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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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Seife auf dem Kachelboden, und sprang mit einer eleganten Drehung in den Stand.
    Er hätte mich im wahrsten Sinne des Wortes plattmachen können , schoss es ihr durch den Kopf, als sie schwer atmend beobachtete, wie sich auch Suntron aufrappelte. Momentan war ihr dieser Gegner nicht nur körperlich, sondern auch mental weit überlegen. Eine winzige Drehung seines Brustkorbs hatte ihr die Möglichkeit gegeben zu entkommen. Es deprimierte Dana zutiefst, dass sie sich nur deshalb hatte befreien können, weil er es so wollte.
    Mit langsamen, lauernden Schritten stapfte der Koloss wieder auf sie zu.
    Das Geschrei der Zuschauer flaute ab und wich einer atemlosen Spannung. Da durchbrach ein schrilles, metallisches Scheppern die Stille. Die erste Runde war zu Ende. Sofort ertönte im Publikum ein wütendes Zischen. Eine Reihe von Leuten war mit der Pause nicht einverstanden. Aber eine herrische Handbewegung D’aertes brachte sie zum Schweigen.
    Dana war zutiefst erschöpft. Trotzdem hätte es ihr nichts ausgemacht weiterzukämpfen. Das war immer noch besser, als alleine in ihrer Ecke zu hocken und darüber ins Grübeln zu geraten, dass ihr keine wirksame Strategie einfiel, die ihr half, gegen Suntron einigermaßen über die Runden zu kommen. Von einem Sieg gegen diese Kampfmaschine ganz zu schweigen …
     
    *
     
    Anfangs war der Lärm der Kriegstrommeln unerträglich gewesen. Zuerst ganz leise und noch weit entfernt hatte sich der monotone, aufpeitschende Rhythmus zu einem Furcht einflößenden Getöse gesteigert. Je näher Malachenkos Truppen kamen, je mehr sie das zu erobernde Heiligtum in die Zange nahmen, desto lauter wurden auch die Trommeln.
    Der Sinn für den Einsatz dieser akustischen Waffe las auf der Hand. Psychologische Kriegsführung. Fürst Malachenko und sein oberster Befehlshaber General Wrogin demonstrierten damit ihre überwältigende Überlegenheit. Die dröhnenden Trommeln sagten: Wir brauchen kein heimliches Anschleichen, keinen Überraschungsangriff! Wir sind derart in der Überzahl, dass wir euch überfluten werden. Gleichgültig ob ihr euch dagegen zur Wehr setzt oder nicht …
    Seit die Trommeln in ununterbrochener Folge geschlagen wurden, hatte sich rings um den Tempel kein einziger der heiligen Affen mehr blicken lassen.
    »Wahrscheinlich verstecken sie sich in den Kronen der Baumwipfel und halten sich die Ohren zu …«, sagte Kanturiol zu Herzog Rigbalton. »Vielleicht haben sie sich aber auch schon außer Hörweite geflüchtet und kommen nie wieder in das Heiligtum zurück, das ihnen geweiht wurde.«
    »Das glaube ich nicht«, knurrte der wortkarge, dicke Herzog. Trotzdem verfinsterte sich seine Miene noch mehr als sonst.
    »Wie könnt Ihr davon überzeugt sein, dass die scheuen, heiligen Tiere wieder hierher zurückkommen werden?«, fragte Kanturiol laut genug, um den allgegenwärtigen Trommellärm zu übertönen. Es fiel ihm immer noch schwer zu schreien. Die dünne Schlinge, mit der Odira vor wenigen Tagen versucht hatte, ihn zu erwürgen, hatte seinen Kehlkopf und seine Stimmbänder schlimmer in Mitleidenschaft gezogen, als anfangs vermutet.
    Vielleicht verbringe ich den Rest meiner Tage damit, nur noch heiser herumkrächzen zu können , dachte er. Aber was heißt schon Rest meiner Tage? Selbst wenn Malachenkos Armee nur aus Trommlern besteht und der Lärm uns etwas vormachen will, was gar nicht da ist, handelt es sich um so viele Kämpfer, dass wir hoffnungslos unterlegen sind. Der Rest meiner Tage dürfte also ziemlich limitiert sein. Was mache ich mir da Sorgen um meine Stimme?
    Die trüben Gedanken bewirkten, dass Kanturiol beinahe die Antwort des Herzogs verpasste.
    »Es ist ganz einfach, Söhnchen«, erwiderte Rigbalton – seit Kurzem, genauer seit Prinz Lamfars Ermordung, redete er den jungen Deserteur gerne als »Söhnchen« an. »Aus irgendeinem Grund halten sich die Affen nur hier in unmittelbarer Umgebung des Tempels auf. Es gibt sie sonst nirgendwo auf der Welt. Vielleicht liegt es am guten Futter, das sie von den Priestern und Mönchen bekommen …«
    Das struppige rot-schwarz gefleckte Antlitz des alten Kriegshelden, den ein undankbarer Kazan und ein noch gnadenloseres Schicksal hierher verbannt hatten, zeigte den Anflug eines Lächelns.
    »Solltest du jedoch recht haben mit deiner Ansicht«, fuhr der Herzog fort und genauso rasch verschwand auch das Lächeln wieder, »und die heiligen Affen werden tatsächlich von dem unheiligen Lärm der gottlosen Kreaturen im Dienste
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