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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt
Autoren: M’Raven
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Ewigkeit unmöglich bleiben wird. Schließlich haben die Shisheni auch ein Verfahren entwickelt …«
    »Subkommandant Nolar«, unterbrach ihn Siron kalt, »Sie werden einen Bericht verfassen, in dem Sie nachdrücklich darauf hinweisen, dass wir aus eigener Kraft nicht die Möglichkeit haben und auch niemals haben werden , das Emuyili zu verarbeiten. Anders ausgedrückt, dass wir ohne die Technologie der Shisheni diesen Stoff niemals werden nutzen können. Und Sie werden niemals gegenüber irgendjemandem von dieser Überzeugung abweichen. Haben Sie mich verstanden?«
    Keris Nolar versuchte, seine Erleichterung zu verbergen, was ihm aber nicht ganz gelang, als er schlicht antwortete: »Jawohl, Kommandant.«
    »Dann erwarte ich schnellstmöglich Ihren entsprechenden Bericht. Stellen Sie die Arbeiten auf Skoshu ein, nehmen Sie die Geräte wieder an Bord und verlassen Sie den Planeten. Sie erhalten in Kürze weitere Anweisungen.«
    Siron wartete Nolars Bestätigung nicht ab, sondern unterbrach die Verbindung. Eine Weile saß er reglos in seinem Sessel und starrte nachdenklich auf den dunklen Bildschirm seines Display. Weder Dana noch Shesha’a störten seine Gedanken. Schließlich schaltete er das Gerät wieder ein und kontaktierte das Triumvirat. Wenig später erschien das Gesicht von Dagis Rendoy auf dem Schirm. »Kommandant Talas, was haben Sie zu berichten?«
    »Einen Fehlschlag, Hoher Herr«, antwortete Siron und benutzte die selten gebrauchte Anrede höchsten Respekts gegenüber einem Triumviratsmitglied. »Alle Shisheni haben sich in unterirdische Verstecke zurückgezogen, die wir nicht orten können und deren Zugänge mit ebenfalls nicht zu ortenden Sprengfallen gesichert sind. Das gilt auch für sämtliche Gebäude auf dem Planeten. Bei dem Versuch, in sie einzudringen, gab es Verluste. Außerdem ist es den Shisheni gelungen, 65 Schiffe zu vernichten, ohne dass wir auch nur einen einzigen von ihnen oder eine ihrer Waffen ausmachen konnten. Wofür ich selbstverständlich die volle Verantwortung übernehme.«
    »Selbstverständlich«, antwortete Rendoy kalt. »Ich hoffe für Sie, dass das noch nicht alles ist?«
    »Nein, mein Triumvir, aber der Rest meines Berichts ist nicht erfreulicher. Die Shisheni haben sämtliche Emuyili-Minen vernichtet, ebenso ihre Rohstoffvorräte. Sie haben sogar alle Aufbereitungsanlagen zerstört. Außerdem haben alle Techniker und Ingenieure, die über die Herstellung der Geräte und die Verarbeitung des Emuyili Kenntnisse besaßen, Selbstmord begangen, insgesamt über 6000 Individuen. Und gerade teilte mir Subkommandant Nolar mit, dass wir ohne die Technik der Shisheni das Emuyili niemals werden nutzbar machen können. Ich werde Ihnen seinen detaillierten Bericht umgehend zusenden.«
    Siron sah, wie Dagis Rendoy auf dem Bildschirm die Lippen zusammenpresste. »Erzählen Sie mir nicht, Talas, dass Sie nicht in der Lage sind, Gefangene zu machen und diese Sauroiden zur Kooperation zu zwingen«, sagte er scharf.
    »Ich habe eine gefangene Shisheni, mein Triumvir. Aber, so unglaublich es auch scheint, es gibt nichts, wirklich nichts , Hoher Herr, mit dem man einen Shisheni zur Kooperation zwingen könnte. Drogen wirken bei ihnen nicht, sie können willkürlich ihr Schmerzempfinden kontrollieren, und der Tod – ihr eigener ebenso wie der ihrer Angehörigen, sogar ihrer Kinder – ist für sie ein Ereignis, das sie nicht betrauern, sondern feiern. Sie fürchten nicht einmal die Vernichtung ihres gesamten Volkes, weil sie gemäß ihrem religiösen Glauben auf ewig in transzendenter Form weiterexistieren.« Siron machte eine zerknirschte und entschuldigende Geste. »Unsere bisherigen Informationen über dieses Volk waren höchst unvollständig, unpräzise und größtenteils vollkommen falsch. Sie sind keineswegs so primitiv, wie die uns vorliegenden Berichte implizieren.«
    Dana Frost begann langsam, den J’ebeem zu bewundern. Da er den Translator nicht ausgeschaltet hatte, konnten sie und Shesha’a das gesamte Gespräch mithören. Er brachte es fertig, die Hauptschuld an der Misere dem Verfasser der Berichte über die Shisheni zuzuschustern, ohne auch nur ein einziges Mal dessen Namen zu erwähnen oder für sich selbst Entschuldigungen zu suchen. Doch Siron Talas war noch lange nicht fertig. Seinen größten Trumpf hatte er sich bis zuletzt aufgehoben.
    »Außerdem habe ich durch das Verhör der Gefangenen etwas Beunruhigendes erfahren. Die Shisheni sind Verbündete der Solaren Welten.
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