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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)
Autoren: M’Raven
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in Situationen wie dieser die richtigen Worte zu finden. Vielleicht lag es an der Vergangenheit des Arztes als Kandidat für eine Tätigkeit im Geheimdienst und der damit verbundenen Spezialausbildung. Jedenfalls war diese Fähigkeit von unschätzbarem Wert für sie alle.
    Siron kam nicht mehr dazu, noch weiter darüber nachzudenken, denn einer der Posten, die rund um das Camp Wache hielten, gab Alarm …
     
    *
     
    Shesha’a, Kommandantin der WEITE REISE, ging die letzten Berichte und Ortungsergebnisse durch und stellte zufrieden fest, dass die WEITE REISE immer noch in relativer Sicherheit war. Nachdem ihnen nach dem gescheiterten Enterversuch der Morax die Flucht gelungen war, hatte sie entschieden, weiterhin in der Nähe des künstlichen Hohlplaneten zu bleiben und zu versuchen, die Verschleppten zu finden, im Idealfall sie zu befreien. Sie hatte darüber sogar eine – für Shisheni ziemlich untypische, weil heftige – Auseinandersetzung mit Kaishuk gehabt, dem Kommandanten der FLAMMENZUNGE der Starr.
    Kaishuk war der Überzeugung, dass es keine Möglichkeit gab, den Vermissten zu helfen und sie nur ihre eigene Sicherheit leichtsinnig aufs Spiel setzten, wenn sie es versuchten. Für die Starr mochte das zutreffen. Seit die Dronte damals als Erstes über deren Gebiet hergefallen und fast alle Starr zu Drontewirten gemacht hatten, war von dem einstmals stolzen Volk nur noch ein vergleichsweise kleines Häufchen übrig.
    Das hatte dazu geführt, dass die tapferen Starr-Soldaten zwar immer noch tapfer waren, aber jedem einzelnen ihrer Leute nun einen besonderen Stellenwert einräumten. Sie hatten fast schon eine Manie entwickelt, jedes Starr-Leben mit allen Mitteln zu schützen und kein einziges einer unnötigen Gefahr auszusetzen. In den Augen mancher ihrer Verbündeten grenzte das schon an Feigheit.
    Die Shisheni sahen das anders. Zwar besaßen sie eine lange Tradition als Krieger, und Kampf schien in ihren Genen verankert zu sein. Deshalb übten sie sich heute noch in allen sowohl archaischen wie auch modernen Kampfkünsten, obwohl sie inzwischen ein ausgesprochen friedliches Volk geworden waren, das weder untereinander noch von sich aus gegen andere Wesen Krieg führte.
    Es sei denn, sie wurden angegriffen. Wie schon die J’ebeem zweimal überaus schmerzhaft und verlustreich hatten feststellen müssen, mutierten die friedfertigen Shisheni in so einem Fall zu furchtlosen und sehr tödlichen Feinden, denen Angst vor dem eigenen Tod völlig fremd war.
    Doch sie dachten auch sehr logisch und waren überaus effizient in allem, was sie taten. Deshalb konnte Shesha’a Kaishuks Entscheidung wieder nach Hause zu fliegen durchaus nachvollziehen. Schließlich konnten selbst die WEITE REISE und die FLAMMENZUNGE gemeinsam nichts gegen die Flotte der Morax-Schiffe ausrichten, die sich rund um den Hohlplaneten tummelten. Aber die Shisheni hatten einen besonderen Grund zu bleiben, denn sie zählten Dana Frost als eine von ihnen. Und kein Shisheni ließ einen anderen im Stich, solange noch nicht alle Möglichkeiten zur Hilfe ausgeschöpft waren und es noch Hoffnung gab.
    Es war völlig unerheblich, dass Dana Frost als Mensch geboren worden war und nur durch einen rituellen Siegelbund Shesha’as Schwester geworden war. Ein ritueller Siegelbund war nicht nur eine gesetzlich legale Adoption, es war auch eine den Göttern heilige Handlung, die jedem Shisheni sehr viel bedeutete. Und Shesha’a hätte eine Menge darum gegeben, jetzt bei Dana sein und sie unterstützen und beschützen zu können. Oder gemeinsam mit ihr zu sterben, falls es soweit kommen sollte.
    Dana war ihre einzige Familie, da Shesha’a durch unglückliche Umstände ein Einzelkind geblieben war, statt mindestens sieben Wurfgeschwister zu haben. Auch ihre Eltern waren tot und Shesha’a allein. Natürlich war ein Shisheni nie einsam, denn sie waren gesellige Wesen und ständig in Kontakt mit irgendwem und sei es »nur« ihren Physischen Helfern . Doch selbst die größte Zahl von engen Freunden konnte keine Familie ersetzen.
    Shesha’a konnte nicht einmal rational begründen, weshalb sie ausgerechnet einen Menschen als ihre Schwester gewählt hatte, statt eine andere Shisheni. Sie wusste nur, dass sie zwischen sich und Dana eine tiefe Seelenverwandtschaft fühlte und sich sicher war, dass sie diese Form der Verbundenheit mit keinem anderen Wesen teilte. Dass Dana zu einem Fremdvolk gehörte, war dabei völlig unerheblich.
    Als Dana von den Morax entführt und
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