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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)
Autoren: M’Raven
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essen. Kommt.«
    Er führte sie hinter die Stadtmauer und über eine Wendeltreppe, die um das Wasserreservoir herumlief, bis auf die oberste Ebene, die wohl eine Art Versammlungsplattform darstellte. Sie besaß eine Seitenlänge von fast hundert Metern, war von einer hüfthohen Mauer umgeben und von einem Dach aus dünnen, ineinander verschachtelten Steintafeln bedeckt, das auf einer dicken Säule in der Mitte der Plattform und auf schmaleren Stützen auf der Mauer ruhte. Zwischen Mauer und Dach war alles offen.
    In der Mitte der Plattform waren Gestelle aufgebaut, auf denen schon Platten mit Nahrungsmitteln und Getränken standen. Darum herum waren massive Würfel verteilt, die offensichtlich Sitzgelegenheiten darstellten.
    Kerr ließ sich auf einer davon nieder, und die Crews folgten nach Anweisung ihrer jeweiligen Kommandanten seinem Beispiel. Lediglich die Marines und Sicherheitswachen bezogen entlang der Mauer Posten und behielten sowohl die gesamte Plattform wie auch die von hier oben gut sichtbare Umgebung scharf im Auge. Kerr und die übrigen Snioranku nahmen daran offensichtlich keinen Anstoß.
    »Es ist gut, dass eure Wachläufer ebenso wachsam sind wie unsere«, sagte Kerr zu Sikona, der er den Platz neben sich angeboten hatte. »Zwar sind wir hier relativ sicher, aber es gibt immer wieder Angreifer, die versuchen, in unsere Siedlung einzudringen. Einige von ihnen sind fliegenden Wesen, für die unsere hohen Mauern kein Hindernis darstellen. Aber die suchen uns nur zu bestimmten Zeiten heim, wenn die neuen Ernten reif sind. Doch berichtet von euch. Ihr seid neu hier? Woher kommt ihr? Und was ist euer Ziel?«
    Sowohl Dana wie auch Mirrin-Tal und Sikona warfen Siron Talas einen auffordernden Blick zu. Als offizieller Leiter ihrer Expedition war es sein Vorrecht, um nicht zu sagen seine Aufgabe, Kerrs Fragen zu beantworten. Doch er zeigte daran kein Interesse. Stattdessen nickte er Dana zu und beschränkte sich danach aufs Zuhören.
    »Ja, wir sind erst vor ein paar Wochen hierher verschleppt worden«, erklärte Dana. »Wir stammen aus einem Gebiet, das gut 120 Lichtjahre von hier entfernt ist. Wir sind Forscher und auf der Suche nach Artefakten einer hochtechnisierten und wohl auch hochzivilisierten Rasse, die wir die ›Toten Götter‹ nennen, weil sie überall schon seit teilweise Jahrtausenden verschwunden waren, wo wir Reste ihrer Zivilisation gefunden haben. Niemand scheint mehr zu wissen, wer sie sind, woher sie kamen und erst recht nicht, wohin sie verschwunden sind.« Dana deutete auf Sikona. »Die Rhukapai kennen immerhin noch ihre Sprache und Schrift, und wir konnten viel von Sikona lernen. Doch im Moment interessiert uns vordringlich, einen Weg aus diesem Hohlplaneten herauszufinden.«
    Kerr gab eine Folge von Lauten von sich, die von den Translatoren nicht übersetzt wurden. »Das ist alles sehr komplex«, fand er. »Doch ich will auf euer vordringliches Interesse zuerst eingehen. Es gibt keinen Weg hier heraus. Lasst mich euch erzählen von dem Schicksal, das uns hierher verschlagen hat. Danach werdet ihr verstehen. Wir waren die Inneren Wächter von KROLUAN.«
    »Wer oder was ist das?«, unterbrach ihn Mirrin-Tal. »Wir sind einem riesigen Raumschiff oder einer Raumstation begegnet, die eine Sonne hinter sich hergezogen hat. Und Sikona berichtete uns von ›Kroluans der Götter‹, die angeblich Sonnen und Welten bewegen. Meinen Sie so etwas?«
    »Ja, das ist die Aufgabe der KROLUANs«, bestätigte Kerr. »Und wir gehören zu einem von ihnen. Obwohl jeder KROLUAN sehr mächtig ist, kommt es doch einmal vor – wenn auch sehr, sehr selten –, dass einer von ihnen seine Funktion einstellt. Wenn das geschieht, transferiert er seine Inneren Wächter zu einem Schläfer, der danach die Arbeit seines Vorgängers fortsetzt. Und wir dienen dem neuen KROLUAN wie dem alten.«
    »Worin besteht dieser Dienst?«, fragte MacShane neugierig, der sich kein Wort von Kerrs Bericht entgehen ließ.
    »Wir wachen darüber, dass die Maschinen, die KROLUAN am Leben erhalten, reibungslos funktionieren. Doch solange mein Leben bisher währte – jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, da ich mich hier wiederfand und nicht in dem Schläfer, für den wir bestimmt waren –, ist es niemals vorgekommen, dass auch nur eine einzige Maschine in unserem KROLUAN eine Fehlfunktion gehabt hätte. Das ist sogar seit fast 700 Generationen nicht mehr vorgekommen.«
    »Verstehe ich das richtig«, vergewisserte sich MacShane, »dass die
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