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Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Titel: Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
Autoren: M’Raven
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im menschlichen Genom nicht vorgesehen, dass wir Methan atmen können oder Temperaturen bis minus 200 Grad unbeschadet überleben.« Er zuckte mit den Schultern. »Es ist sicher eine überwiegend philosophische Betrachtung. Aber sind diese Leute wirklich noch Menschen?«
    »Was meinen Sie, Doktor? Sie sind der Mediziner. Sie müssten diese Frage eher beantworten können als ich.«
    Dr. Kandango schüttelte den Kopf. »Es ist wohl in erster Linie eine Frage der Definition. Wie hoch muss der Prozentsatz an menschlichen Genen in einem Wesen sein. 100 Prozent? Reichen 50?« Er schüttelte erneut den Kopf. »Aber darüber sollen sich Ethiker und Politiker den Kopf zerbrechen. Ich bin Wissenschaftler. Allerdings«, fügte er nachdrücklich hinzu, »stehe ich nicht wie die meisten meiner lieben Genetic-Kollegen auf dem Standpunkt, dass man alles machen darf, was auch machbar ist. Wir müssen uns einen profunden Respekt vor der natürlichen Schöpfung bewahren, wenn wir moralisch gesehen immer noch Menschen sein und bleiben wollen.« Er klopfte Valentina väterlich auf die Schulter. »Aber ich werde mich jetzt erstmal darum kümmern, Mr. Ingvarsson zum Reden zu bringen. Ich teile Ihnen dann das Ergebnis mit.«
    Valentina nickte und machte sich daran, die geheimen Kammern der Schmuckstücke zu öffnen. Sie legte die fünf Gegenstände nebeneinander vor sich auf den Tisch und sang die ersten drei Sätze des uralten Liedes »Amazing Grace«. Diese Melodie in Verbindung mit ihrem Stimmcode öffnete die verborgenen Fächer, in denen die Mikrochips lagen. Und alle fünf enthielten tatsächlich ihren Chip. Valentina nahm sie heraus, legte sie in ein speziell dafür konstruiertes Lesegerät, das die Daten automatisch entschlüsselte und begann mit der Auswertung.
    Sie erkannte schnell, dass die fünf Agenten keineswegs vergeblich gestorben waren. Doch was die Daten ihr enthüllten, war ungeheuerlich …
     
    *
     
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen!«, beharrte Tarik Ingvarsson zum wiederholten Mal. »Wir stehen doch alle auf derselben Seite. Ich bin einer von euch und werde hier behandelt wie ein Schwerverbrecher.«
    »Oh, keineswegs«, beschied ihm Michelle Masters. »Mit Schwerverbrechern pflegen wir ganz anders umzugehen. Und dass Sie einer von uns sind, wage ich zu bezweifeln. Dazu wissen Sie viel zu wenige Details, die einer von uns kennt. Das lässt nur den Schluss zu, dass Sie irgendwann in den vergangenen Wochen den anderen in die Hände gefallen sind und einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Und Sie haben jetzt nur eine einzige Option: Entweder Sie erzählen uns alles freiwillig, oder wir holen es auf andere Weise aus Ihnen heraus. Die Wahl liegt bei Ihnen.«
    Ingvarsson schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wie Sie überhaupt auf den Gedanken gekommen sind, dass ich ein Verräter sein könnte.«
    »Ganz einfach, Mr. Ingvarsson. Da ist, wie schon erwähnt, Ihre Unkenntnis von Dingen, die Sie wissen müssten. Dazu kommt, dass Sie der einzige Agent sind, der nicht auf den Rückrufbefehl reagiert hat.«
    »Ich habe keinen erhalten!«, beteuerte Ingvarsson.
    »Sie haben ihn erhalten. Aber Sie haben ihn nicht als das erkannt, was er ist. Und was sagt uns das jetzt?«
    Ingvarsson wurde durch das Eintreten Dr. Kandangos einer Antwort enthoben.
    Der Arzt lächelte ihn freundlich an. »Bemühen Sie sich nicht, Mr. Ingvarsson. Dieses kleine Spritzchen wird Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.«
    Ehe Ingvarsson etwas sagen oder gar zur Gegenwehr übergehen konnte, hatte Kandango ihm den Injektor bereits an den Hals gedrückt und aktiviert. Sekunden später verspürte Ingvarsson ein leichtes Schwindelgefühl gefolgt von einer unangenehmen Willenlosigkeit, die er noch nie gefühlt hatte.
    Im nächsten Moment setzte sein Herzschlag aus. Wenige Augenblicke danach war er tot, und alle Reanimationsmaßnahmen brachten ihn nicht wieder ins Leben zurück.
    »Ich dachte, Sie hätten Ihn auf Selbstmordkapseln untersucht!«, sagte Dr. Kandango vorwurfsvoll zu Michelle Masters.
    »Das haben wir, Doktor, und er hatte nichts dergleichen mehr bei sich. Ich verstehe das nicht.«
    »Zur Obduktion mit ihm!«, ordnete der Arzt an. »Ich will wissen, was geschehen ist.« Er schüttelte den Kopf. »Das hätte einfach nicht passieren dürfen!«
    »Vielleicht eine Allergie gegen das Wahrheitsserum?«, vermutete Michelle.
    Dr. Kandango schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen! Wie Sie selbst wissen, werden alle Agenten schon bei den
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