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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)
Autoren: Anonymous
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steckten. Sie hatten vier davon gehabt.
    VIER!
    Vincent wirbelte herum zu Alyawarry, der ganz in der Nähe des Wurmkadavers stand. »Bringen Sie mir die beiden Messer aus dem toten Vieh, schnell, schnell!«
    Es begann damit, dass jemand lachte und setzte sich fort wie ein Steppenbrand. Einige weinten, andere wiederum brüllten ihren Unwillen heraus, Frauen klammerten sich aneinander und starrten zu George Yefimov und dem Wurm. Alles ging durcheinander, manche husteten oder brachen in der Hitze zusammen.
    Über dem Lager kreisten die Geier des Irrsinns. Die Hitze röstete der Mannschaft der STERNENFAUST das Gehirn. Die Panik tat ihr Übriges.
    Obwohl, seitdem die Würmer aus dem Sand gekommen waren, nicht mehr als zwei, vielleicht drei Minuten vergangen waren, kam es Vincent so vor, als befinde er sich auf einer niemals endenden Fahrt durch eine galaktische Geisterbahn. Jede grausige Überraschung war nur die Vorstufe zu einer noch schlimmeren.
    Zuerst hielt Vincent das, was sich nun anbahnte, für eine Halluzination. Seine Augen forderten Körperflüssigkeit, juckten wie verrückt und waren durch den Stress fast blind geworden. Vincent konnte seine Umwelt nur noch durch einen milchigen Schleier erkennen.
    Der Sand bebte und zitterte erneut. Sternförmige Ausbuchtungen zogen sich zur Lagerstatt. Die Oberfläche vibrierte und wellte sich. Dann brach sie auf. Weiße Körper schossen aus der Tiefe und richteten sich auf. Halbmenschliche Gesichter, bis zum Hals Chimären im wahrsten Sinne, so, als hätte ein verrückter Wissenschaftler genetische Experimente durchgeführt, auf langen Wurmkörpern, einer, noch einer und noch einer.
    Es waren vier, fünf, sechs Würmer, die aus dem Sand brachen – und vor ihnen der Angreifer, der sich noch zu überlegen schien, auf welche Art er den Marinekommandanten George Yefimov zu verspeisen gedachte. Warum, um alles in der Welt, wehrte sich der blonde Kämpfer nicht?
    Es muss ihm gehen wir mir , erkannte Vincent bitter. Er ist fertig. Er ist so erschöpft, dass der Tod einer Befreiung gleichkommt. Seine Heldentat hat ihn aufgerieben. Nun kann er nicht mehr.
    Alyawarry war bei ihm. »Hier, Sir – aber ich fürchte, die beiden Messer werden uns nicht mehr helfen …«, murmelte der Aborigine, schwankte und hielt sich mit weit aufgerissenen Augen am Oberarm des Admirals fest.
    Alyawarry geht es nicht anders als mir. Seine Kräfte sind beim Teufel! Auch er kann uns nicht mehr helfen.
    Dana Frost kam taumelnd hinzu. Falls man ihr Gesicht je attraktiv gefunden hatte, war dies jetzt nur noch eine Erinnerung. Hohle Wangen und große Augen unter einem kinnlang geschnittenen Haarschopf. Ihre linke Gesichtshälfte, auf die Nickie Berger ihr den Schlag versetzt hatte, blühte grün und rot. Dass sie überhaupt noch über Kraft verfügte, kam einem Wunder gleich, fand Vincent und murmelte: »Judgement Day. Es sind sogar sieben, die uns heimsuchen. Die magische Zahl.«
    »Admiral …«, stieß Dana Frost hervor. »Wir müssen etwas tun.«
    »Ja, Captain Frost.« So ist das immer, dachte er. Man erwartet, dass wir, die Kommandanten, etwas tun. Und dann kommt der Zeitpunkt, an dem man feststellt, dass auch wir Führungsoffiziere nur kleine, erbärmliche Menschen sind. Wir flüchten uns in unsere vermeintliche Unsterblichkeit und erkennen, dass sie nur eine große Lüge ist. Auch Helden sterben!
    Die Würmer töteten gnadenlos und richteten ein Blutbad an. Nur wenige, außer Vincent, Frost und Alyawarry, besaßen jetzt noch die Nerven, stillzustehen. Die meisten waren auf den puren Fluchtreflex reduziert, vor allen Dingen jene Mannschaften, die eher eine wissenschaftliche als eine rein militärische Ausbildung durchlaufen hatten.
    Es war ein ungleicher Kampf. Wie vor Angst gelähmte Hasen, die zaudernd vor Riesenschlangen flüchteten, wurde Mensch für Mensch gepackt, zerbissen und weggeschleudert. Schwerverletzte brüllten ihre Schmerzen in den blauroten Himmel, einige riefen nach ihren Müttern, andere weinten grell und einige erfuhren die Gnade des schnellen Todes. Einer, es handelte sich um den Zweiten Koch Maurice Lagroix, grölte seine Panik und seine Schmerzen in die Wüste, Laute, die nichts Menschliches mehr an sich hatten, bis seine Stimme brach. Die Schreie der Flüchtenden gellten über die Lagerstätte.
    Vincent und Frost kauerten sich wie in Trance auf den Boden und warteten auf das Unvermeidliche. Noch einmal sah Vincent zu Yefimov, in dessen Gesicht sich nichts regte. Der Marine
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