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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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trägt, nicht. Wir haben sie immer daran hindern können, uns zu finden, aber wir haben darauf geachtet, ihnen nie zu schaden. Das haben sie euch vorhin selbst gesagt.
    Das ist wahr.
    William zögerte. Es fiel ihm schwer, dem Fremden vor ihm – Turanor! – zu glauben. Doch alles, was er sagte, schien der Wahrheit zu entsprechen. William erinnerte sich, dass Turanor damals auch einfach auf die STERNENFAUST II gekommen war. Wahrscheinlich hatte er sich dorthin teleportiert, wie er sich wohl auch hier ins IDC-Gebäude auf Karalon teleportiert hatte. Wenn Turanor das wollte, hätte er uns längst alle umgebracht , dachte William und nickte dem Fremden langsam zu.
    Schließlich drehte er sich zu den anderen um. »Das ist Turanor, der Älteste der Alendei, wie er sagte. Er kann sich aus irgendeinem Grund mit mir anders verständigen, besser, als wir das bisher in Erinnerung hatten. Er teilte mir mit, dass er eine Verbindung zu uns wünscht und bittet für sein Volk um Gespräche.«
    Für eine kurze Zeit herrschte Schweigen im Raum. Gondrel Harath war der erste, der die Sprache wiederfand. »Es sieht aus, als fiele es Ihnen, Meister, besonders leicht, mit ihm zu sprechen.«
    »Ich kann Ihnen das nicht genau erklären, Triumvir«, meinte William verwirrt. »Vielleicht sollte ich uns alle erst einmal vorstellen? Oder soll ich die Übersetzerrolle einnehmen? Ich hoffe doch, Sie vertrauen mir.« Erst jetzt wurde Beaufort klar, dass er ziemlich eigenmächtig gehandelt hatte, indem er aufgestanden war und die Konversation im wahrsten Sinne des Wortes an sich gerissen hatte.
    Ich werde euch Zeit geben, zu beraten, wie es am besten geschehen soll, klang es auf einmal in seinem Geist. Als William zu Turanor herumfuhr, hatte sich die Miene des Erdanaar – des Alendei , verbesserte er sich hastig – nicht verändert. Dennoch war Meister William sicher, dass Turanor so etwas wie Belustigung angesichts der Verwirrung, die unter den Anwesenden herrschte, empfand. Für einen Moment empfand William heitere Gelassenheit. Dann begriff er wieder, dass das nicht sein eigenes Empfinden war, sondern offenbar das Gefühl, das Turanor gerade verspürte. William entspannte sich und wagte ein Lächeln dem Fremden gegenüber. Die Gelassenheit schien sich im Raum auszubreiten wie warmes Licht.
    Doch dann schlug das Gefühl plötzlich um. Heißer Schrecken erfüllte William und im nächsten Moment fühlte er sich aus seiner Umgebung gerissen. Die Verbindung mit Turanor schien plötzlich abzubrechen.
    Es zischte und wurde dunkel um ihn.
     
    *
     
    Warum mache ich das überhaupt!
    Ich könnte in meinem Quartier sitzen und mich den Flötensonaten des Hauses Novalar widmen. Oder der Neuaufnahme des New American Songbooks von Marty Saguerre. Und dabei Glutbeerensaft trinken.
    Stattdessen sitze ich hier und begutachte Daten, die ich mir auf eindeutig illegalem Weg beschafft habe. Ich benehme mich nicht wie ein gestandener Mediziner, sondern wie ein Teenager, dem es Spaß gemacht hat, ein wenig im interstellaren Web herumzusurfen und sich dabei in etwas Verbotenes reingehackt hat.
    Tregarde schob seine Tastatur, die er immer dann benutzte, wenn ihm seine eigene Stimme auf die Nerven zu gehen drohte, von sich weg und lehnte sich zurück. Ihm war klar, dass er diese Aktion, bei der Fritz Sanders ihm geholfen hatte, nur dann vor Dana Frost und Vince Taglieri rechtfertigen konnte, wenn er wirklich etwas dabei fand.
    Er stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Meine Augen brauchen Erholung , dachte er und massierte sich die Nasenwurzel. Zu schade, dass mein Büro kein Fenster hat. Er seufzte und setzte sich wieder. Es half nichts. Er musste sich konzentrieren und etwas in diesen Unterlagen finden – oder sich eingestehen, dass sein alter Freund Walter Gregorovitch ihm diesmal ein Schnippchen geschlagen hatte.
    Oh nein , dachte er mit neu erwachendem Arbeitseifer. Walt ist der letzte, der das könnte! Das hat er schon damals auf Sedna im Anatomiesaal nicht geschafft.
    Eine halbe Stunde später entfuhr ihm ein kleiner Triumphschrei.
    Er hatte es geschafft.
    Er wies den Computer an, eine Verbindung zu Captain Frosts Quartier hier auf der STERNENFAUST herzustellen.
    »Dana? Sind Sie wach?«
    »… Ash?« Die Stimme des Captains klang gedämpft, so als befände sich eine dicke Lage Stoff über dem Mund.
    »Dana! Warum haben Sie die Kom-Anlage auf Audio gestellt?«
    »Ashkono! Dreimal dürfen Sie raten … Haben Sie mal auf die Uhr gesehen?«
    »Wie
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