet. So seid ihr Ungläubigen. Mein Name ist Mess-Broar, ich diene Gott, dem Raisa und dem Mar-Tanjaj. Wir verweigern jegliche Verhandlung und haben Sie nur deshalb gerufen, um Ihnen unsere Forderungen mitzuteilen.«
    Mitchell verzog keine Miene. Sein Gesicht sah aus wie aus weißem Stein gemeißelt. Einmal schien es Savanna, als blicke er zu ihr hoch, aber das war Einbildung. Zwar sah man ihn dreidimensional, er selbst würde den Anführer der Kridan aber nur zweidimensional wahrnehmen.
    »Haben Sie verstanden?«, fragte Mess-Broar, scheinbar irritiert von Mitchells Gelassenheit.
    »Was wollen Sie?«, schnappte Mitchell, kalt wie ein Eisklotz.
    Der Kridan rieb seine Schnabelhälften aneinander. Bewunderung oder Zorn? »Die sind unsere Forderungen: Falls sich Schiffe des Star Corps auf mehr als zwei Lichtjahre der Station Lor Els Auge nähern, sterben alle hier versammelten Geiseln. Wir beginnen in zwei Stunden Ihrer Zeitrechnung damit, jede Stunde eine Geisel zu töten. Das können Sie verhindern, indem Sie dafür sorgen, dass sich in diesen zwei Stunden alle menschlichen Schiffe zurückziehen. Und sie erklären offiziell, dass die Raumstation einschließlich des Wurmlochs zum Reich der Kridan gehört.«
    Mess-Broar beendete mit einer Krallenbewegung das Gespräch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher