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Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Titel: Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)
Autoren: Anonymous
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Minuten«, tönte es aus dem Lautsprechersystem als er mit eingezogenem Kopf in den Gang des Fährschiffes trat und sich suchend nach seiner Kabine umsah.
    William fühlte sich müde, kam sich wie ausgehöhlt vor. Das Gespräch mit Gregorovitch hatte ihm mehr zu denken gegeben, als er sich anfänglich hatte eingestehen wollen. Eine Zusammenarbeit zwischen dem telepathischen Institut der Brüderschule und Far Horizon , das war ihm wie ein Witz vorgekommen. Ein weiterer Versuch, ihn und die Christophorer zu verspotten. Aber war es das gewesen?
    Kabine 9D.
    William schob die Flugchipkarte in das Akkreditierungsgerät, die Tür öffnete sich mit leisem Surren, Licht und Klimaanlage in dem kleinen Raum schalteten sich automatisch ein. Auf dem 3-D-Bildschirm lächelte ihm eine der künstlichen Begleitstewardessen entgegen und erinnerte ihn daran, das Handgepäck sicher in den vorgesehenen Fächern zu verstauen und zügig Platz zu nehmen. »Abflug in T minus 5 Minuten.«
    William machte es sich im Sessel bequem, schloss den Sicherheitsbügel und verfolgte den überlagert eingeblendeten Start-Countdown auf dem Bildschirm.
    Lag es vielleicht an ihm? Hatte seine persönliche Abneigung gegen Walter Gregorovitch sein Urteilsvermögen derart getrübt, dass er die Chancen, die so eine Kooperation bot, von vornherein ausgeblendet hatte? Hatte er sich allein von seinen subjektiven Empfindungen leiten lassen, statt die Dinge von oben aus objektiv zu beleuchten? War es die Wut über Izanagi gewesen, die seine Sinne so sehr getrübt hatte?
    Der ehemalige Christophorer-Bruder war ihm verändert vorgekommen, ja, aber nicht von Sinnen. Ein Mensch war frei in seiner Entscheidung. Meinungen und Standpunkte konnten sich ändern. Aber änderten sie sich wirklich so radikal?
    Die Frage nach dem Warum hatte Izanagi geschickt umgangen. Er hatte die gleichen Argumente angeführt, wie William sie von Far Horizon kannte. Oder hatte er einfach nur nicht genau genug zugehört?
    »Bitte bleiben Sie beim gesamten Startvorgang aus Sicherheitsgründen an Ihren Platz. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug und würden uns freuen, Sie bald wieder auf dem Mars begrüßen zu dürfen.« Einen Moment noch winkte die Dame, bevor der Bildschirm kurz schwarz wurde und auf das Bild der Frontbordkamera umschaltete.
    Meister William atmete auf. Endlich ging es zurück nach Sirius III. Und mit jedem Lichtjahr, dass sich das Fährschiff von dem Roten Planeten entfernte, konnte der Christophorer sich auch von den so aufwühlenden Erlebnissen lösen.
    Nein, es hatte nicht an ihm gelegen oder an seiner vermeintlichen Engstirnigkeit. Walter Gregorovitch hatte es doch selbst gesagt, hatte es zugegeben. Far Horizon ging es nicht mehr nur um das Erforschen der Telepathie. Sie hatten das Projekt ausgeweitet.
    Hypnose. Willenlose Menschen. Ferngesteuerte Soldaten.
    Je mehr William darüber nachdachte, umso düsterer wurden die Zukunftsvisionen. Vor seinem geistigen Auge marschierte eine ganze Armee von Hypno-Telepathen durch das All, schwärmte aus, wie ein gefräßiger Heuschreckenschwarm und vereinnahmte alles was ihr in die Quere kam. Die perfekte Art einen Krieg zu führen war, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Ein Maximum an Erfolg mit einem Minimum an Schaden. Ein Durchmarsch auf ganzer Linie, bis man auch den Letzten im Universum unterworfen hatte. Ihm seinen Willen aufgezwungen und zu einem geistigen Sklaven umfunktioniert hatte.
    »Verdammt noch mal, nein! Niemals!«, rief William und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Niemals werde ich zulassen, dass das passiert! Weder mit Izanagi, noch mit sonst jemandem!«
    Doch um diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben, würde es mehr brauchen als die Stimme eines Christophorers. William brauchte Beweise – und er brauchte Unterstützung. Und die würde er sich von Jasper Mitchell holen, sobald er auf Sirius III gelandet war.
     
    *
     
    STERNENFAUST III, großer Konferenzraum
     
    Es wurde Zeit. Nickie Berger blickte an sich herab, zupfte ein loses Haar von ihrer Uniform, strich mit dem Daumen über die Knöpfe und glätte eine Falte. Bisher hatte sie alles unter Kontrolle gehalten. Die verbliebene Mannschaft stellte keine Fragen, funktionierte einfach. Bis auf Jake Austen. Aber auch das hatte sie bisher gut im Griff gehabt, also kein Grund so einen Zwischenfall überhaupt zu erwähnen. Ach was, Zwischenfall. Es waren doch nur ein paar harmlose Gespräche gewesen. Am Ende hatte er immer gehorcht, hatte
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