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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter
Autoren: Christian Montillon
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bereiten.«
    »Olafsson hat vier Marines in schweren Panzeranzügen vor der Höhle postiert«, wandte Michael Tong ein.
    »Und der Wächter verfügt über die Tulag-Dämpfe«, erinnerte der Christophorer.
     
    *
     
    Während der nächsten vier Tagen herrschte Ruhe.
    Commodore Jackson hatte erreicht, dass ein Militärwissenschaftler der Starr zu ihrer Unterstützung ins Gerohli-System fliegen würde. Nach vier Tagen Flugzeit musste er noch heute hier eintreffen.
    Nach und nach hatte Lieutenant Gardikov alle Komapatienten mit Hilfe des von ihr synthetisierten Gegenmittels aufgeweckt. Bei niemandem zeichneten sich bleibende Schäden ab. Nach einigen Stunden Schlaf waren alle wieder bei Kräften.
    Die Bedrohung durch die Raubtiere, die die KALKUTTA-Besatzung »Dämonen« getauft hatte, war von Sergeant Olafsson beseitigt worden. Offenbar handelte es sich bei der Höhle, die von den Marines Takashi und Braun entdeckt worden war, um den einzigen Unterschlupf der Bestien in der Nähe der Absturzstelle.
    Doch obwohl alles äußerlich reibungslos verlief, spürte Dana in sich eine große Unruhe. Wenn sie die Augen schloss, sah sie den Wächter vor sich, wie er seine Überzeugung hinausschrie, von den Dämonen in die Irre geführt zu werden …
    Sie wusste, dass er zu allem fähig sein würde.
    Sie war gerade mit äußerst lästiger Verwaltungsarbeit beschäftigt, als Lieutenant Stein ihr mitteilte: »Captain, das Schiff der Starr hat den Bergstrom-Raum verlassen. In circa acht Stunden wird es Gerohli-III erreichen. Der Kommandant lässt Ihnen mitteilen, dass sich sein Passagier direkt auf der Planetenoberfläche mit Ihnen treffen wird.«
    Dana flog wenig später mit der L-1 auf den Planeten. Der Pilot setzte die Landefähre direkt neben dem Shuttle des Starr auf, der bereits angekommen war.
    »Captain«, begrüßte der Starr sie. »Mein Name ist Korim.«
    Dana begegnete zum ersten Mal einem der neuen Verbündeten der Menschheit, auch wenn sie sie natürlich aus Dokumentationen kannte. Die Starr erinnerten an muskulöse, aufrecht gehende Echsen. Sie wiesen eine entfernte Ähnlichkeit mit der auf Gerohli-III heimischen Spezies auf – allerdings hätte der Starr das wohl nicht so gesehen. Genauso wenig wie Dana der Auffassung zugestimmt hätte, Menschen ähnelten Affen.
    »Captain Dana Frost«, stellte sie sich vor. »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Wir …«
    »Führen Sie mich bitte zu der Antimaterie-Bombe«, unterbrach Korim sie.
    Dana nickte. Sie überlegte, ob alle Starr so wortkarg und unhöflich waren, oder ob das eine Eigenheit ihres Gegenübers war.
    Am Eingang der Höhle wartete bereits Kariss, der in den letzten Tagen ein erstaunliches Durchhaltevermögen und überraschende Offenheit gezeigt hatte. Er hatte die Realität der Antimateriebombe akzeptiert und bemühte sich sehr, mit den Menschen zu kooperieren.
    »Ich werde die Antimaterie sichern und in den Weltraum transportieren«, erklärte Korim dem Captain und Lieutenant Black. »Dort kann ich sie gefahrlos destabilisieren, sodass sie sich verflüchtigen wird.«
    Sein Kopf ruckte ständig hin und her wie der eines nervösen Vogels. Es wirkte beinahe paranoid und machte es Dana sehr schwer, sich auf ihren Gegenüber zu konzentrieren. Ständig war sie in Versuchung nachzusehen, was den Starr so ablenkte.
    Dieses Verhalten hatten die Echsenartigen in den Dokumentationen jedoch auch aufgewiesen. Daher nahm sie an, dass das für diese Rasse normal war.
    Sie hatten den Priester beinahe erreicht – Lieutenant Black versuchte während der wenigen Schritte vergeblich, mit Korim in Gespräch zu kommen – da brach der Einheimische lautlos zusammen.
    »Was wird hier gespielt?«, zischte Kommandant Korim. »Sie haben mich in eine Falle gelockt!« Plötzlich hielt er eine Waffe in der rechten Hand und richtete sie auf Dana.
    Die Leitende Ingenieurin wankte und stürzte zu Boden.
    »Wir haben nichts damit zu tun!« Verdammt, gerade jetzt! , durchzuckte sie es, während sie befürchtete, dass der Starr eine Kurzschlusshandlung beging. Der Wächter ist zurück!
    Korim hob die Waffe und …
    Er kippte um wie vom Blitz getroffen.
    Dana blieb keine Zeit, um erleichtert zu sein.
    Tulag-Dämpfe , dachte sie noch, bevor sie selbst in sich zusammensackte.
     
    *
     
    Der Wächter triumphierte.
    Endlich!
    Drei Zyklen lang hatte er sich in den Wäldern verkrochen und den Göttern seine Verzweiflung dargebracht. Er hatte versagt, war an der ihm gestellten Aufgabe gescheitert.
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