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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5
Autoren: Stan Wolf
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modernen Kleidung oder war es seine für die Mönche ungewohnte Aussprache?
    Umso verwunderter war er, als einer der Kapuzenmänner in einwandfreier deutscher Sprache antwortete:
    „Wir haben Euch erwartet, ruft Eure Begleiterin und folgt mir.“
    Wolf tat, wie ihm geheißen, und winkte zu Claudia hinüber, dass sie herkommen möge.
    „Ich glaube, die möchten uns etwas zeigen“, sagte er zu ihr und die beiden folgten der kleinen Gruppe, die zu einem der Ausgänge schritt.
    „Ist das derselbe Ort, an dem auch Lazarus damals vor Jahrhunderten gewesen ist?“, fragte Wolf den vor ihm gehenden Mönch. Dieser bedeutete ihm mit einem Handzeichen, dass er still sein möge. Widerwillig gehorchte er und hoffte insgeheim, dass sie von den Padres Informationen über diesen Ort erhalten würden. Claudia folgte als Letzte mit etwas gemischten Gefühlen.
    Dann erreichte die Gruppe das Kirchentor und blendend heller Sonnenschein war draußen auf der Wiese zu sehen. Wolf wusste plötzlich, dass er schon einmal hier gewesen war. Vor einigen Jahren, als er mit Linda durch die Hologramm-Höhle ging, da kamen sie auch auf einer Wiese am Waldrand durch ein Portal aus dem Berg heraus. Dann trafen sie doch auf den Priester, der mit einem Aktenkoffer auf das riesige Kloster am Hang zulief.
    Ja, das musste diese Klosterkirche sein. Aber damals mit Linda kamen sie doch in der Zukunft aus dem Berg? Ja, vielleicht befand er sich mit Claudia jetzt auch in der Zukunft? Doch am Aussehen der sieben Mönche konnte man unmöglich feststellen, in welcher Zeit sie hier gelandet waren. Mönche sahen eigentlich zu allen Zeiten ziemlich ähnlich aus.
    Unverhofft begann jetzt einer der Kuttenträger zu sprechen:
    „Lazarus haben wir damals davon berichtet, dass einst ein großes Unheil über das Land kommen würde. Er hat es aufgeschrieben, aber niemand nahm es ernst. Seine mahnenden Worte sind nicht angekommen. Einzig der Erzbischof hat sie studiert. Aber auch dieser war nicht ein wahrer Mann Gottes. Aber das ist euch ja hinreichend bekannt. Vielleicht war es einfach noch zu früh, all diese Dinge den unbedarften Menschen dieser Zeit mitzuteilen.
    Ihr beide aber seid imstande, unsere Prophezeiung weiterzugeben.
    Die Umwälzung ist bereits im Gange. Es lässt sich auch nicht mehr aufhalten. Das Erwachen in den Menschen hat begonnen. Doch hier in diesem Berg ist eine gewaltige Kraft konzentriert, und wenn ihr das Augenmerk vieler Leute darauf lenken könnt, dann wird hier der Ausgangspunkt für eine harmonische Gegenkraft entstehen, welche mit Gottes Hilfe zum Segen aller wirken wird.“
    Wolf blickte Claudia an und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Der meint, wir sollen das morphogenetische Feld des Untersberges stärken.“
    „Euch wurde bereits Hilfe aus der Zukunft zuteil, nützt diese und rettet damit viele Menschen“, fuhr der Mönch fort.
    „Er meint Becker, den Illuminaten!“, flüsterte Claudia nun Wolf zu.
    Der Mönch sprach weiter:
    „Hier, wo ihr euch nun befindet, existiert keine Zeit. Die Zeit gibt es nur in eurer Vorstellung. Hier könnt ihr Vergangenes und Zukünftiges erblicken, eurem Denken entsprechend. Lebende und verstorbene Menschen werdet ihr hier sehen und auch zukünftig Geborene. Ganz nach euren Gedanken.
    Deshalb ist auch eure Frage, in welcher Zeit ihr euch hier befindet, nicht zu beantworten.
    Das alles konnten wir dem Lazarus mit seinem Weltbild und seinem Wissensstand nicht mitteilen. Er hätte es nicht verstehen können. Darum wurde ihm auch verboten, mit irgendwem zu sprechen.
    Jetzt ist es aber hoch an der Zeit, die Menschheit aufzuwecken aus ihrem Dämmerschlaf, damit das neue Zeitalter anbrechen kann.
    Tut das eure dazu und seid gewiss, dass ihr Gottes Segen dazu habt. Die Macht wird mit euch sein.“
    Wolf nickte bloß und war zu keiner Antwort fähig.
    „Schaut euch um“, sprach der Mönch, „hier könnt ihr alles sehen, die Vergangenheit und auch die Zukunft. Ihr denkt an die silbernen Flugscheiben, welche ihr mit der Lehrerin gesehen habt? Dann richtet euren Blick nach rechts.“ Tatsächlich stiegen dort hinter einem Waldstück zwei solcher lautlosen Fluggeräte auf und schwebten eine Zeit lang über den Bäumen, bevor sie verschwanden.
    „Und nun denkt an Heinz, euren Freund, der hier am Untersberg einst das seltsame Erlebnis hatte.“
    Aber Heinz war doch schon vor zwei Jahren verstorben, dachte Wolf. Im nächsten Augenblick sah er aber den Uhrmachermeister auf dem Wiesenweg zur Kathedrale
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