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Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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sah ein wenig indigniert aus, als er sich vom Ratsvorsitzenden so unterbrochen sah. »Friedensverträge sind einfacher zu schließen, wenn man sie an ein Handelsabkommen bindet«, sagte er. »Über konkrete Güter lässt es sich einfacher verhandeln als über Geheimnisse und Schwächen, derer man sich gegenseitig beschuldigt und die man letztendlich nicht zugeben will.«
    »Das ist sicher wahr, aber kein J’ebeem würde uns abkaufen, dass wir nur wegen Schmuckstücken aus Dracheneischale und Juhim-Baumwolle auf einmal einen Friedensvertrag mit dem Oberen Triumvirat anstreben wollen«, gab die Botschafterin mit einem Seitenblick auf Harath zu bedenken. »Ich bin sicher, dass die J’ebeem das für sehr unsubtil halten würden, Mr. Schüssler.«
    Gondel Harath wechselte einen kurzen Blick mit Roka Mandar. Er sah, dass seine Assistentin wie meist erraten hatte, was er jetzt sagen würde, und dass es ihr nicht gefiel. Aber ich bin der Triumvir. Danach hat sie sich zu richten. »Miss Ndogo hat recht«, sagte er nach einer kurzen Pause. »Die J’ebeem brauchen Sicherheit über das Vorgehen der Solaren Welten in der Transalpha-Region. Doch die Solaren Welten brauchen diese Sicherheit ebenso. Mit allem Respekt, Mr. Schüssler, das ist ein Gut, das im Vordergrund stehen muss.«
    Schüssler runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Gondel Harath fragte sich, ob sich der Geschäftsführer der Star Trade Inc. wohl so leicht abspeisen lassen würde.
    Immerhin sitzt er hier und ist damit in die Entscheidungen eingebunden. Das heißt wohl, dass den Solaren Welten neben dem Frieden auch andere Dinge wichtig sind. Dinge wie Kunstmarmor und J’arhad-Schmuck.
    Harath fühlte sich bemüßigt, Schüssler etwas entgegen zu kommen. »Mr. Schüssler, ich bin sicher, dass wir auch über diese Dinge sprechen können. Sie sind sicher ein wichtiger Bestandteil und eine natürliche Folge solcher Verhandlungen, wie ich sie anstrebe. Auf Handel basierten schon sehr viele Friedensabkommen, auch da haben Sie sicher recht. Genau deshalb halte ich für sehr klug, wenn Sie von Anfang an in die Gespräche eingebunden und vollumfänglich informiert werden.«
    Schüssler schien durch diese Worte wirklich zufriedengestellt zu sein. Seine Miene war nicht mehr so düster. Er nickte.
    »Dennoch – wir müssen uns zuerst einig werden über das, was Sie vom Oberen Triumvirat wollen. Wenn die Menschen den ersten Schritt tun, dann müssen Sie sich klar sein, dass Sie zunächst in der schlechteren Position sind«, meinte Harath.
    Für einen kurzen Moment herrschte Stille im Gleiter. »Ich hatte angenommen, dass Ihr Besuch bei uns der erste Schritt wäre, Triumvir«, meinte Jasper Mitchell, der genau sah, dass Roka Mandar nicht mit den Worten ihres Vorgesetzten einverstanden war.
    Gondel Harath zögerte kurz, bevor er weitersprach. »Es ist meine Entscheidung, das ist wahr, Ratsvorsitzender. Ich bin auch zuständig für den Kontakt mit den Solaren Welten; im Grunde ist die Position, die ich einnehme, in etwa mit der von Kalpren Suresh oder Wanda Ndogo vergleichbar. Aber wenn Sie angenommen haben, dass ich im Auftrag des Oberen Triumvirats hier bin, dann haben Sie sich geirrt. Man weiß in Ikendar möglicherweise, ja wahrscheinlich, dass ich hier bin. Aber noch kennt man nicht den Zweck.« Er überlegte sich, ob er noch etwas hinzufügen sollte, entschied sich dann aber anders. Die drei Menschen mussten diese Information wohl auch erst einmal verarbeiten. Harath wandte sich Roka Mandar zu. Seine Assistentin schwieg und sah ihn nur an. Harath kannte sie gut genug und war sich ihrer Loyalität sicher. Dennoch sagte er in einem Dialekt, von dem er wusste, dass der Translator ihn nicht gespeichert hatte: »Es tut mir leid, Roka. Ich musste es ihnen sagen. Sie erinnern sich, was uns auf Varator passiert ist. Ich hatte gehofft, dass wir die Politik des Oberen Triumvirats unterstützen könnten, aber Sie wissen selbst, das ist nicht möglich.«
    Roka Mandar nickte langsam, ließ den Blick aber nicht von ihm. »Ich verstehe«, antwortete sie in der gleichen Sprache. »Das tue ich wirklich. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, das zu tun, was Sie gerade tun, Triumvir Harath. Aber ich bin loyal.«
    Für einen Moment stutzte Harath. Doch er kam nicht mehr dazu, zu antworten, denn im nächsten Augenblick schien die Welt in einer Explosion zu vergehen.
    Gondel Harath spürte, dass sowohl Wanda Ndogo als auch Jasper Mitchell auf ihn geschleudert wurden. Roka Mandar
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