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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga
Autoren: Anne Laureen
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entgegnete Jack und küsste ihren Scheitel. »Nur ein Zelt. Und ist der Himmel über uns nicht das schönste Zelt?«
    »Und wenn wir eines Tages zu alt dafür sind, hier hinaufzuklettern?«, fragte Ricarda, während sie sich ausmalte, wie es wohl wäre, wenn sie hier oben leben würden, frei von Zwängen und allem Übel, das es in der Welt gab.
    Aber diese Vorstellung hielt sich nicht lange. Ich bin hier, um Übel und Leiden aus der Welt zu schaffen, dachte sie. Ich kann mich nicht einfach zurückziehen.
    Genauso schien es Jack zu sehen. »Die Sterne leuchten überall gleich. Und noch sind wir jung genug, sie von jedem Ort aus zu betrachten.«
    Aber werden wir in nächster Zeit auch Gelegenheit dazu finden?, fragte sich Ricarda still, während sie den Arm um seine Hüfte schlang und seine Wärme genoss.
    Bordens Verhaftung hatte weite Kreise in der Stadt gezogen. Nachdem er bei seiner Vernehmung Doherty belastet hatte, war auch er in Haft genommen worden. Das Hospital hatte somit keinen Leiter mehr, was Bürgermeister Clarke dazu veranlasst hatte, noch am selben Abend zur Farm zu kommen und Ricarda zu bitten, sich um Dohertys Patienten zu kümmern.
    Natürlich hatte sie sich sofort dazu bereit erklärt, zumal Clarke zunächst gemeint hatte, dass es nur vorübergehend sein solle. Doch mittlerweile hatte er eingesehen, dass es eigentlich keinen besseren Kandidaten für die Leitung des Hospitals gab als Ricarda.
    »Hast du schon darüber nachgedacht, ob du die Leitung des Hospitals nun für immer übernehmen wirst?«, fragte Jack, als hätte er gespürt, dass sie dieser Gedanke erneut beschäftigte.
    »Natürlich. Aber irgendwie hänge ich an dem Pavillon. Er ist etwas Besonderes.«
    »Das bleibt er auch, selbst wenn du deine Praxis verlegst. Ich rate dir, nimm die Stelle an. Ich kenne keine Person, die geeigneter für diesen Job ist als du. Die Stadt braucht dich.«
    Ricardas Lächeln verriet nun, dass sie genau das vorhatte.
    »Dohertys Freunde werden das anders sehen. Und wie ich mitbekommen habe, gibt es in der Stadt immer noch einige Leute, die sich nicht von einer Frau behandeln lassen wollen.«
    »Nach den Schwierigkeiten, die du bereits überwunden hast, ist das doch eine Kleinigkeit.« Jack griff in die Innentasche seiner Jacke, während er fortfuhr: »Du kannst nicht erwarten, dass dich jeder Bewohner Taurangas mag. Aber die meisten werden es tun, und ich bin sicher, dass du dir auch den Respekt deiner schärfsten Kritiker erwerben wirst.«
    »Das werde ich!«, gab Ricarda entschlossen zurück. »Und ich fange gleich bei den Krankenschwestern an.«
    »Das ist der Kampfgeist, den ich an dir schätze!« Jack hielt ein Kästchen in der Hand.
    Was sie wohl dazu sagen wird?, fuhr ihm in den Sinn, während sein Puls in die Höhe schnellte. Hoffentlich erschrecke ich sie nicht.
    »Mary wird es sich bestimmt nicht nehmen lassen, diese Nachricht groß und breit bei dem Empfang nächste Woche bekannt zu geben«, plapperte Ricarda munter weiter. Aber als sie Jack ansah, verstummte sie. Da lag so ein seltsamer Ausdruck in seinen Augen. Was ist nur mit ihm?, fragte sie sich plötzlich. Warum dieses ernste Gesicht? Und weshalb ist er bloß so unruhig?
    »Wenn das so ist, hat sie vielleicht noch etwas zu verkünden.«
    Unvermittelt sank Jack vor ihr auf die Knie.
    Ricarda blickte ihn zunächst verwirrt an, dann überkam sie eine Ahnung, bei der ihr Herz zugleich still stand und flatterte wie ein Kolibri.
    »Meine Lebensretterin«, sagte Jack sanft, während er ihre rechte Hand so behutsam nahm, als könne er ihr wehtun. »Auch wenn du jetzt in der Stadt arbeiten und aus dem Hospital das beste der gesamten Nordinsel machen wirst, will ich dich auf keinen Fall ganz von der Farm fortziehen lassen. Mein Haus und insbesondere mein Herz verlangen nach dir, liebste Ricarda. Nach deiner Schönheit, deiner Güte und deiner Liebenswürdigkeit.«
    Dann ließ er ihre Hand fahren und öffnete die Faust, in der ein Kästchen zutage trat. Er hob den Deckel und zog einen Goldring mit einem kleinen Diamanten hervor. Ein letzter Lichtstrahl fing sich in den Facetten des Steins und ließ ihn funkeln.
    »Es ist zwar kein echter Stern, den ich für dich vom Himmel geholt habe, aber ich schwöre, im Tageslicht glitzert er wie der hellste aller Sterne. Wenn du willst, ist es unser Kind des Lichts.« Er atmete tief durch, damit seine Stimme nicht allzu sehr zitterte. »Ich liebe dich, Ricarda Bensdorf. Willst du meine Frau werden?«
    Ricarda sog
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