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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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Amris.
    »Das bin ich: Commander Dana Frost«, meldete sich Dana zu Wort.
    »Gut zu wissen. Manche Dinge lassen sich wahrscheinlich besser zwischen Raumfahrern regeln als mit Diplomaten, die einem doch nur das Wort im Munde umdrehen«, äußerte Goal Amris jetzt seine Ansicht, die Paljanov sichtlich missfiel. »Wir werden auf Parallelkurs gehen, gemeinsam in den Zwischenraum eintreten und die Strecke bis zum System von Assanos Feuer hinter uns bringen. Materialisieren Sie nicht im Normalraum, ohne dass Sie zuvor einen Überlichtfunkspruch von uns bekommen haben.«
    »Sie möchten uns dann sofort in Empfang nehmen«, schloss Dana.
    »Nennen Sie es eine Ehreneskorte«, erwiderte der Kommandant des J’ebeem-Schiffs.
    »Ich darf Ihnen versichern, dass jegliches Misstrauen unangebracht ist«, warf Paljanov ein. »Uns wurde eine freie Passage vom Trümmer-System bis zu Assanos Feuer von Ihrem Triumvirat zugesagt.«
    »An diese Absprache werden wir uns peinlichst genau halten, Commander Frost«, versicherte der J’ebeem-Kommandant und ignorierte den Botschafter ansonsten. »Und wenn Sie es auch tun, werden wir keinerlei Probleme miteinander haben. Andernfalls …« Er verzog das Gesicht.
    Auf Dana wirkte das wie die J’ebeem-Entsprechung eines Lächelns. Äußerlich waren sich beide Spezies zwar ausgesprochen ähnlich, aber physiologisch gab es erhebliche Unterschiede. So besaßen die J’ebeem beispielsweise fast alle lebenswichtigen Organe doppelt, ihre Reflexe waren von einer beinahe sprichwörtlichen Schnelligkeit und zumeist waren sie Beidhänder. Da sie ursprünglich von flugtauglichen Wesen abstammten, die aus großer Höhe ihre Beute gejagt hatten, verfügten sie über ausgesprochen leistungsfähige Augen. Was ihre Mimik anging, so schien manches der menschlichen Mimik zu entsprechen, anderes wiederum war deutlich verschieden. J’ebeem-Agenten, die der Geheimdienst Temuran in das Star Corps und andere wichtige Institutionen der Solaren Welten eingeschleust hatte, waren allerdings dazu in der Lage gewesen, sich in dieser Hinsieht perfekt an ihre menschliche Umgebung anzupassen.
    »Wir würden nicht zögern, Sie sofort unter Feuer zu nehmen, falls wir an Bord Ihres Schiffes auch nur eine einzige verdächtige Energiesignatur orten würden«, erklärte Kommandant Goal Amris aus dem Haus Rasan.
    Die Zeiten, da die Mitglieder der Adelshäuser Benimm-Unterricht hatten, scheinen wohl schon länger zurückzuliegen , überlegte Dana sarkastisch. Kein Wunder, dass sich da so mancher in die Alte Herrlichkeit des Reiches von Ebeem zurücksehnt!
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
     
    *
     
    Es waren die letzten Stunden der überlangen Nacht auf Assano. Die Temperaturen fielen im Verlauf dieser Nacht, die gemessen an irdischen Standards je nach Jahreszeit zwischen ein und zwei Wochen dauerte, auf annähernd fünfzig Grad minus.
    In besonders kalten und langen Winternächten konnten an den Polen sogar bis zu minus hundert Grad erreicht werden. Der lange Assano-Tag glich dies aus. Im Mittel lagen die Temperaturen, wenn Assanos Feuer den Zenith erreichte, bei dreißig bis vierzig Grad Celsius, konnten aber mancherorts auch bis zu siebzig Grad erreichen.
    Angenehm waren die Stunden des späten Morgens und des frühen Abends. Ein kühler Wind aus dem Norden strich die schroffen Vulkankegel entlang, auf denen sich während der langen Nacht oft Schnee und Eis bildeten.
    Nebelbänke standen in den tiefen Tälern dazwischen. Die meisten Monde Assanos umrundeten den Planeten mehrmals täglich und zumindest in jenen Nachtphasen, in denen sie am Himmel standen, war es relativ hell.
    Ein Mann zog sich den warmen Mantel aus dem synthetisch veredelten Fell einer assanoanischen Einzahn-Katze enger um die Schultern.
    Drelur Laktraan fröstelte. Die langsame Eigenrotation Assanos hatte seinen Schlafrhythmus ohnehin hoffnungslos durcheinander gebracht, sodass es jetzt sinnlos für ihn war, sich hinzulegen und die Augen zu schließen.
    Der Chef des Temuran stand auf dem höchsten Turm von Kar’assano, dem imposanten, uralten Herrschersitz der Fürstgouverneure dieses Planeten.
    Auch wenn es weder an Alter noch an Monumentalität mit Soriana, der Herrscherresidenz des Triumvirats der Erhabenen Häuser auf Ebeem mithalten konnte, so war Kar’assano doch zweifellos eine der bedeutendsten Residenzen des gesamten Reiches. Ein bürgähnliches Gebäude, umrandet von monumentalen Mauern und durch gewaltige, quaderförmige Gebäude gekennzeichnet, die
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