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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein
Autoren: Justine Copper
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Chef.«
    » Matteo!«
    Noch bevor sie sehen konnte, wer da nach dem Mann an ihrem Tisch rief, wusste Lili bereits, wer es gew esen war: Die schöne Kellnerin, die sie eben noch beobachtet hatte. Als sich ihre Blicke trafen, funkelte sie Lili verärgert an.
    » Sie werden verlangt, Chef«, flüstere Lili enttäuscht.
    Der Kellner mit dem Namen Matteo erhob sich widerwillig von seinem Stuhl. »Ich bin gleich wieder da. Laufen Sie nicht weg. Bitte.« Dann ging er mit energischen Schritten davon.
    Lili blieb noch eine Weile an dem Tisch sitzen, trank ihr Wasser und beobachtete das entspannte Treiben auf der Straße. Busse im M iniformat fuhren an ihr vorbei, ebenso junge Leute auf Vespas, und je länger Lili dieses unbeschwerte Leben beobachtete, desto neidischer wurde sie. Auch sie wünschte sich manchmal solch eine Unbeschwertheit im Leben. Denn wirklich einfach war es für sie noch nie gewesen. Warum sollte sich das also nun ändern, nur weil sie in Florenz war?
    Es war bereits früher Abend, und die untergehende Sonne hül lte die Piazza in ein strahlendes Rot. Lili dachte an ihre Mutter und konnte sich gut vorstellen, wie sie sich damals gefühlt haben musste, als ihr Paolo Vincelli an diesem Ort begegnet war. Es lag ein romantischer Charme in der Luft, dem eine Frau nur schwer widerstehen konnte. Sie spürte es am eigenen Leib, wenn sie an den attraktiven Kellner mit dem Namen Matteo dachte. Niemals hätte sie geglaubt, dass ihr so etwas passieren könnte! Nicht nach der Sache mit Glenn.
    Als eine Kellnerin – nicht die dunkelhaarige Schönheit von vorher – an ihrem Ti sch vorbei kam, bat Lili im gebrochenen Italienisch um die Rechnung. Die Kellnerin nickte und verschwand wortlos, doch Lili zweifelte daran, dass sie ihre Worte wirklich verstanden hatte. Als sie ihr einige Minuten später die Rechnung brachte, war Lili fast ein wenig überrascht.
    Lili blieb noch einen Augenblick sitzen. Bald aber würde sie zu ihrem schmuddeligen Hotel aufbrechen. Sie war erschöpft von der anstrengenden Reise, em otional wie körperlich, und da Matteo nicht den Eindruck erweckte, als würde er wieder auftauchen, gab es für sie keinen Grund, weiter zu warten.
    Und doch blieb sie sitzen.
    Ihre Geduld wurde belohnt, denn schon wenige Minuten später tauchte Matteo wieder an ihrem Tisch auf. Erneut war Lili von seinem ausgesprochen guten Aussehen überwältigt, und die neu erweckten Gefühle machten sich aufdringlich in ihrem Bauch bemerkbar.
    » Ich muss ein Glückskind sein, denn Sie sind noch hier.«
    Lili lächelte scheu. »Ja, dabei habe ich sogar schon bezahlt. Ich wundere mich selbst.«
    Matteo ließ sich erneut auf dem Stuhl an ihrem Tisch nieder. Von der aufg ebrachten Kellnerin war nichts mehr zu sehen. »Dann wollen Sie mir jetzt also doch Ihre Geschichte erzählen?«
    Lili zögerte. Auch wenn er ausgesprochen gut au ssah und sie eine ihr unbekannte, aber drängende Anziehung zu ihm verspürte, so blieb er doch ein Fremder. Konnte sie ihm jetzt schon vertrauen?
    » Möglicherweise, ich bin mir noch nicht ganz sicher«, sagte sie durcheinander.
    » Ich habe mir für den Rest des Tages freigegeben. Darf ich Sie zum Essen einladen, damit Ihre Zweifel versiegen können?«
    Sie hätte wissen müssen, dass er sie darum bitten würde. Insgeheim hatte Lili es sich vermutlich sogar g ewünscht. Doch die Vorstellung, in einem stickigen Restaurant zu sitzen und sich mit guten Essen vollzustopfen, machte sie irgendwie träge.
    » Um ehrlich zu sein, ich bin erst heute in Florenz angekommen und ziemlich müde …« Ihre Worte verloren sich im Nichts und Lili bereute sie bereits.
    Doch Matteo nickte, sein Gesicht immer noch z ugeneigt und aufgeschlossen. »Verstehe. Sind Sie dann wenigstens fit genug, um sich bei einem Spaziergang zu ihrer Unterkunft von mir begleiten zu lassen?«
    Lili hätte vor Erleichterung am liebsten gelacht, doch sie tat es nicht. Stattdessen lächelte sie dan kbar.
    » Einverstanden, sehr gerne.« Sie spürte, wie sich das Strahlen aus ihrem Gesicht auf ihr Gemüt ausbreitete.
    Matteo stand auf und hielt ihr die Hand hin. »Ich bin übrigens …«
    » … Matteo, ich weiß. Mein Name ist Lili Callum«, unterbrach sie ihn und nahm seine Hand entgegen.
    Seine Berührung traf sie wie ein Blitzschlag, und ein aufregendes Prickeln überzog ihre Haut. Ihr Herz klopfte bis zu ihrer Kopfhaut und erschütterte ihren ganzen Kö rper. Ihre Blicke trafen sich, und in seinen dunklen, funkelnden Augen konnte sie sehen,
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