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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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Traumata-Bewältigung bestimmte Gehirnregionen lahmlegen und bestimmte Erinnerungen vergessen machen kann. ›Amnesie‹ lautet der Name für diese Variante. Das Patent sollte nächsten Monat angemeldet werden. Nun, wie es scheint, hat Rudolph beschlossen, zum Wohle des Konzerns noch einen zusätzlichen Menschenversuch zu starten.«
    Wandas Haltung hatte sich in den letzten Minuten zusehends versteift. Die ganzen Befürchtungen Valentina Duchamps, Jefica Molls und von ihr selbst, bestätigten sich auf einen Schlag. Nicht nur, dass der Ratsvorsitzende tief in der Verschwörung mit drinsteckte: Auch Far Horizon hatte dabei geholfen, viele Menschen durch das PFS-Virus krank werden zu lassen. Warum, das blieb weiterhin unklar. Und würde es wohl auch bleiben, wenn sie dem Ganzen nicht Einhalt geboten. »Irgendjemand verabreichte Rudenko das Mittel und hat dabei die falsche Dosis erwischt?«, fragte sie ungläubig. Schließlich war Rudenko immer noch der Alte gewesen, als sie ihn gestern Abend verlassen hatte.
    »Nicht irgendjemand. Rudolph und seine Schar getreuer Anhänger im Aufsichtsrat gehen immer den direkten Weg. Abraham Silbersdorff ist der Mann, an den sie sich gewandt haben müssen, um Rudenko mit ›Amnesie‹ versorgen zu lassen. Er ist es, den Sie überführen müssen, wenn Sie die Wahrheit hinter allem irgendwann noch einmal erfahren wollen.«
    Damit erhob sich Jackson. Er hatte gesagt, was er zu sagen hatte und wollte nun keinen Augenblick länger als nötig in diesem Loch herumsitzen. »Schnappen Sie Silbersdorff – und Sie haben, was Sie wollen.«
    Wanda erhob sich ebenfalls und sie beide gingen zum Ausgang der Kantine. »Was wird dann mit Ihrem Bruder geschehen?«, fragte sie den Konzernsprecher.
    »Man wird sehen. Er denkt, ich sehe nicht, was er so alles hinter meinem Rücken treibt. Dabei ist er, was außerirdische Bedrohungen angeht, besonders paranoid. Ich meine etwas davon gehört zu haben, dass jemand für ihn an Bord eines Star Corps Schiffes an etwas bastelt, das man gegen eine erneute Bedrohung durch die Dronte einsetzen könnte. Das sähe ihm durchaus ähnlich. Seine Spendenbeträge an Pro Humanity sind beträchtlich. Aber ich denke, Sie wissen nun, was Sie wissen wollten«, unterbrach er sich selbst. Er nickte Wanda noch einmal zu und verschwand.
    Dann trennten sich ihre Wege. Wanda Ndogo sah zu, dass sie schnellstens wieder ins Krankenhaus kam. Hoffentlich war es noch nicht zu spät, Rudenkos Erinnerungen zu bewahren …
     
    *
     
    Goethe-Krater, Merkur
     
    Das Letzte, was Master Sergeant Napo hörte, war sein Absetzungsbefehl.
    »Sie und Ihre Leute haben eine hervorragende Arbeit geleistet, Master Sergeant. Sorgen Sie dafür, dass keine verwertbaren Spuren auf unsere Anwesenheit schließen lassen. Und lassen Sie sich dann von Landefähre 2 einsammeln. Wir sehen uns auf der SUNZI. Edolo, over and out.«
    Zufrieden registrierte Lieutenant Edolo, wie rasch seine Anweisung befolgt wurde. Für die restliche Aktion brauchte er nur eine Fähre. Die verbleibenden zehn Elitesoldaten sollten mehr als genug sein, den Rückzug zu sichern. Der Kommandotruppführer rückte weiter vor, dem Zusammentreffen mit der Zielperson entgegen. »Fähre 1, kommen«, ging er planmäßig vor.
    »Fähre hört«, erfolgte die kryptische Antwort. Auf Rufzeichen und Namensnennung wurde bewusst verzichtet, da man bei dem nun wieder kurzzeitig hochgeregelten Funkbereich eine Abhörgefahr trotz des gesicherten Kanals vollkommen ausschließen wollte.
    »Machen Sie sich bereit zum Einsammeln und nähern Sie sich der Landezone A.«
    Alles lief bestens, als plötzlich Kreischen und Schreie den Kontakt überlagerten.
    »Wir werden beschossen! Corporal Winker ist t …«, brach ein Kontakt sofort wieder ab.
    »Einsatzleiter hier, sofort Statusbericht!« schrie er in sein Mikrophon. Doch nur zwei Gruppen meldeten sich noch. Was war passiert? Was war mit den anderen sechs Männern passiert?
    Auch das Zugriffteam Diaz meldete seinen Status nicht. Dabei müsste da schon alles gelaufen sein , geriet der Genetic in Sorge.
    Doch Anruf auf Anruf blieb unbeantwortet.
     
    Diaz wirbelte zurück zum Durchgang. Er deutete mit dem Lauf seines Strahlers in Richtung Vorzimmertür.
    Valentina schloss zu ihm auf. Aus den Augenwinkeln konnte auch sie die sich nähernden Symbole auf Diaz’ Monitor sehen.
    Langsam, die Lage immer sichernd, rückten die zwei Marines vor und gaben sich beim Durchgang durch die Vorzimmertür gegenseitig
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