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Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Titel: Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
Autoren: M’Raven
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Tests für ihre Aufnahme in die GalAb auf Allergien gegen diese Seren getestet. Ingvarsson wäre nie in den aktiven Dienst genommen worden, wenn er eine solche Allergie hätte. Es muss einen anderen Grund dafür geben. Und ich werde ihn herausfinden.«
    Das Letzte sagte er mit einer derart grimmigen Entschlossenheit, dass Michelle keinen Zweifel daran hatte, dass er seinen Vorsatz in die Tat umsetzen würde. Sie überließ den Arzt seiner Arbeit und ging zu Valentina Duchamp, um ihr Bericht zu erstatten.
    Ihre Chefin saß vor einem Dechiffriergerät und studierte die gerade entschlüsselten Aufzeichnungen der erbeuteten Mikrochips. Sie ließ Michelle gar nicht erst zu Wort kommen.
    »Sehen Sie sich das an, Michelle. Es ist schlimmer, als wir befürchtet hatten.«
    Michelle trat zu ihr und sah ihr über die Schulter. Auf dem Bildschirm lief offenbar ein Dokumentationsfilm, dessen Darstellung zweigeteilt war. Den größten Teil nahm die Aufnahme eines Soldaten während einer Übung ein. Am rechten Rand dazu wurden sein Genom und genetisch relevante Daten eingeblendet.
    Doch der Soldat auf dem Bildschirm entsprach in keiner Weise den Soldaten, die Valentina und Michelle bisher kannten. Er war selbst für einen Genetic ungewöhnlich. Die genetisch optimierten Soldaten mit einem signifikanten »S.« für »Soldier« zwischen ihrem Vor- und Nachnamen sahen immer noch wie ganz normale Menschen aus, wenn die meisten von ihnen auch eine Größe von 2 Metern und darüber aufwiesen. Dieser »S.« war völlig anders.
    Er war nackt – extrem schlank und hoch gewachsen, trotzdem muskulös. Sein Schädel war kahl, zeigte aber anstelle der Haare Hornplatten, die an die Kopfschuppen einer Schlange erinnerten. Auch seine Haut schien teilweise mit Schuppen bedeckt zu sein. Seine goldenen Augen zeigten senkrechte Schlitze wie Katzenaugen. Er bewegte sich in einer Wüstenlandschaft auf ein außerhalb des Aufnahmebereichs liegendes Ziel zu. Seine Bewegungen glichen stark denen einer Schlange. Und kaum hatte er sich auf den Wüstenboden gelegt, wurde er so gut wie unsichtbar.
    Eine Stimme aus dem Off kommentierte die Darstellung: » Dies ist der erste voll ausgereifte Prototyp der Snake-Serie. Einsatzgebiet: extrem heiße, trockene Welten. Temperaturtoleranz zwischen minus 50 und plus 250 Grad Celsius. Er kann bis zu 6 Monate ohne Nahrung und bis zu 2 Monate ohne Flüssigkeit überleben. Außerdem verfügt er über die Möglichkeit, seinen Körper für maximal 5 Monate in eine Stasis vergleichbar mit dem Winterschlaf mancher Tiere zu versetzen. Voraussetzung dafür ist eine Temperatur unter 0 Grad Celsius. Er verfügt über eine auf das Dreifache gesteigerte Stoß- und Schnellkraft. Bei der Erschaffung dieses Typs wurden Gensequenzen von Corallus caninuns, Cyclura cornuta und Sepiotheuthis sepioidea verwendet. Die Schuppenbildung der Haut konnte leider nicht eliminiert werden, da sie an die Gensequenz für die lange Nahrungsmittelabstinenz gekoppelt ist. Intelligenzquotient: 120 … «
    Valentina stoppte die Aufzeichnung. »Mit anderen Worten, wir haben hier einen Hybriden aus Mensch, Hundskopfboa, Nashornleguan und Tintenfisch! Deshalb kann er sich dem Untergrund so perfekt anpassen. Das ist doch kein Mensch mehr!«
    »Aber was ist dieser … dieses Wesen jetzt?«
    »Nein. Bei ihm bekommt der Begriff Schlangenmensch eine völlig neue und sehr reale Bedeutung«, meinte Valentina ironisch. »Ich wage nicht mir auszumalen, welche Art von … Hybriden die Genetics noch geschaffen haben, während eben mal keiner hingesehen hat.«
    Sie konnte sich gerade noch verkneifen, »Monster« zu sagen. Schließlich konnten diese Wesen nichts für das, was man aus ihnen gemacht hatte. Gemäß dem am Rand der Aufzeichnung eingeblendeten Entstehungsprozess dieses Schlangenmenschen war er bereits im Eistadium genetisch verändert und anschließend mit einem speziell zu diesem Zweck entwickelten Wachstumsbeschleuniger innerhalb von zehn Jahren zur Reife eines 25-jährigen Erwachsenen gebracht worden. Valentina wagte nicht daran zu denken, was das für die seelische Entwicklung dieser besonderen Genetics bedeuten mochte.
    Mit Sicherheit hielt man sie von »normalen« Menschen fern. Denn Valentina konnte sich nur zu gut vorstellen, wie die Reaktion selbst der überzeugten Genetics auf Wesen wie ihn sein würde.
    Auch wenn die Solaren Welten schon seit geraumer Zeit Kontakte zu fremden Spezies unterhielt, die größtenteils vollkommen anders aussahen, war es
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