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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)
Autoren: Anonymous
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ihr. Behalte die Kontrolle, hörst du? Du darfst jetzt nicht schlapp machen.
    »Captain?«, drang Joelles fragende Stimme an ihr Ohr. Zögernd und … ja, skeptisch. Beinahe zweifelnd!
    »Sie haben Ihre Befehle, Lieutenant!«, fuhr Berger die Navigatorin schroff an. »Wenn ich mehr von Ihnen hören möchte, als ein einfaches ›Aye‹, lasse ich es Sie wissen, verstanden?«
    Atmen, ganz einfach atmen.
    »Aye.« Sobritzky zuckte wie unter einem Hieb zusammen und widmete sich wieder, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ihren Konsolen.
    Gut so. Keine Zweifel! Keine Schwäche! Ich muss … »Austen, wie weit sind Sie?«, fragte Berger und wandte sich zu ihm um.
    Der Lieutenant Commander schluckte. »Ziel erfasst, Torpedos scharf«, meldete er. »Aber finden Sie wirklich, wir sollten …«
    Der Rest seiner Worte ging in dem Rauschen unter, das plötzlich in Nickies Ohren erklang. Es raubte ihr das Hörvermögen, nahm ihr die Orientierung. Schwindel überkam sie, und Nickie spürte, wie sich ihr Magen umdrehte. Abermals schwankte die Offizierin, als ihre Knie weich wurden.
    Klangfetzen drangen zu ihr durch.
    »… kommt nicht in feindlicher Absicht … so ein kleines Schiff stellt doch keine Bedrohung … könnten es ignorieren …«
    »… reagieren Sie über, Captain? … kein Grund zu …«
    Was geschah hier? Sie hinterfragten erneut ihre Autorität, zweifelten ihre Entscheidungen an! Warum?
    Weil du Schwäche zeigst , erklang eine sachliche Stimme in Bergers wild durcheinanderwirbelnden Gedanken. Hast du das nicht längst begriffen? Es liegt an dir. Du versagst, weil du zu schwach bist, es durchzuziehen. Weil du vor lauter Erschöpfung die Kontrolle über sie verlierst.
    Ja, das war es, das musste es sein. Sie hatte sich so lange überanstrengt, dass ihr nun die Zügel zu entgleiten drohten. Ausgerechnet jetzt!
    Oder lag es an … ihm?
    Nickie kämpfte sich durch das Chaos in ihrem Geist. »Ich bin nicht hier, um mit Ihnen zu verhandeln, Austen!«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und registrierte erschrocken, wie krächzend ihre doch eben noch so selbstsichere Stimme in ihren Ohren wirkte. »Entweder tun Sie, was ich von Ihnen verlange, oder ich enthebe Sie Ihres Postens und finde jemanden, der den Begriff ›Befehlskette‹ besser verinnerlicht hat.«
    Austen schluckte. Nickie sah, wie sich sein Adamsapfel bewegte. Und dann … … trat er von seinem Pult zurück!
    »Nein, Ma’am«, sagte er leise, aber fest. »Dieser Befehl entbehrt jeglicher Grundlage. Ich weigere mich, ihn auszuführen.«
    Schon wieder einer! Und ausgerechnet Jake! Einen Moment lang starrte Nickie ihn fassungslos an. Ihr war, als hätte jemand ein Loch in ihre Eingeweide gerissen, ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Jake, ihr Jake, glitt ihr aus den mentalen Fingern!
    »Curdin, nehmen Sie Lieutenant Commander Austen in Gewahrsam«, sagte sie und nickte dem dunkelhäutigen Franzosen an der Komm-Station knapp zu. »Er hat sein Quartier bis auf Weiteres nicht zu verlassen, verstanden?«
    Curdin schien zu zögern, doch dann erhob er sich, zückte den Nadler und deutete Austen, zur Seite und auf den Lift zuzutreten. »Nach Ihnen, Lieutenant Commander.«
    Leise schnaubend betätigte Berger die Komm-Konsole. »Lieutenant Jenkins auf die Brücke!«, bellte sie rau.
    Keine halbe Minute später, Curdin und Jake hatten die Kommandozentrale gerade erst verlassen, erschien der junge Offizier der Gamma-Schicht in der Tür des Lifts. »Übernehmen Sie Austens Posten!«, befahl Nickie schrill an Jenkins gewandt. »Und dann torpedieren Sie dieses Schiff da draußen, verstanden?«
    »Aye, Ma’am.« Jenkins senkte gehorsam den Blick und begab sich ohne weitere Fragen auf die ihm zugewiesene Position.
     
    *
     
    Unter der Energiekuppel, unbekannter Planet, irgendwo in Transalpha
     
    Das läuft gar nicht gut , ging es Admiral Taglieri durch den Kopf. »Ich bin Kommandant des Raumschiffs STERNENFAUST«, begann er. »Meine Crew und ich wurden gegen unseren Willen auf diesen Planeten gebracht.«
    Ihr habt den Tod über die Unschuldigen und über mich gebracht!
    Wovon sprach dieses Wesen?
    »Hören Sie«, begann Taglieri und versuchte ruhig zu klingen. »Offenbar nähert sich ein Himmelskörper diesem Planeten.«
    Ja, und daran seid ihr schuld!
    Es folgte eine kurze Pause, dann tönte es: Ihr habt die Erzengel gerufen!
    Admiral Taglieri blickte ratlos zu Mary Halova. »Sagte er gerade Erzengel ?«
    Mary nickte. »Das habe ich auch
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