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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Autoren: M’Raven
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darüber Auskunft zu geben, woraus es bestand oder welchen Zweck es erfüllte. Selbst das Muster der Schiffshülle war unbekannt, keine metallische oder rein kristalline Oberfläche – vom Überzug einmal abgesehen –, sondern seltsame, unregelmäßige Flecken in verschiedenen erdigen Farbtönen herrschten vor und waren auf dem ganzen Schiff zu sehen.
    »Nicht einmal eine Kennzeichnung scheint dieses Schiff zu haben«, knurrte Fähnrich Morales frustriert.
    Schließlich entschloss man sich, es zu wagen. Man würde versuchen, ins Innere dieses merkwürdig organisch anmutenden Objekts zu kommen. Doch das war gar nicht so einfach – nichts war auf der Außenhülle festzustellen, das auch nur im Entferntesten einer Schleuse oder einem Eingang ähnelte – bis auf die seltsam eckige Nische »unterhalb« des Schiffsbauches. Beide Shuttles trafen sich dort – und es stellte sich heraus, dass das Eindringen gar nicht so schwer werden würde, wie van Deyk düster prophezeit hatte.
    Denn als sich die L-1 der mutmaßlichen Schleuse am »Bauch« genähert hatte, öffnete sie sich automatisch. Doch das Team war vorsichtig und schickte erst ein paar Sonden vor, um die Lage zu erkunden. Die offensichtliche Einladung schien dem Leiter des Außenteams van Deyk dann doch nicht ganz geheuer.
    Die Sonden hatten nichts Verdächtiges in Erfahrung bringen können. Der Hangar hinter dem automatischen Tor war leer, allerdings groß genug, um mindestens zehn Schiffe von der Größe der L-1 aufnehmen zu können. Fasziniert betrachteten Jefferson, Morales und von Gerling diesen Vorgang; denn es gab kein Schott, das wie bei den irdischen Schiffen mehr oder weniger langsam zur Seite glitt, sondern die »Tür« war von einem Moment auf den anderen nicht mehr da gewesen.
    »Es muss so eine Art Bewegungsmelder geben«, sagte Brass von Gerling, der Leitende Ingenieur der SONNENWIND neugierig. »Selbst jetzt, wo wir uns schon im Inneren befinden, scheint sich das Tor noch nicht zu schließen!«
    »Vielleicht tut es das erst, wenn wir landen und aussteigen«, vermutete Jefferson.
    »Anscheinend ist der Durchgang zum Weltall immer noch offen. Aber es entweicht nichts, und nach meinen Messungen ist dort, wo bisher solide Außenhülle war, ein Kraftfeld.«
    »Und es imitiert optisch ein normales Schott«, ergänzte Jefferson. »Wäre interessant herauszufinden, ob dieses Kraftfeld auch tragfähig ist.«
    »Das lässt sich sicherlich machen«, meinte von Gerling. »Nach meinen Scans füllt sich der Hangar jetzt übrigens mit atembarer Luft.«
    »Trotzdem rate ich dazu, die Helme der Kampfanzüge geschlossen zu halten«, mahnte Sergeant Telford, Kommandant der die Wissenschaftler begleitenden Marines.
    »Natürlich, Sergeant«, stimmte Jefferson ihm zu. »Was denken Sie denn.«
    »Dass einige mir bekannte Leute vor lauter Begeisterung manchmal gewisse Vorsichtsmaßnahmen außer Acht lassen«, erinnerte ihn Telford ungerührt.
    Wenig später konnten sie das Shuttle verlassen, und Jefferson und von Gerling eilten zu dem Kraftfeld, das den Hangar verschloss. Wie sich zeigte, war es in der Tat tragfähig und solide. Allerdings zeigten die Scanner jetzt nichts mehr davon an, dass es sich um ein Kraftfeld handelte, sondern maßen dieselbe materielle Bodenstruktur, die auch der Rest des Hangarbodens aufwies, ganz so als hätte sich das Kraftfeld zu normalem Boden umgeformt. Das war ein weiteres Rätsel, das dieses Schiff aufgab.
    Die Marines gingen in strategischer Formation mit den Nadlern und Thermostrahlern im Anschlag voran zum hinteren Bereich des Hangars, in dem eine deutlich sichtbare Tür sich bei ihrem Näherkommen lautlos öffnete. Der breite Gang dahinter war leer. Allerdings ähnelte der eher einer lang gezogenen Halle. Die Ingenieure und die Wissenschaftler nahmen Scans vor und waren von den Ergebnissen offensichtlich verwirrt und, wie es schien, auch ein bisschen enttäuscht.
    »Die Lebenszeichen werden in dieser Richtung angezeigt«, stellte Tregarde fest und deutete schräg auf die gegenüberliegende Wand des Hallengangs. »Sieht so aus, als gäbe es dort eine Tür.«
    »Dann sollten wir mal nachsehen«, schlug Miles Jennings vor, »bevor das, was da vielleicht noch am Leben ist, stirbt.«
    »Ich würde gern die Struktur der Wände und des Bodens näher untersuchen«, bemerkte Dr. Ildiko Pangata, die Xeno-Archäologin. »Meinen Scans nach ist dieses Material uralt.«
    »Wir teilen uns auf«, entschied van Deyk. »Eine Technikgruppe mit Dr.
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