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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)
Autoren: M’Raven
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er vollkommen fehl am Platz. Haben Sie schon vergessen, was die Morax mit uns und unseren Leuten getan haben?«
    »Aber das hier sind keine Morax«, erinnerte Dana ihn. »Sikona, kennen Sie diese Wesen?«
    »Leider nein, Captain Frost. Doch sie könnten entfernte Verwandte meines Volkes sein. Eine unserer Legenden besagt, dass die Guten Götter am Anfang aller Zeit mehrere Arten von Rhukapai erschufen, die einander zwar ähneln, aber nicht identisch sind. Vielleicht gehören diese dazu.«
    »Trauen Sie sich zu, mit ihnen Kontakt aufzunehmen?«
    Sikonas Hautfarbe wechselte von besorgtem Violett zu ängstlichem Grau. Dennoch sagte sie tapfer: »Ich kann es versuchen.«
    »Danke, Sikona«, sagte Dana schlicht. »Corporal Telford, Sie behalten die Fremden im Auge. Sobald die sich feindselig zeigen, schützen Sie Sikona, so gut Sie können.«
    »Jawohl, Ma’am«, bestätigte Telford gelassen.
    Sikona ging langsam auf die Fremden zu und fühlte sich höchst unwohl in ihrer Haut, deren Farbe ein immer tieferes Grau annahm. Sie blieb stehen, als die Wesen in der vordersten Reihe ihre Arme hoben, mit denen sie die Metallstäbe hielten und damit auf Sikona deuteten.
    »Ich bin Sikona vom Volk der Rhukapai«, stellte sie sich nervös vor, »und eine Priesterin aus dem Priesterhaus der Achten Erwählten. Ich hoffe, ihr könnt mich verstehen und wir können uns friedlich einigen. Wir wollen niemandem etwas antun. Wir sind friedliche Leute und suchen nur einen Weg hier heraus. Einen Weg zurück nach Hause.«
    Die Fremden richteten jetzt alle ihre Stielaugen auf Sikona und betrachteten danach die drei Crews intensiv.
    »Könnt ihr mich verstehen?«, wiederholte Sikona. »Wir kommen in Frieden.«
    »Das fällt uns schwer zu glauben«, antwortete schließlich einer der Fremden in schwer akzentuiertem, aber doch verständlichen Rhukapru, und Sikona wurde weiß vor Erleichterung. »Seit die Alten vor vier Generationen hierher gebracht wurden, sind wir noch niemals Wesen begegnet, die uns nicht angreifen oder berauben wollten. Wir sind die Wachläufer unserer Siedlung, und unsere Aufgabe ist es, fremde Eindringlinge fernzuhalten.«
    »Wir wollen nicht zu eurer Siedlung«, versicherte Sikona. »Wir sind auf der Suche nach einem bestimmten Ort. Und wir fürchteten, dass ihr Angreifer seid, die unsere Ausrüstung stehlen wollen.«
    »Wir stehlen nicht«, antwortete der Wortführer. »Wir verteidigen uns nur gegen Eindringlinge.« Er betrachtete erneut Sikonas Begleiter intensiv. »Wieso seht ihr alle so verschieden aus?«
    »Meine Begleiter gehören zu drei verschiedenen Völkern«, erklärte Sikona. »Was ist mit euch? Seid ihr auch Rhukapai?«
    »Wir sind Snioranku, die Inneren Wächter von Kroluan. Jedenfalls waren wir das, bevor die Alten hierher verbracht wurden.«
    »Kroluan!«, wiederholte Sikona aufgeregt und wechselte die Farbe zu nachdenklichem Rot. »So sind die Legenden also wahr, dass die Götter riesige Kroluans geschaffen haben! Und ist es auch wahr, dass es deren Aufgabe ist, Welten zu bewegen?«
    »Das ist wahr.« Der Wortführer blickte Sikona erneut intensiv an. »Unsere Legenden berichten davon, dass die Götter zusammen mit uns Wesen geschaffen haben, die uns ähnlich und unsere Verwandten sind. Ihre Aufgabe ist es, Welten zu formen. Gehörst du zu diesen Wesen?«
    »Allerdings«, bestätigte Sikona. »Zwar haben uns die Götter schon vor sehr langer Zeit verlassen, aber wir warten immer noch darauf, dass sie zurückkehren und wir ihnen dienen dürfen.«
    Der Wortführer trat einen Schritt zurück und beriet sich so leise mit seinen Kameraden, dass Sikona nicht verstehen konnte, was sie sagten. Schließlich wandte er sich ihr wieder zu.
    »Wir sind uns einig darüber, dass du tatsächlich eine Verwandte von uns bist. Dadurch sind wir zur gegenseitigen Hilfe verpflichtet. Kannst du dich für deine Begleiter verbürgen, dass sie tatsächlich so friedlich sind, wie du gesagt hast?«
    »Das kann ich«, antwortete Sikona fest.
    »Gut. So seid ihr alle in unsere Siedlung eingeladen: Wir werden Wissen austauschen und Nahrung teilen, wie es die Sitte verlangt.«
    Zwar war gemäß den vererbten kollektiven Erinnerungen der Snioranku ein solcher Fall noch nie eingetreten, aber jeder von ihnen wusste, dass es so von Anfang an festgelegt war.
    »Mein Name ist Alirr«, stellte sich der Wortführer endlich vor. »Ich bin die Erste Wachläuferin der Dritten Wachgruppe von Kroluan-She’eyu . So nennen wir unsere Siedlung. Folgt uns.
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