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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen
Autoren: Susanne Picard
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lächelte. Es war schwer, angesichts der ständigen Fröhlichkeit von Chip Barus ernst zu bleiben. »In der Tat, das hat er, Captain Barus.«
    »Der Planetoid hat etwa die doppelte Größe von Juno, was einem Durchmesser von ungefähr 520 Kilometern entspricht. Damit hat er in diesem Asteroidengürtel ungefähr Durchschnittsgröße. Er ist sehr eisenhaltig, also stark magnetisch. Außerdem ist er voller Spalten und Einschlagkrater, in denen wir uns verstecken können. Man dürfte uns also nicht so leicht entdecken.«
    Dana Frost hatte das Gefühl, Chip Barus erwartete ein Lob. »Hervorragend, Chip. Ich bin wirklich froh, dass wir ausgerechnet mit Ihnen hier in Transalpha sind! – Lieutenant Santos, bringen Sie unsere STERNENFAUST runter. Sie haben Freigabe für das Landemanöver.«
    Sie kam sich seltsam vor. Eigentlich hätte Barus das Kommando über beide Schiffe haben müssen, aber er überließ ihr weitgehend den Vortritt bei derartigen Entscheidungen – mit der Begründung, sie habe in solchen Dingen mehr Erfahrung. Dabei war er über 20 Jahre länger beim Star Corps als sie.
    Sie sah bei ihren freundlichen Worten, wie Reena McKee ihr im Hintergrund kurz zulächelte. Sie erinnerte sich, sie war auf der Akademie mit Keena McKee in einem Jahrgang gewesen, hatte aber nie viel mit ihr zu tun gehabt.
    Ich sollte mich mal mit ihr treffen, wenn das alles hier vorbei ist , dachte Dana und konzentrierte sich jetzt wieder auf die monoton vorgetragenen Check-Meldungen von Rudergänger John Santos, der die sichelförmige STERNENFAUST auf die Landung auf dem toten Felsbrocken vorbereitete.
    Beide Captains hatten miteinander beschlossen, auf dem Planetoiden zu landen. Das war unauffälliger und sicherer, als in einem stationären Orbit abzuwarten. Den vier Sondereinsatzkreuzern des Star Corps war es theoretisch überall möglich zu landen, doch es war oft nicht sonderlich ratsam. Meist blieben der Captain oder auch der Erste Offizier auf dem Mutterschiff in einem Orbit zurück, während die Shuttles die Einsätze flogen.
    Doch diesmal war das anders. John Santos hatte sich schon eine ganze Weile auf das selten durchgeführte Manöver gefreut, er wollte doch wieder einmal zeigen, dass mehr in ihm steckte, als Captain Frost ihm meist zuzutrauen schien. Seine Finger glitten vorsichtig, aber gewissenhaft über die Touchscreen-Konsole, während er die Augen auf den Hauptschirm gerichtet hatte, auf dem die Außenkameras jetzt die bizarre Landschaft des Planetoiden zeigten: Zerklüftete Krater und schroffe Felsen, bedeckt mit silbrigem Silikat- und rötlichem Eisenstaub ließen die Oberfläche verhältnismäßig hell aufleuchten, auch wenn die Devas-Sonne relativ weit entfernt war. Sie war nur eine winzige leuchtende Scheibe über dem wie zerrissen wirkenden Horizont, über dem ständig Hunderte und Aberhunderte von anderen Asteroiden, Kleinplaneten und Meteoriten vor der silbern gepunkteten Schwärze des Weltalls auf- und wieder untergingen. Sie markierten die äußere Grenze des Devas-Systems. Santos lavierte die STERNENFAUST durch diese Gefahrenzone sicher hindurch und Dana konnte ihren Navigator wieder einmal nur für sein sicheres Gespür bewundern.
    Sanft setzte die STERNENFAUST schließlich am Rand eines weiten Kraters auf. In etwa einem Kilometer Entfernung ließ sich gleich darauf die SONNENWIND nieder. Die Außenkameras zeigten eine Landschaft, die sehr dem Mond glich, nur dass der Widerschein der fernen Sonne, die auch noch immer wieder von den umgebenden Asteroiden verdeckt wurde, einen eher rötlichen als silbrigen Schimmer auf dem Asteroidenstaub verursachte.
    »Landestützen ausgefahren, Ma’am. Die STERNENFAUST steht sicher – wenn wir nicht alle gleichzeitig in die hinteren Querspitzen rennen, meine ich«, witzelte Santos und spielte damit auf das seltsame Bild an, dass das sichelförmige Schiff bot, wenn es gelandet war – es stand auf der unteren Spitze, was einem Betrachter von außen sicher seltsam instabil vorgekommen wäre.
    Captain Frost überging den Witz mit einem kurzen Blick auf Santos, der ein wenig rot wurde und sich hastig wieder seiner Konsole widmete, und wandte sich dann an Susan Jamil.
    »Sie können Sergeant Telford jetzt Bescheid geben, Lieutenant. Er kann seine Leute zu den geplanten Übungen mit den Marines der SONNENWIND einteilen. Er möchte mir bitte den Manöverplan so bald wie möglich einreichen, damit ich weiß, wer wann und wo außerhalb des Schiffes ist. Ich hoffe ja, Chip Barus
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