Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
die Bildsequenz zu sehen.
    Sie zeigte ein spinnenartiges Wesen, dessen Körper etwa das Volumen eines Menschen hatte. An den Enden der unterschiedlich langen und starken Extremitäten befanden sich Greiforgane.
    »Msssarrr!«, entfuhr es Commander Mutawesi, der sich wie üblich an der Konsole des Waffenoffiziers positioniert hatte. Seine Stimme klang entsetzt. Doch seine Finger glitten konzentriert über die Sensorpunkte seines Touchscreens. Er holte sich die Daten auf seine Konsole, um sie sich näher anzusehen. »Die verwendete Raumschiff-Technik scheint mir allerdings nur wenige Parallelen zu besitzen«, meinte er. Jetzt klang er beherrscht.
    Für einen Moment beneidete ihn Dana Frost.
    Der spinnenartige Msssarrr ging ein paar Schritte auf das Kameraauge zu und blickte nun mit seinem Augenkonglomerat die Brückenbesatzung der STERNENFAUST scheinbar an. Der Saugstachel wurde kurz ausgefahren und das Wesen rieb die Beißwerkzeuge gegeneinander.
    Aber von alledem war nichts zu hören.
    Dann brach die lautlose Sequenz ab.
    »Mehr war nicht zu rekonstruieren«, sagte Teluvion über die Kom-Leitung. »Eine Audio-Spur fehlt völlig. Entweder ist sie besonders stark verschlüsselt oder wir konnten einfach nicht genug davon auffangen, sodass unser Bordrechner einen vernünftigen Datensatz daraus hätte konstruieren können.«
    Auf der Brücke herrschte eine unangenehme Stille. Auch wenn die Besatzung der STERNENFAUST verhältnismäßig jung war, jedem von ihnen waren die Schauermärchen über die spinnenartigen Msssarrr bekannt. Mit den echsenartigen Starr hatte man sich abgefunden, ebenso mit den vogelähnlichen Kridan, auch mit den Mantiden, die aussahen, wie überdimensionale Gottesanbeterinnen.
    Doch die Spinnen waren eine der schrecklichsten Spezies, auf die man in den Solaren Welten jemals getroffen war. Jeder starrte entsetzt auf den jetzt wieder ein Schema von TASO-23111 zeigenden Bildschirm.
    Und so bemerkte niemand außer Stephan van Deyk die Schweißperlen auf Mutawesis Stirn.
     
    *
     
    In einer kurzen Schiff-zu-Schiff-Konferenz zwischen Frost und Barus wurde festgelegt, dass man sich zunächst dem fremden Objekt zuwenden wollte.
    Der Kurs wurde geändert und man steuerte nun in einer Zangenbewegung auf das vermutete Msssarrr-Objekt in der Nähe des Methanriesen zu.
    Captain Barus’ Absicht war, die fremde Einheit damit aus der Reserve zu locken. Die Msssarrr – oder wer immer sich auch ansonsten in dem Schiff befinden mochte – sollten den Eindruck haben, dass sie entdeckt worden waren. Sobald sie dann beschleunigten, um vielleicht in den Bergstrom-Raum zu entkommen, mussten sie ihre Tarnung aufgeben und waren vermutlich anhand ihrer Emissionen auch klar zu identifizieren.
    »Dass wir hier Msssarrr treffen, wundert mich eigentlich nicht sonderlich«, meinte van Deyk nach der Absprache. »Schließlich haben die Spinnenartigen ihre Brut über die Transmitter der Toten Götter überall hin verschickt. Und dass dieses Transportnetz der Erhabenen bis nach Transalpha reicht, ist ja inzwischen auch bewiesen.«
    »Auf jeden Fall sind diese Msssarrr wohl nicht so friedlich wie die Exemplare, auf die wir seinerzeit bei den Hestan gestoßen sind!«, äußerte sich Mutawesi. Sein Gesicht wirkte ernst und so maskenhaft, als wäre es aus Stein gemeißelt. »Wenn es sich um drontisierte Msssarrr handeln würde, dann wäre wohl kaum anzunehmen, dass sie sich im Schleichflug nähern. Daher gehe ich von einer feindseligen Erkundungsaktion aus.«
    »Was bedeuten würde, dass die Dronte möglicherweise mit einem sehr mächtigen und äußerst kompromisslos vorgehenden Feind konfrontiert sind«, schloss Frost.
    Van Deyk nickte. »Und das in einer Zeit, da die Dronte am verwundbarsten sind.«
    Ein Angriff stand wohl unmittelbar bevor. Und die beiden Sondereinsatzkreuzer des Star Corps waren gerade dabei, den Kundschafter aus seiner Deckung zu scheuchen.
     
    *
     
    Jason Montesculon hatte den Flug in den Orbit zusammen mit drei Dutzend anderen Dronte in einem viel zu engen Shuttle verbracht, das erstens an die Anatomie der amöbenhaften Seglaner angepasst war und das zweitens ursprünglich für den Lastentransport konzipiert worden war.
    Das zeigte sich daran, dass die Innentemperatur für die Bedürfnisse eines Menschenkörpers entschieden zu frostig war. Daran änderte auch die warme Kleidung nichts, die Jason Montesculon trug.
    Bei den anderen Anwesenden handelte es sich fast durchweg um Seglaner. Ein paar bärenartige,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher