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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition)
Autoren: Siegfried Langer
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lediglich mit Daumen und Zeigefinger angefasst und kurzerhand im Abfalleimer entsorgt hatte.
    Ob Axel vor seiner Reise hineingebissen hatte?
    Mia könnte ihn später herumgedreht haben.
    Aber dann hätte er mehrere Tage in der Obstschale gelegen. Dafür wirkten die Zahnspuren viel zu frisch.
    Es klingelte.
    Wie vereinbart nutzte Axel seinen eigenen Schlüssel zur Wohnung nur, wenn er davon ausging, dass Kathrin nicht zu Hause war.
    Kathrin öffnete den beiden.
    Mia hielt die Hand ihres Vaters.
    Unter ihrem anderen Arm klemmte ein etwa dreißig Zentimeter langer, blauer Plüsch-Delphin.
    Mia strahlte.
    »Den hat mir der Papa geschenkt. Der heißt Flippie.«
    »Flipper«, korrigierte Axel.
    »Soll ich dir zeigen, wie Flippie schwimmt, Mama?«
    Mia ließ ihren Vater los und drehte sich im Kreis. Dabei streckte sie ihren Arm von sich und vollführte Auf- und Abbewegungen mit dem Plüschtier.
    »Der kommt von den Maldiven.«
    Axel unterließ es, seine Tochter erneut zu verbessern.
    »Hallo, Kathrin«, sagte er stattdessen.
    Kathrin nickte nur. Sie musterte ihn. Er hatte abgenommen auf seiner Reise, seine Haut war braungebrannt, sein T-Shirt spannte im Brustbereich. Ob er ins Fitness-Studio ging?
    »Magst du kurz hereinkommen?«
    »Gerne. Komm, Mia.«
    Das Mädchen ging mit ihm, ihr Delphin schwamm neben ihr.
    In Kathrin brannte es. Es gelang ihr einfach nicht, den Impuls zu unterdrücken.
    »Sag mal«, sagte sie, »gehst du heimlich in meine Wohnung?«
    »Was?«
    Obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass Axel kaum für die Vorkommnisse verantwortlich sein konnte, sah sie doch keine andere Erklärung dafür. So reagierte sie heftiger als gewollt. Sie stemmte ihre Fäuste in die Hüften und stellte sich ihm im Flur in den Weg.
    »Ob du heimlich in meine Wohnung gehst!«
    »Aber nein. Wie kommst du denn darauf?«
    »Streite es nicht ab. Ich habe Spuren gefunden.«
    »Spuren? Was für Spuren denn?«
    Kathrin bemerkte, dass Mia sich unsinnigerweise eines ihrer Ohren zuhielt. Die andere Hand benötigte sie ja immer noch für ihren Delphin.
    »Geh doch mal in dein Zimmer, Mia, zeig Flippie seine neuen Spielkameraden und mach ihn mit Charlie bekannt.«
    Auf dem Weg in sein neues Zuhause setzte Flippie seine Wellenbewegungen fort.
    Kathrin wartete, bis ihr Exfreund die Kinderzimmertür geschlossen hatte.
    »Du treibst Spielchen mit mir, Axel. Warum tust du das? Willst du mich in den Wahnsinn treiben?«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst. Könntest du bitte ein wenig leiser reden? Beruhige dich.«
    »Sag du mir nicht, was ich zu tun habe. Du hast mich lange genug kontrolliert.«
    »Kathrin, ich dachte, darüber wären wir längst hinweg, über die gegenseitigen Vorwürfe. Es lief doch alles stressfrei die letzten Monate.«
    »Das war, bevor du dich in meine Wohnung geschlichen hast.«
    »Verdammt. Ich habe mich nicht in deine Wohnung geschlichen!«
    »Schrei mich nicht an!«
    »Wir sollten beide leiser werden.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Wohnzimmer.
    Kathrin verstand und ging hinein.
    Axel folgte ihr und schloss hinter sich die Zimmertür.
    Er setzte sich unaufgefordert in einen Wohnzimmersessel und lehnte sich zurück.
    »Jetzt noch einmal langsam. Was ist hier los?«
    Kathrin setzte sich aufs Sofa und schlang wieder die Arme um ihre Beine.
    »Jemand war in meiner Wohnung. Mehrfach.«
    »Und du glaubst, dass ich das war?«
    Kathrin nickte.
    »Kathrin, ich war drei Wochen lang auf den Malediven. Willst du meine Flugtickets sehen?«
    In einem Anflug von Zweifeln an ihrem Verdacht schüttelte Kathrin den Kopf.
    »Warum glaubst du überhaupt, dass jemand hier war?«
    »Gegenstände liegen nicht an ihrem Platz, Bilder hängen schief.«
    Axel lachte.
    Lachte er sie etwa aus?
    »Kathrin, wir haben eine kleine Tochter. Du kannst nicht davon ausgehen, dass sie ihr Leben lang so brav bleibt, wie sie es die letzten vier Jahre war.«
    »Nein. Mia sagt, sie war es nicht.«
    »Und du glaubst ihr? Mensch, Kathrin, du zitterst ja!«
    Er beugte sich nach vorn, wollte sie berühren, doch Kathrin wich zurück.
    Seit mehr als einem Jahr hatte es keinen Körperkontakt mehr gegeben. Sie wollte auch keinen.
    »Ich weiß nicht, ob ich ihr glaube. Aber das Bild im Flur, das von meiner Mutter, ist außerhalb Mias Reichweite. Und die Decke meines Kleiderschranks sowieso.«
    »Was war auf deinem Kleiderschrank?«
    War sein Blick gerade eben hinüber zur Obstschale gehuscht?
    Spielte Axel mit ihr?
    »Wieso siehst du zu den Äpfeln?«,
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