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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der sich als Frachtarbeiter getarnt zur DRACHENFLUG begab. Einer seiner Shisheni-Assistenten sorgte dafür, dass er von den anderen Arbeitern unbemerkt an Bord gelangen konnte.
    »Sie machen mir nicht den Eindruck, als wollten Sie mit mir zurückfliegen«, stellte Namak fest, als er ihn begrüßte. »Ich habe Ihr ›Geschenk‹ erhalten und wohl verwahrt. Was brauchen Sie jetzt?«
    »Genug Sprengstoff, um H98 in die Luft zu jagen. Vollständig.« Kenas’ Stimme enthielt einen grimmigen Unterton. Was er während der vergangenen neun Tage in der Station gesehen und erlebt hatte, erschütterte selbst seinen antrainierten Gleichmut in seinen Grundfesten.
    Die J’eberde waren nichts anderes als Sklaven des Temuran. Schlimmer noch, sie waren sich dessen nicht einmal bewusst und wegen ihrer genetischen Disposition hätten sie sich selbst dann nicht dagegen hätten wehren können, wenn es ihnen bewusst gewesen wäre. Hier wurden fühlende Wesen auf schlimmste Weise unterdrückt, ausgebeutet und missbraucht. Und die J’eberde fühlten sich auch noch stolz als die Elite der Geheimagenten – was bis zu einem gewissen Grad ja auch tatsächlich zutraf. Aber das behielt Kenas für sich.
    »Eine kluge Entscheidung«, stellte Namak ohne erkennbare Regung fest. »Ich habe alles Erforderliche an Bord. Die Frage ist nur, wie Sie die Sprengladungen unbemerkt anbringen wollen.«
    »Das habe ich schon alles geplant. Ich muss nur vier Ladungen an den Hauptreaktoren der Station anbringen und sie gleichzeitig zünden, und die ganze Station fliegt in die Luft, ohne dass auch nur ein einziges Lebewesen darin eine Chance hätte, rechtzeitig zu entkommen. Aber dafür brauche ich vier Varomit-Ladungen und einen automatischen Zeitzünder, den man nicht mehr abstellen kann, sobald er einmal aktiviert ist.«
    Namak wandte sich an einen Shisheni, der im Hintergrund arbeitete und ihnen scheinbar keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. »Lässt sich dass machen, Tashunu’u?«
    »Natürlich«, antwortete der Shisheni prompt und kam jetzt zu ihnen herüber. »Ich kann die Ladungen sogar so verpacken, dass sie beim Betreten der Station nicht von den Detektoren angezeigt werden. Und ich kann sie mit einer Emuyili-Schicht versehen, die verhindert, dass man sie von außen zerstören kann, sobald sie einmal angebracht sind.«
    »Das wäre wunderbar«, fand Kenas und fragte sich, woher der Shisheni wusste, dass die Eingänge der Station mit Detektoren versehen waren, die darauf justiert waren, alle Gegenstände zu erfassen, die eine eintretende Person bei sich trug. Sobald einer darunter war, der nicht zum alltäglichen Gebrauch gehörte oder anderweitig auffiel, wurde Alarm ausgelöst. »Aber es muss schnell gehen, denn ich werde in zwei Stunden in der Station zurück erwartet.«
    »So lange wird es nicht dauern«, versicherte der Shisheni und machte sich unverzüglich an die Arbeit.
    Weniger als eine Stunde später überreichte er Kenas eine relativ kleine Box, in der ein herrliches Schmuckstück aus ihm unbekannten Materialien lag. Die Box besaß einen doppelten Boden, in dem vier platt geformte Sprengladungen lagen, an denen ein winziger Chip angebracht war. Mit etwas Glück würden sie tatsächlich den Schleusendetektoren entgehen. Falls nicht …
    »Nehmen Sie das hier noch mit«, drängte ihn Rosku Namak und heftete ihm einen als Zierstein getarnten Kommunikator an den Kragen seiner Kleidung. »Sobald Sie die Sprengladungen aktiviert haben, geben Sie mir Bescheid, damit ich Sie schnellstmöglich in der Nähe der Station mit einem Gleiter abholen kann. Und seien Sie unbesorgt. Der Funkimpuls dieses Senders kann nicht von den herkömmlichen Temuran-Detektoren und Funkempfängern geortet werden, die sie nach meinen Informationen in H98 ausschließlich verwenden. Es sei denn, Sie hätten andere Pläne.«
    »Nein. Danke, Namak.«
    Kenas kehrte in die Station zurück, wo er die Schmuckbox trotz intensiver Überprüfung anstandslos durch die Kontrollschleuse brachte und machte sich unverzüglich ans Werk. Da Lakis Boriak seine Einführung für abgeschlossen erklärt hatte und sich anschickte, die Station zu verlassen, musste er sofort handeln, wenn er ihn nicht entkommen lassen und damit einen unliebsamen Zeugen haben wollte, der auch noch viel zu viel über das Projekt J’eberde wusste. Da es mitten am Tag war und die Gänge der Station von Leuten wimmelten, konnte Kenas die Kameras nicht täuschen, in dem er eine Endlosschleife leerer Gänge einspielte.

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