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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
Autoren: Alfred Bekker
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röchelnder Laut kam aus der Kehle Montasrars. Blut schoss ihm aus dem Maul und rann ihm an den Hauern entlang, ehe sein Gesicht zu einer Maske erstarrte.
    Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte Tazaror hinter sich eine Bewegung.
    Herumzuwirbeln und dabei das Schwert zu schwingen, war eins.
    Im nächsten Moment rollte Rezuks Kopf über den Boden. Der Ausdruck, eine Mischung aus Verwunderung, Hass und Entsetzen, war auf seinem Gesicht immer noch zu sehen.
    Und jetzt erst bemerkte Tazaror, dass auch Rezuk ihn nicht hatte davonkommen lassen.
    Das Mono-Schwert seines Unterführers steckte ihm in der Brust. Es war durch seine Panzerung gedrungen und darüber hinaus auch noch ein ganzes Stück in seinen Leib. Rezuk hatte nicht mehr voll zustoßen können, das hatte Tazaror das Leben gerettet. Zumindest für den Augenblick. Eine Welle des Schmerzes durchflutete seinen Körper. Ein grollender Laut drang aus seinem Maul hervor. Wütend reckte er sein Mono-Schwert empor. Die Blicke aller waren auf ihn gerichtet.
    Ihn – der sich nach wie vor als Kommandant der GÖTTERZORN sah und auch keineswegs gewillt war, diesen Posten freiwillig abzugeben.
    Montasrar und Rezuk waren jedenfalls nicht mehr in der Lage, ihn zu ersetzen.
    Die schlanke Mono-Klinge in seiner Brust vibrierte leicht. Ein Reflex ließ ihn zu der Klinge greifen, aber im letzten Moment zurückzucken. Mehr als eine blutige Pranke konnte er sich dabei nicht holen.
    Der Griff der Klinge war allerdings nicht erreichbar für ihn.
    So sehr er sich auch zu recken versuchte.
    Seine Arme waren einfach nicht lang genug.
    »Ich bin der Kommandant der GÖTTERZORN!«, sagte er. Blut lief ihm die Hauer hinunter. Er röchelte. Ein Laut, der wie ein heiseres Husten klang, drang aus seinem Brustkorb und machte jedem, der ihn sah, klar, dass auch er schwer getroffen worden und dem Tode vielleicht näher war als dem Leben. Aber die Art und Weise, wie dieser Kriegerhäuptling, dem schon ein Teil seines Schädels fehlte, nun mit einem Mono-Schwert in der Brust dastand und scheinbar allen Gewalten zu widerstehen vermochte, die sich gegen ihn verschworen hatten, beeindruckte die anwesenden Krieger sichtlich.
    War nicht einer wie er allein dadurch schon von den Göttern ausgezeichnet?
    Hätte Denuur ihn nicht für seinen Frevel, die Göttlichkeit des höchsten Gottes anzuzweifeln, strafen müssen?
    Aber das Gegenteil schien der Fall zu sein.
    Selbst der Totengott schien ihm nichts anhaben zu können.
    »Paznok!«, rief er den Namen eines der Anwesenden. »Komm her!«
    Der Angesprochene blickte sich zu den anderen um. Er schien unsicher zu sein.
    Dies war ein entscheidender Moment, wie Tazaror durchaus bewusst war.
    Es ging darum, ob er seine Autorität wiedererlangen konnte.
    Aber dem Anblick eines Kriegers, der selbst dem Stich eines Mono-Schwertes zu widerstehen vermochte, übte offenbar einen geradezu hypnotischen Einfluss auf die anwesenden Krieger aus.
    Paznok gehorchte.
    Er trat auf Tazaror zu.
    »Zieh das Schwert aus dem Leib deines Kommandanten, Paznok!«, befahl Tazaror.
    »Aber …«
    »Ein Befehl ist ein Befehl, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Also tu es.«
    »Jawohl, Kommandant!«
    Paznoks rechte Pranke legte sich um den Griff des Mono-Schwertes. Mit einem Ruck war die Klinge herausgezogen.
    Tazaror aber spürte, wie sich sein Mund mit Blut füllte.
     
    *
     
    Die L-2 erreichte die STOLZ DER GÖTTER und dockte an. Dazu benutzte sie eine der insgesamt fünfzehn Dockstationen der Hauptschleuse. Im Gegensatz zu den Morax hatte Santos’ Trupp nicht vor, sich mit Gewalt durch die Außenhülle zu brechen und damit die Weltraumbarbaren auf sich aufmerksam zu machen.
    Jefferson und Morales hatten sich schnell in den internen Rechner der Schleuse hineingehackt, sodass ein reibungsloses Andocken möglich war.
    Während die Marines die servoverstärkten raumtauglichen Panzeranzüge trugen, waren Santos, Morales, Jefferson und Jamil lediglich mit leichten Kampfanzügen ausgerüstet, da sie nicht im Umgang mit den Anzügen der Marines ausgebildet waren.
    Die Bewaffnung der Nicht-Marines bestand lediglich aus einem Nadler. Dafür trugen sie einiges an technischem Analyse-Equipment mit sich herum, darunter Ortungsgeräte und Module, mit deren Hilfe sie in die Datensysteme des J’ebeem-Raumers einzudringen vermochten.
    Die Marines Takashi, Ramirez und Baston passierten als Erste die Schleuse.
    Die anderen folgten, nachdem Ramirez das Signal gegeben hatte, dass keine Gefahr bestand.
    Das Bild, das
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