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Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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halten. Bei diesen Kämpfen hatte das Jagdgeschwader natürlich starke Verluste hinnehmen müssen. In den letzten, verhältnismäßig friedlichen Wochen hatte man alles getan, um die Lücken wieder aufzufüllen. Während auf dem im Erdorbit gelegenen Spacedock 13 bereits ein zweites Schiff der Carrier-Klasse vor Kurzem fertig gestellt worden war, lief natürlich auch die Produktion der schnellen Jäger auf Hochtouren. Die Zahl der Maschinen, die gegenwärtig auf der LEVIATHAN stationiert waren, betrug 298, womit die Verluste so gut wie ausgeglichen waren.
    Sehr viel schwerer als die Produktion der Jäger, bei denen es sich im Prinzip um ein fliegendes Gauss-Geschütz mit Pilotenkabine und Mesonenantrieb handelte, war die Ausbildung frischer Piloten. Noch gab es genug Personal, um die Verluste einigermaßen kompensieren zu können, aber wenn die Kämpfe mit den Dronte wieder an Heftigkeit zunahmen und der Krieg in eine neue Phase trat, dann war absehbar, wann das Star Corps in diesem Punkt an seine Grenzen stieß.
    Schon jetzt hatte man die entsprechenden Ausbildungsgänge an der Star Corps Akademie auf Ganymed drastisch verkürzt und war vor allem dazu übergangen, möglichst erfahrene Piloten aus der Privatwirtschaft oder den lokalen Verteidigungsstreitkräften der einzelnen Mitgliedswelten für den Dienst im Star Corps anzuwerben.
    Trifflers Gesicht erschien auf dem Schirm.
    »Wir werden in Kürze angegriffen, Commodore«, sagte Levonian. »Eine gigantische Flotte von Dronte-Raumern befindet sich im Bergstrom-Anflug auf den Brückenkopf. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Geschwader so schnell wie möglich gefechtsbereit ist.«
    »Das ist innerhalb weniger Minuten der Fall, Sir!«, versicherte Moss Triffler.
    »Die Positionsübersicht der voraussichtlichen Eintrittspunkte müsste von Ihrem Rechnerterminal aus bereits zugänglich sein. Wir müssen versuchen, so viele der gegnerischen Einheiten wie möglich gleich beim Austritt aus dem Bergstrom-Raum abzufangen und zu vernichten. Dazu werden wir mit einer koordinierten Aktion von Jägern und Kampfschiffen vorgehen.«
    Je länger das Gefecht dauerte, desto mehr würde sich die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners auswirken, wie Levonian aus bitterer Erfahrung wusste. Es war sehr schwer, die Schlacht noch einmal herumzudrehen und den Brückenkopf zu halten, wenn es die Dronte erst einmal geschafft hatten, sich festzusetzen.
    »Sir, haben wir Aussicht auf Verstärkung?«, fragte Triffler. »Schließlich soll doch inzwischen ein zweiter Carrier fertig gestellt worden sein …«
    »Ich habe deshalb immer wieder angefragt, Commodore. Leider bin ich auf vollkommen taube Ohren gestoßen. Und was den zweiten Carrier angeht, so hat man damit wohl etwas anderes vor …«
    »Zu dumm!«
    Levonian zuckte mit den Schultern. »Die personellen Verluste der vergangenen Monate sind überall zu spüren und sind auch nirgendwo vollständig auszugleichen. Zumindest nicht qualitativ. Es zeigt sich immer mehr, wie nahe uns die Schlacht um Alpha Pictoris an den Abgrund gebracht hat!«
    »Dann werden wir wohl mit dem auskommen müssen, was wir haben«, knurrte Moss Triffler. »Wenigstens mangelt es uns im Moment noch nicht an Jägern …«
    »Ich berufe in einer Viertelstunde eine Sitzung des strategischen Stabes in der Offiziersmesse ein. Seien Sie bitte pünktlich.«
    »Ja, Sir!«, versicherte Triffler. Zwar war der ehemalige Testpilot des Far Horizon Konzerns, der sich nach einer Anklage wegen Geheimnisverrats als Frachterpilot hatte durchschlagen müssen, nun schon seit sechzehn Jahren im Dienst des Star Corps, aber seine Umgangsformen waren immer noch sehr unmilitärisch. Seine Auffassung von Pünktlichkeit allerdings mitunter ebenfalls, wie Levonian in der kurzen Zeit ihrer Zusammenarbeit bereits festgestellt hatte.
    Dafür hat er andere Qualitäten , dachte der Admiral.
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Levonian drehte sich zu Linda van Thieu herum. »Sie nehmen an der Stabssitzung teil und bereiten alles vor. Das Kommando übernimmt der II.O.«
    »Ja, Sir.«
    »Commodore Douglas?«, wandte sich Levonian an seinen Zweiten Offizier, einen Mann mit schlaksiger Gestalt und wirrem, gelockten Haar. Douglas’ Anblick ließ Levonian stets bedauern, dass man die Star Corps Frisurvorschriften für Männer im Sinne einer Gleichbehandlung den Vorschriften für Frauen angepasst hatte.
    »Captain?«, fragte Douglas und nahm Haltung an.
    »Wie schon erwähnt übernehmen Sie das Kommando. Wenn sich
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