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Sternenfaust - 089 - Sirius III

Sternenfaust - 089 - Sirius III

Titel: Sternenfaust - 089 - Sirius III
Autoren: Alfred Bekker
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verfluchte. Warum konnte sie nicht einfach die Bremsgeschwindigkeit eines SEK als gegeben hinnehmen?
    »Sie möchte der AMSTERDAM mit einem Shuttle entgegenkommen, Captain Tong. Sie sollen dann in einem Abstand von anderthalb AE von Prox den Kurs in einem 45-Grad-Winkel ändern, so dass das Shuttle der Botschafterin und ihrer Assistentin dann die Möglichkeit hat, auf einen Parallelkurs zu gehen und anzudocken.«
    Commander Tong zuckte mit den Schultern.
    »Warum dieser Umstand?«
    »Weil Botschafterin Moll es so will«, sagte Colonel Abdel-Heinz Tanavandrataman. »Ich weiß nicht, ob Sie ihre Art kennen, aber …«
    »Ich habe davon gehört«, erklärte Tong zurückhaltend. Dass Botschafter sich an Bord von Star Corps-Schiffen mitunter aufführten, als befänden sie sich an der Spitze der Kommandohierarchie und sich in Belange einmischten, die sie trotz ihrer diplomatischen Missionen nichts angingen, war Tong zuwider.
    Er hatte das schon früher nicht leiden können. Ganz besonders unangenehm war ihm da Botschafter John Paljanov während mehrerer Missionen aufgefallen, die Tong während seiner Zeit als Erster Offizier der STERNENFAUST hatte durchstehen müssen. Er dachte auch an die internen Star-Corps-Berichte, die von den Missionen handelten, bei denen Jefica Moll die STERNENFAUST in Anspruch genommen hatte.
    Das kann ja heiter werden! , dachte er in Hinblick auf Jefica Moll, der in dieser Hinsicht ja bereits ein entsprechend übler Ruf vorauseilte. Ein Ruf, den sie gerade im Begriff war zu bestätigen. Selbst Dana Frost ist bei dieser Frau nicht immer gelassen geblieben!
    Denn was war die Forderung nach einer Begegnung mit einem Shuttle und einem Andockmanöver anders als eine Einmischung in Belange, die einzig und allein etwas mit der Schiffsführung zu tun hatten? Belange des Captains eben.
    »Die Dame denkt, dass sie durch dieses Vorgehen etwas Zeit spart, denn die Mission, in der sie gerade unterwegs ist, ist natürlich unglaublich wichtig. Und da das Schiff, mit dem sie eigentlich nach Sirius III fliegen wollte, leider derzeit defekt in einer Werft liegt …«
    »Ich verstehe schon«, unterbrach Tong den Redeschwall seines langnamigen Gegenübers. »Bitte geben Sie mir die Dame doch mal.«
    »Ich glaube kaum, dass sie in diesem Punkt mit sich diskutieren lässt, Captain«, sagte Colonel Tanavandrataman.
    Tongs Gesicht blieb unbewegt.
    »Dann haben Jefica Moll und ich anscheinend schon einmal eine Sache gemeinsam!«
    Tanavandrataman hob die dünnen Augenbrauen.
    »Wie Sie meinen, Captain Tong.« Sein Blick glitt etwas seitwärts. »Wundert mich übrigens, dass Sie Ihren Leuten das Mitführen von Getränken auf die Brücke gestatten.«
    »Wieso?«
    Tong blickte irritiert zur Seite. Brian Niedermayer, der den Becher noch in seiner Hand hatte, stand offenbar einen halben Schritt im Erfassungsbereich der Kamera, und wurde rot, als er seinen Captain ansah. Er versteckte den Becher schnell hinter seinem Rücken.
    Tong warf seinem Ersten Offizier einen vernichtenden Blick zu.
    »Nichts für ungut«, meldete sich Tanavandrataman noch einmal zu Wort. »Ich stelle Sie zu Jefica Moll durch.«
    »Ich bitte darum!«
    Tanavandrataman grinste.
    »Auf Ihre Verantwortung!«
    Im nächsten Moment erschien das Gesicht der schwergewichtigen Botschafterin auf dem Schirm.
    »Was hat das zu bedeuten, Captain?«, fragte Moll. »Hat der Kerl mit dem langen Namen, den sich kein Mensch merken kann, Ihnen nicht ausgerichtet, wo ich abgeholt werden möchte? Ich muss dringend nach Sirius III und da ist jede Verzögerung von Übel.«
    »Sie werden in der Orbitalstation der Systemverteidigung auf mich warten und diese nicht verlassen«, sagte Tong sehr trocken und bestimmt.
    »Wollen Sie mir jetzt erzählen, dass das von mir vorgeschlagene Manöver nicht möglich ist, Captain –«
    »Tong.«
    Die Art und Weise, in der Tong seinen eigenen Namen aussprach, glich schon beinahe einer Zurechtweisung. Dies ist mein Schiff. Merk dir das gut! , schien dieses eine Wort zu sagen.
    »Ihre Annahme, dass dadurch Nennenswertes an Zeit gespart wird, ist falsch«, sagte Tong. »Sie bezogen die nötigen Bremsmanöver nicht in Ihre Überlegungen mit ein, sondern scheinen der Vorstellung anzuhängen, dass man mit einem Raumschiff einfach so herumkurven kann wie mit einem Atmosphärengleiter. Aber ich versichere Ihnen, das ist nicht der Fall.«
    »Auch eine kleine Zeitersparnis wäre von Vorteil!«, erwiderte Jefica Moll unbeirrt.
    Tong trat an die Konsole des
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