Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
Ihr seid unsere Gäste.«
    Während Alirr ein paar ihrer Leute vorausschickte, damit sie die Siedlung von der neuen Entwicklung der Dinge in Kenntnis setzten, kehrte Sikona erleichtert zu ihrer Gruppe zurück und überbrachte die Einladung.
    »Ich bin mir nicht sicher, wie weit wir diesen Snioranku trauen können oder sollten«, stellte der ewig misstrauische Mirrin-Tal fest. »Das könnte eine Falle sein.«
    »Niemals!«, war Sikona überzeugt. »Die Snioranku sind die Inneren Wächter der Kroluans der Götter, und keine von den Guten Göttern geschaffenen Geschöpfe sind …« Sie suchte nach Worten, denn in der Sprache der Rhukapai gab es keine Begriffe für Gewalt oder Verrat. »Nun, sie würden nie etwas tun, das anderen schadet.«
    »Aber sie waren bereit, uns Schaden zuzufügen, falls sie uns als Bedrohung eingestuft hätten«, erinnerte Telford sie. »Oder habe ich das missverstanden?«
    »Nein. Aber dies sind auch völlig andere Umstände als die, die sie gewohnt sind.«
    »Und eben diese Umstände können aus ursprünglich friedlichen Leuten, deren Vielgötterei sowieso ein Frevel sonder Gleichen ist, aggressive Angreifer machen«, beharrte Mirrin-Tal.
    »Wir werden in jedem Fall vorsichtig sein und alles scharf im Auge behalten«, versprach Rakon-Lal, der Chef der kridanischen Sicherheitswachen.
    »Unbedingt«, bekräftigte sein j’ebeemischer Kollege Kandor Mertan.
    »Worauf Sie sich verlassen können«, fügte Telford hinzu.
    »Also nehmen wir die Einladung an?«, wandte Dana sich an Siron Talas.
    Da die Expedition offiziell unter dem Kommando der J’ebeem stand, war er auch in dieser Situation der oberste Entscheidungsträger. Zwar hatte er von Anfang an seine Aufgabe mehr als Vorsitz in einer demokratischen Vereinigung betrachtet, doch in Fällen wie diesem hatte er das letzte Wort, solange sie als Gruppe zusammen waren.
    »Ich sehe nichts, was dagegen spräche«, antwortete er knapp. »Solange unsere Sicherheitskräfte die Augen offen halten. Vielleicht können wir von den Snioranku wichtige Informationen bekommen, wenn sie uns schon eingeladen haben, Wissen auszutauschen. Gehen wir also.«
     
    *
     
    Sie nahmen ihre Ausrüstung auf und folgten den Snioranku. Die beiden Gruppen ließen sich gegenseitig nicht einen Moment aus den Augen. Sikona hatte überhaupt keine Probleme mit der Situation. Sie vertraute den Snioranku offenbar bedingungslos. Sie ging neben Alirr her und war schon eifrig mit ihr ins Gespräch vertieft. Die orangefarbene Tönung ihrer Haut zeigte an, dass sie Freude empfand.
    Der Weg zur Siedlung der Snioranku dauerte gut eine Stunde. Die Behausungen boten einen interessanten Anblick. Sie lagen inmitten einer felsigen Ebene und waren schachtelförmig in die Höhe gebaut. Ihre Konstruktion erinnerte entfernt an die Pueblobauten der frühen Indianerkulturen auf der Erde. Ein fast zwei Kilometer im Quadrat messendes, massives Fundament ragte glatt und mit leicht nach außen gewölbten oberen Rändern fast fünfzehn Meter hoch. Auf diesem Fundament erhob sich jeweils zwanzig Meter vom Rand entfernt eine rundum laufende Mauer mit stabilen Türen darin, gerade groß genug, einen Snioranku durchzulassen. Dahinter begannen erst die würfelförmigen Häuser.
    Die einzigen Zugänge zur Oberfläche des Fundaments bildeten eine Art Zugtreppen, die bei Bedarf hochgezogen wurden und dann wie Pfropfen die Eingänge verschlossen. Diese Zugtreppen besaßen eine keineswegs primitive Konstruktion, sondern waren technische Meisterleistungen, wenn auch mit einfachsten Mitteln hergestellt. Trotzdem verfügten sie über eine automatische Öffnungsvorrichtung. Die Snioranku waren offensichtlich kein primitives Volk.
    Hinter den eigentlichen Stadtmauern lagen lange Reihen breiter Pflanzbeete, auf denen Früchte angebaut wurden, die mit einem raffinierten System bewässert wurden. Das Herz der Siedlung bildete ein riesiges Wasserreservoir, das bis ins Fundament hinunterreichte und über Pumpen das Wasser in brunnenartige Rückhaltebecken auf jede Ebene transportierte.
    Die drei Crews wurden vor der Stadtmauer bereits von einer Delegation erwartet, die von einem Snioranku angeführt wurde, der eine fast weiße Haut besaß.
    »Willkommen«, sagte er und breitete alle acht Arme so weit aus, wie er konnte. »Ich bin Kerr, der Älteste unserer Siedlung. Dies ist ein glücklicher Tag, denn noch nie zuvor konnten wir Fremde als Gäste in Kroluan-She’eyu begrüßen. Wir werden Wissen austauschen und gemeinsam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher