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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02
Autoren: Douglass Sara
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Zauberfähigkeiten zu bedienen und sie bei Bedarf einzusetzen. Auch habe ich keine Ahnung, wo meine Kräfte herkommen. Deshalb kann ich mich nicht einfach vor Gorgrael hinstellen und darauf bauen, daß mir schon rechtzeitig das richtige Lied einfällt, ehe er zuschlägt und mich zermalmt. So wie es jetzt um mich steht, könnte ich mit meinen Fähigkeiten nicht einmal eine dreibeinige Maus besiegen …« Er zögerte. »›Belle, geliebtes Weib‹ mag ja meine Truppe aus einer mißlichen Lage befreien, aber der Zerstörer wird bei diesem Lied wohl kaum schreiend die Flucht ergreifen. Es sei denn«, fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu, »Belial begleitet mich auf seiner Harfe. Eure Künste auf diesem Instrument sind nämlich so entsetzlich, mein Freund, daß selbst der Zerstörer das Grausen bekäme.«
    Der Leutnant grinste ebenfalls, aber Ogden ließ sich von dem Geplänkel nicht ablenken. »Ihr müßt zu Eurem Vater, Axtherr, damit er Euch alles beibringen kann. Die ikarischen Zauberer geben ihre Fähigkeiten an ihre Kinder weiter. Niemand kann einen Zauberer ausbilden, es sei denn ein naher Blutsverwandter, der sich selbst darauf versteht, am ehesten der Vater oder die Mutter.«
    Axis war das Singen vergangen, und er fragte gereizt: »Und wo, Wächter, soll ich meinen Vater finden, damit er mir all das beibringt, was ich wissen muß?«
    Der kleine dicke Mann breitete die Arme aus und setzte eine Miene engelhafter Unschuld auf. »Wer weiß schon, wie die Prophezeiung es einrichten wird, in Erfüllung zu gehen.«
    »Und was soll ich jetzt also tun, edle Geschöpfe der Weissagung?« fragte der Krieger wütend.
    Veremund zuckte die Achseln. »Ihr setzt Euren Marsch fort, Axis. Reist nach Sigholt und dann zur Feste Gorken. An beiden Orten könntet Ihr Hinweise auf Euren Vater finden. In einer der Städte wurdet Ihr nämlich gezeugt und in der anderen geboren. Wer mag schon wissen, was Euer Vater dort sonst noch hinterlassen hat?«
    Der Krieger wandte sich an Belial: »Mein Freund, wie könnte ich so weitermachen wie bisher? Wie soll ich nach all dem, was ich jetzt weiß, weiterhin der General der Axtschwinger sein.«
    Der junge Leutnant zögerte keinen Moment mit der Antwort: »Ihr befehligt mehr als dreitausend Elitesoldaten und sollt die Verteidigung von Stadt und Feste Gorken verstärken. Das steht weder im Widerspruch zu Eurem Amt als Axtherr noch zu dem Umstand, einen ikarischen Zauberer zum Vater zu haben. Ihr folgt erst einmal weiter Euren Befehlen. Und so wie ich es sehe, verfügt Ihr mittlerweile über mehr Wissen als vorher – und damit vielleicht auch über neue Waffen und Zauber.«
    »Das nenne ich wohl gesprochen«, rief Veremund.
    »Ja«, stimmte Axis seufzend zu. »Wächter«, sagte er dann, »es gibt da noch etwas, das ich Euch erzählen muß. Als ich Ramu freiließ, erklärte er, daß er mir nun zwei Leben schulde und eines davon gleich zurückgeben wolle. Der Aware teilte mir mit, daß Faraday noch lebt. Woher will er das wissen?«
    Die beiden Mönche sahen sich betroffen an. Sie konnten sich ausrechnen, daß es Jack und Yr irgendwie gelungen war, Faraday und Timozel heil aus dem Erdrutsch hinauszuführen. Aber wie sollte Ramu davon erfahren haben? Auf der anderen Seite durfte Axis nicht wissen, daß die junge Edle auf dem Weg nach Gorken war, um dort Bornheld zu heiraten. Schließlich konnte noch nicht ausgeschlossen werden, daß der Axtherr mit seiner Truppe vor dem Mädchen dort eintraf und damit all ihre Pläne zunichte machte. Doch sie hatten dem Krieger ja versprochen, ihm nicht die Unwahrheit zu sagen. Wie sollten sie nur einen Ausweg aus diesem Dilemma finden?
    Veremund ergriff Axis’ Hand. »Faraday könnte durchaus den Erdrutsch bei den alten Grabhügeln überlebt haben, das läßt sich nicht ausschließen. Viele Gänge und Gräber durchziehen dort den Boden.«
    Der Axtherr wirkte entsetzt: »Dann irrt sie dort vielleicht noch herum, findet vermutlich allein nicht mehr hinaus.«
    »Nein, nein«, widersprach Veremund hastig und suchte fieberhaft nach einer Erklärung: »Wenn Ramu sie gesehen hat, dann muß sie wieder nach oben gelangt sein. Vielleicht wollte sie ja von dort zurück in ihre Heimat in Skarabost. Wahrscheinlich hat Faraday ihn getroffen und ihm unter anderem von Euch berichtet. Warum hätte der Priester Euch das sonst erzählen sollen? Sorgt Euch nicht, Axis, wahrscheinlich ist sie längst auf dem Weg nach Hause, und mit Timozel an ihrer Seite kann ihr doch kaum etwas
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