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Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha

Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha

Titel: Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
Autoren: Alfred Bekker
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annehme, Captain!«
    Es versetzte Frost einen Stich, dass William ihre eigenen Gedanken derart exakt getroffen hatte. Sein besonderes Einfühlungsvermögen, zudem noch gepaart mit diplomatischem Geschick, fielen ihr nicht zum ersten Mal auf. Wie macht er das nur? So eine Ausbildung sollte man dem diplomatischen Corps angedeihen lassen!
    Er lächelte leicht. »Ich konnte nicht umhin, etwas vom Gespräch des Fähnrichs mit Sergeant Ndogo mitzubekommen – ganz zu schweigen von der Reaktion der beiden auf Ihre Anwesenheit.«
    »Es ist nicht immer angenehm, das Eisbiest zu sein.«
    »Dann hätten Sie nicht Captain werden dürfen. Aber mir scheint, Sie kommen mit dieser Situation ganz gut zurecht und können die Balance zwischen Nähe und Distanz halten, die für diese Aufgabe nötig ist.«
    Auf Danas Gesicht erschien jetzt ein Ausdruck des Erstaunens.
    Bruder William wirkte plötzlich verunsichert. Ihm schien gerade klar zu werden, wie ungeschützt und offen er sich geäußert hatte. »Es tut mir Leid, Ma’am, ich … Wissen Sie, ich neige manchmal dazu, einfach zu sagen, was ich denke …«
    »Ist schon gut, Bruder William.«
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    »Gerne.«
    Er druckste etwas herum. Dana wusste sofort, dass er irgendein Anliegen hatte, dass er mit sich herumtrug. Wenn man Menschen gut kennt, braucht man sie manchmal nur zu beobachten, um zu wissen, was in einen vorgeht! , dachte sie. Vielleicht ist das Bruder Williams Geheimnis!
    »Captain, das Wurmloch ist im Begriff, sich zu öffnen. Nach den vorliegenden Daten wäre es zwar auf Grund der Subraumturbulenzen und einer gewissen Strukturinstabilität nach geradezu fahrlässig, ein Raumschiff auf den Weg nach Trans-Alpha zu schicken, aber …« Er verhaspelte sich etwas. Dana schwieg und wartete geduldig ab, bis William schließlich den roten Faden wieder fand. »Es sind bereits einige Gesteinsbrocken aus dem Wurmloch herausgeschleudert worden, die offenbar von der anderen Seite stammen«, erklärte er schließlich. Seine Augen fixierten Dana dabei mit einem ungewöhnlich intensiven und konzentrierten Blick, den sie in dieser Form von dem Christophorer-Mönch nicht gewöhnt war. »Und da wir an Punkt Alpha vorbeifliegen, wo Professor von Schlichten sich zurzeit mit einer Fähre aufhält …«
    »Hören Sie den Bordfunk ab, Bruder William?«
    Er grinste ertappt. »Nein, ich stehe in privatem Funkkontakt zu Professor von Schlichten. Ich weiß, dass Sie ihn auf persönlicher Ebene nicht allzu sehr schätzen – aber nichtsdestotrotz halte ich ihn für einen genialen Wissenschaftler.«
    »Was ist Ihr Anliegen, Bruder William?«
    »Geben Sie mir eine der Landefähren, sodass ich mich ausschleusen könnte, um von Schlichten zu unterstützen.«
    »Ausgeschlossen, Bruder William. Meinetwegen können wir das Tempo drosseln, sodass wir Sie mit einer Fähre zu von Schlichtens Shuttle übersetzen lassen können. Dagegen ist nichts einzuwenden.«
    »Aber das ist nicht dasselbe!«, erwiderte Bruder William. »Wir könnten gleichzeitig Messungen an mehreren dieser Brocken durchführen, ganz abgesehen davon, dass wir die fünfdimensionale Strahlungsfelder besser …«
    »Nein!«, unterbrach Dana ihn unmissverständlich. »Es tut mir wirklich Leid, aber Sie vergessen scheinbar, dass wir uns hier in einem potentiellen Kriegsgebiet befinden. Wir rechnen jederzeit mit einem Eingreifen der Starr. Es ist keineswegs sicher, dass die Sauroiden das Ende des Ultimatums abwarten. Aber spätestens dann wird sich die Lage dramatisch zuspitzen, da kann ich zu einem derartigen Manöver schon aus Sicherheitsgründen keine Zustimmung geben.«
    Bruder William atmete tief durch. »Gut, dann wäre es nett, wenn ich zu von Schlichtens Shuttle überwechseln könnte, um ihm bei der Durchführung seiner Forschungsarbeiten zu unterstützen.«
    »In Ordnung, Bruder William.«
    Der Christophorer erhob sich. Sein Gesicht wirkte etwas in sich gekehrt. Dana hatte das Gefühl, ihre Entscheidung in irgendeiner Form näher begründen zu müssen – obwohl das eigentlich Unsinn war.
    Gerade als er sich zum Gehen wandte, sagte sie: »Bruder William, diese Entscheidung richtet sich nicht gegen Sie oder Ihre Forschungsarbeit. Es sind einfach die Umstände, die das Setzen von Prioritäten erfordern. Zwar bin ich gehalten die Arbeiten des Forscherteams um Professor Schmetzer auf SCB 567 nach Kräften zu unterstützen …«
    »Wenn Sie mich mit einer eigenen Fähre in die Nähe von Punkt Alpha lassen würden,
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